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Lupo I

Der blinde Lupo wurde von Mihais Nachbarn ausgesetzt. Er wäre wahrscheinlich bald überfahren worden und so hat Mihai ihn mit ins Tierheim genommen. Die Augen sahen aus, als wären sie mit einer dicken, weissen Schicht überzogen, eventuell auch ein Glaukom. Dieser Hund fand sich natürlich nirgends zurecht und lag die ganze Zeit wie ein Häuflein Elend in einer Hütte. So saß er schon 4 Wochen lang, als Conny in Suceava war. Er kam nicht mal zum Fressen raus und schrie wie am Spiess, wenn man ihn rausnehmen wollte, weil er Angst vor den anderen Hunden hatte, die ihn auch böse anbellten. In seiner Hütte ließ er sich streicheln. Sein Fressen bekam somit er in der Hütte. Lupo hatte zudem noch eine alter Beinverletzung.

Eiligst wurde eine Pflegestelle organisiert und Lupo durfte ausreisen. Conny erzählt den weiteren Verlauf:

Am Wochenende hat Anne Lupo von seiner Notpflegestelle bei Ankes Familie abgeholt. Natürlich flossen dabei auch ein paar Tränen, denn Lupo hat sich dort längst in die Herzen geschlichen.

Ich habe Lupo dann übernommen und ihn zu David, Sabrina und Tochter Lena gebracht. Dort hat er nun, um Missverständnissen vorzubeugen, einen Dauerpflegeplatz. Das heißt, es wäre schon wichtig, dass er irgendwann ein endgültiges Zuhause bekommt, aber er darf so lange bleiben bis die richtigen Menschen für ihn gefunden sind.

Lupo ist, das muss ich mal sagen, trotz allem eine ziemlich "coole Socke". Ich habe ihn in Suceava ganz anders kennen gelernt. Dort hatte er alle Lebensfreude verloren, er saß stets in seiner Hütte, war sehr gestresst und wirkte furchtbar unglücklich.

Dank Ankes Familie läuft er nun mit einem völlig neuen Ausdruck durchs Leben!

Er spazierte bei David absolut zielsicher die Treppe hoch, durch die Haustür in die Wohnung und drehte dort gleich mal eine ausgiebige Runde. Man muss ja schauen - nein, tasten und schnüffeln - wo alles steht.
Danach schnurstracks an den Wassernapf - reisen macht durstig. Und hungrig. Also gleich noch den Futternapf geleert.
Treppe wieder runter und ab in den Garten. 10 Runden gedreht und dabei 20000 mal das Bein gehoben - Koordinaten von Krüppelkiefer, Blumenbeet und Gartenteich abgespeichert.

Treppe wieder hoch. Kurz mit kleinem Mensch Lena gekuschelt. Eine Runde auf dem Balkon - aha, Tisch und vier Stühle da draußen, muss man einen Bogen drum machen.

Nochmal kurz mit kleinem Mensch Lena gekuschelt.
Dann ab unter den Küchentisch, stabile Seitenlage und - tiiiieeeefes Schnarchen.....

Da blieb er dann den Rest des Abends gemütlich liegen, schmatzte ab und zu genüsslich vor sich hin und machte einen äußerst zufriedenen Eindruck.

Wir saßen derweil relaxt mit Kaffee am Tisch und staunten Bauklötze ob dieser souveränen Nummer. Diese Hunde sind der Hit. Da kannste nix mehr sagen!

Conny - November 2006

Lupo wurde auf 10 Jahre geschätzt, an seiner alten Beinverletzung und auch seinen Augen konnte operativ nichts verbessert werden. Doch durch Medikamente lebt er nun ein glückliches, behütetes Leben in einem eigenen Zuhause.