Diana,
nun Eerin genannt, war eine sehr, sehr ängstliche Hündin.
Ein
Bericht über die erste Zeit aus ihrem Zuhause:
Ich
staune immer wieder wovor doch so ein Hund alles Angst haben kann.
Ich verstehe ja noch, dass einen Pferde erschrecken können,
wenn man so klein ist und sie offenstichtlich nicht kennt, aber
auch Heuschrecken hatten anfangs den gleichen Effekt. Sogar längeres
Gras hat die Tendenz zurückzuschlagen, was die Kleine anfangs
sehr erschreckt hat.
Vor
zwei Wochen ist dummerweise die Schleppleine an einem zum trocknen
an der Wand angelehnten Plastikbehälter hängengeblieben
und das Ding ist mit Getöse umgefallen. Die Folge war, dass
Madamchen sich drei Tage lang kaum mehr aus Ihrer Box bewegen
wollte. Alles viel zu gefährlich da draussen. Wahrscheinlich
kann jeder, der mit einem Angsthund lebt, nachempfinden wie sehr
das Herz blutet, wenn man weiss, wie lustig der Hund sein kann
und dann nur noch dieses Häuflein Elend sieht.
Interessanterweise
war sie aber trotzdem absolut stubenrein. Wenn es nicht mehr anders
ging, hat sie mich mitten in der Nacht geweckt und wollte dann
einfach nur schnell raus Geschäfte erledigen und sofort wieder
rein. Nun gut, mittlerweile hat sie sich von dem Schreck wieder
erholt und wir können auch wieder spazieren gehen - zumindest
solange nicht allzu viel los ist. Zum Glück wohnen wir in
einer relativ ruhigen Gegend.
Vor
Menschen hat sie Angst und umgeht sie soweit es nur irgendwie
geht. Besuch schaut man nur aus weiter Entfernung kurz an und
zieht sich dann aber sofort ins sichere Heim zurück. Nun
ja, braucht halt alles seine Zeit.
Andererseits
hat sie aber null Angst vor dem Grill - was mir eigentlich lieber
wäre, denn sie konnte nur mit Mühe davon abgehalten
werden, die Würstchen drauf zu klauen. Auch mechanische Geräusche
wie Tacker, Bohrer, Flugzeuge etc. machen ihr gar nichts aus.
Gewitter nimmt sie gelassen hin.
Ach
ja, auch Kleiderwechsel sind nach wie vor ein Problem. Da ich
bei über 30 Grad dann doch nicht mehr in der Jacke putzen
wollte , konnte ich da nicht viel weiter üben. Allerdings
weiss ich mittlerweile, dass sie Angst vor weissen Turnschuhen
hat, die Turnschuhe mit den blauen Streifen sind ok. Nun ja. lauter
solche kleine Sachen, die Angst machen, gibt es bei Eerin eben.
Mit der Zeit wird sie aber sicher lernen auch damit umzugehen.
Ansonsten
ist dieser Hund aber einfach nur zauberhaft und ich freue mich
wie ein Schneekönig über jeden kleinen Fortschritt,
den sie macht. Es gibt kaum was Schöneres für mich,
als wenn dieser kleine alberne Hund wedelt, wenn sie mich sieht.
Renate - Juni 2006
Inzwischen
geht es Eerin sehr gut, sie hat tolle Fortschritte gemacht und
hat viel Spass.