Tierheim-News vom 2018-01-19

Abschied gleich von 2 Hunden...

 

Vjeran wurde im Feld aufgefunden, offensichtlich krank. Er wurde zum Tierarzt gebracht der ein schweres Herzleiden feststellte. Wir nahmen ihn auf und starteten die Therapie. Ein paar Tage ging es ihm besser.

Wir konnten Vjeran nicht helfen, er war zu krank. Er klappte am Mittag zusammen und als er am Abend noch nicht wieder richtig zu sich kam entschieden wir uns ihn gehen zu lassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er in der Nacht an einem Lungenödem verstirbt war hoch und das wollten wir unbedingt verhindern. Ich lernte ihn als einen sanftmütigen Hund kennen, der sich gerne streicheln ließ. Er war so abgemagert, sein Fell verfilzt und voller Kletten. So hoffe ich einfach, dass er es die letzten Tage einfach und nett hatte. Sein Finder kam am nächsten Tag und wollte sich erkundigen wie es ihm geht. So erfuhr ich zufällig, dass er sich sehr sorgt, denn er brachte auch Antkati und hatten Bruni, Kili, Hanarr und Thekk bei sich bis nach der ersten Impfung. 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der nächste Abschied fällt mir schwer, Bean ist gestorben. Mir ist durchaus bewusst, dass alles seine Grenzen hat, dennoch bin ich sehr betroffen. Bean fiel mir auf weil er dünn geworden ist. Mit dem üblichen Prozedere bekam er erstmal eine Entwurmung und täglich ein paar Löffel Dose. Zwingerinspektionen nach Durchfall, Erbrochenem, Auffälligkeiten erbrachten nichts. Am Vortag nahm er die Dose etwas lustlos und am nächsten Tag dann gar nicht bzw er kam nicht aus der Hütte. Bean war kein Hund der sich einfach anfassen ließ. An dem Tag dann doch und ich war schockiert wie dünn er war. Durch das lange Fell habe ich das nicht gesehen. Ich bat umgehend Arpi sich Bean anzusehen. Ich kann nicht genau wiedergeben was Arpi diagnostiziert hat, ich dachte mir nur schon, dass man Bean nicht helfen konnte. Bean, es tut mir sehr, sehr leid. 


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Tierheim-News vom 2018-01-14

Sicherlich fragt ihr euch was machen die ganzen Kranken, mal abgesehen von dem Husten, der hier rund geht und uns veranlasste einen Transport zu verschieben. Es ist einfach nur Husten, völlig unspektakulär, die Hunde sind fit, fressen gut, sind gut drauf. Es hustet halt an allen Ecken. Die meisten hüsteln nur, manch wenige haben starken Husten, wo man sich dann auch echt umdreht und schaut. So wurde die tägliche Medikamentenrunde zu einer ausladenden Aufgabe.

Texas Wunde heilt, inzwischen mach ich da nichts mehr dran. Es ist nicht mehr tief und die Achselhöhle ist ein denkbar ungünstiger Punkt bei einem fülligen Hund wie Texas. Jede Menge Gewickel mit geringem Nutzen.

Askjell ist wieder etwas aktiver, aber er nimmt nicht zu und auch scheinen seine haarlosen Stellen aufzubrechen. Schmerzen scheint er keine zu haben. Wenigstens freut er sich über das viele Futter...

 

Der Till hat ziemlich Gewicht verloren, er ist jetzt in der Futter Plus Runde drin. Und ebenfalls ein Sorgenkind ist Linnea, auch sie ist sehr dünn und das schon eine ganze Zeit. Sie ist mehrfach gegen Parasiten behandelt worden und haut bei Futter Plus riesen Mengen weg. Sie ist gestern umgezogen, zurück in Zone 4. Ich bin mal echt gespannt, ob es rein die Umgebung war, die sie vielleicht so gestresst hat. Sie wäre nicht der erste Hund, der so sensibel reagiert.

 

Mendocino hat den Kragen ab, das ist eine Extrameldung wert. Ich darf zwar an das Bein und auch sonst war es doch recht entspannt, aber ja nicht an den Hals fassen. Mendo und ich haben jetzt 1 Woche gebraucht, nur um das Ding abzubekommen. Ich hab es ihm gestern Abend nochmal in aller Ruhe erklärt und er hat schlotternd stillgehalten. Es ist verheilt, er läuft gut und auch sonst kann ich keine Probleme mehr feststellen. Hier noch ein Bild mit Kragen.

Aus Oma Ida wurde Tante Ida. Wir können uns nicht vorstellen, dass sie bereits 15 Jahre alt sein soll. Arpi schätzt sie auf 8. Sie hat sich tatsächlich Parvo eingefangen, 4 Tage durchgehangen und ist inzwischen fit wie nie zuvor. Aus meinem letzten Bericht hat Ayola überlebt, Tare war glaube ich bereits genesen, Yossef hat leider nicht überlebt. Es erkrankte ein weiterer Welpe, Bili, den ich abends eigentlich guter Dinge verabschiedete. Er war soweit fit, wedelte, er hat lediglich nur nicht gefressen. Beim nächsten Nachsehen war er verstorben. Sein Bruder Moja war recht schnell wieder aktiv, seine Schwester Tatu hatte etwas zu kämpfen, da sie zusätzlich auch noch hustete. Die 3 Tage extra Knast in der Quarantänebox fand sie richtig blöd. Es erkrankten die Brüder Zeev und Eliezer, Zeev hatte lediglich einen Tag nicht gefressen und war die ganze Zeit aktiv. Eliezer hat heute den 3.Tag und hat gestern sowie heute morgen ein wenig gefressen.

Ich habe nun einen Plan entwickelt wie wir zukünftig die Versorgung besser hinbekommen. Nachdem jetzt endlich der Zaun zur Mülldeponie gezogen ist können wir unseren abgetrennten Parvoarbeitsplatz organisieren. Wir brauchen einen eigenen Raum um Schnittstellen zu minimieren. Wir können aktuell nicht betonieren, aber der Platz kann schon mal soweit vorbereitet werden. Darauf soll ein Metallhaus, um sich umziehen zu können und ein Versorgungswagen abzustellen. Daneben wird der Entsorgungsplatz entstehen mit Tonnen zum Verbrennen, ein Desinfektionsplatz mit Ablauf und Grube, das Ganze wird eingezäunt. Ein entsprechendes Metallhaus habe ich bereits gefunden. Es ist hoch und groß genug und kostet ca. 550 Euro.

Ich würde mich sehr über Spenden freuen um das realisieren zu können, unter dem Verwendungszweck Parvo. 


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Tierheim-News vom 2018-01-06

Bei diesem Abschied war alles richtig. Einzig ein Bild davon fehlt, aber ich hab noch nie eine Kamera mitgenommen, wenn ich mit Arpi los zog um einen Hund einzuschläfern. Stattdessen hatte ich eine dieser öligen Fischdosen dabei. Die Dose lenkte Sunday von Arpi ab, der ihm dadurch unbemerkt eine Spritze in den Hintern gab. Ich überließ Sunday die Dose und so schlief er mit der Zunge am Dosengrund ein. Besser hätte es doch irgendwie nicht sein können.

Sunday hat sehr gerne gefuttert und wurde dafür immer sehr flott. Das war ihm nicht mehr möglich, trotz Schmerzmittelgaben am Maximum konnte er sich nur noch mühevoll bewegen. Heute kam er dann nicht mehr hoch. Sunday war einer der kernigen Typen, immer draussen selten in einer Bude, immer alles im Blick und sofort zur Stelle wenn man kam. Für Deckchen und Kissen war er nicht zu haben und ich glaube, so wie alles kam war es gut für ihn. Sunday lebte nun schon lange Zeit frei in Zone 4, mit überschaubarer Anzahl an Hunden, Krone auf dem Kopf und Menschen, die ihn sein ließen wie er ist. Mal von ein paar Diskussionen zwecks Fellpflege abgesehen. 

Bei der Durchsicht meiner Bilder hab ich mich natürlich wieder geärgert kein aktuelles von Sunday zu haben. Wenn man die Hunde schon so lange kennt und sie immer gleich sieht kommt man irgendwie nicht auf die Idee... Bei den Bildern auf seiner Seite war es fast wieder eine Zeitreise. Manches was im Hintergrund zu sehen ist gibt es in der Form nicht mehr. 

Ich hab noch ein Bild, da ist er leider etwas abgeschnitten, das habe ich im Oktober gemacht. Ich möchte es trotzdem hier zeigen. Sunday mit Fajna. 

 

Es war wirklich schön dich kennengelernt zu haben, von dir kann oder konnte man lernen entspannt den Alltag zu bestreiten. Wohin dich auch deine Reise führt, lass dem Wolf sein Futter :)


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Tierheim-News vom 2018-01-02

Vielen Dank für all die lieben Wünsche. Es wird sicher bald besser werden. Aktuell sind oder waren viele Dinge in einer Art Endphase, angefangen von dem Jahr an sich und den damit verbundenen Listen und Zahlen, die man hier bereithalten muss plus der Möglichkeit es für 2018 und weitere Jahre einfacher zu gestalten. Auch sind die meisten groben Bauarbeiten rund ums Haus abgeschlossen.

Der gestrigen Tag war kein guter Startschuss fürs Jahr, Silvester im Tierheim war wie immer recht unspektakulär, da sich das Feuerwerk in Grenzen hält und wir von Böllern nicht viel mitbekommen. Jedes Jahr gab es immer Gedränge im Haus, dieses Jahr klopften nur Cordy und Banjul an, die anderen sonst Zufluchtsuchenden sind inzwischen regelmäßig im Haus anzutreffen. Die Bauarbeiten in unserem Raum sind abgeschlossen, es kam eine kleine unnütze Wand raus und dadurch können die Hunde sich besser verteilen.

Warum war es kein guter Startschuss? Die Arbeiter waren weiter in Feierlaune, was dazu führte, dass ich Arpi um Hilfe bat, damit wenigstens der volltrunkene Atilla aus dem Tierheim verschwand und der Rest den ernst der Lage erkannte. Ich bin ziemlich angefressen...

Ich habe mich nicht gerechtfertigt, ich habe den Moment genutzt unser Vorgehen zu erklären. Zum einen, weil ich möchte, dass ihr wisst warum das alles schwierig ist, zum anderen weil es vielleicht jemand liest, dem das weiterhilft. Es klärt aber auch die eigene Sichtweise, wenn man dann und wann Dinge mal zusammengefasst aufschreibt. Gelöscht hatte ich nur eine Impfempfehlung, die mir 1. veraltet vorkam und 2. nicht die hier herrschenden Umstände, sprich hoher Infektionsdruck berücksichtigte. Fragen, die ich noch zu Parvo habe kann mir nur noch ein Fachmensch beantworten. Am liebsten würde ich dazu eine Studie in Auftrag geben, ich denke aber stumpfes Verbrennen und neu kaufen ist kostengünstiger.

Ich sehe mich selber auch im Zentrum des Verbreitungsgeschehen. Es ist unglaublich schwierig, wenn die hier gegebenen Bedingungen immer noch unzureichend sind. Dazu kommt noch die alles beherrschende Witterung. An der Thematik weiterzuarbeiten, Schritt für Schritt, das ist meine Aufgabe. Was wir brauchen ist mehr und bessere Ausrüstung und konsequentere Umsetzung der Hygiene. Konsequentere... da ist es ja schon niedergeschrieben, konsequente Umsetzung der Hygiene.

Danke für alle Rückmeldungen, mal braucht man Trost, mal braucht man Denkanstöße, mal Anfeuerung, mal Verständnis. Danke für alles :) Ich wünsche euch ein schönes neues Jahr!


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Tierheim-News vom 2017-12-28

Ich möchte auf einen Kommentar eingehen, den ich etwas reduziert freigegeben habe. Mir erschien der Text zur Impfempfehlung veraltet, da es inzwischen auch Parvoimpfstoffe gibt die man mit 4 Wochen verabreichen kann. Selbstverständlich impfen wir gegen Parvo und zwar im 2 Wochenabstand. Es gibt bei der Prophylaxe folgende Schwierigkeiten.

Die meisten Welpen haben maternalen Antikörper, sie werden durch das Trinken der Vormilch und Milch in den ersten Tagen aufgenommen. Hat die Mutter aber keine eigenen Antikörper, kann sie diese auch nicht an ihren Nachwuchs weitergeben. In der Regel fällt dieser Antikörperspiegel zwischen der 6. und 8. Lebenswoche. In der Regel, kann aber auch mit 5 oder 10 Wochen passieren. Während des Absinkens dieses Antikörperspiegels gibt es eine kurze Zeitspanne, in der der Titer zu hoch für eine wirksame Impfung, aber zu niedrig für einen ausreichenden Schutz vor den Viren ist.

Meist sind die Welpen verwurmt, sie müssen vor der Impfung erst dagegen behandelt werden und oft befinden sie sich in einem ausgemergelten Zustand. Man kann also nicht direkt bei Ankunft impfen.

Somit haben wir 2 Gefahrenbereiche, einmal die Tage nach der Ankunft und die Zeit des Absinkens des mütterlichen Schutzes.

Die meisten Welpen erkranken im Zeitraum vor oder kurz nach der ersten Parvoimpfung. Rechnet man den Zeitraum von Ankunft bis zum ersten möglichen Parvoschutz vergehen fast 2 Wochen. Wir versuchen so viele wie möglich bereits draussen zu impfen. Inzwischen sind doch mehr Leute bereit einen oder mehrere Welpen, bei sich aufzunehmen bevor sie ins Tierheim kommen. Die meisten Erkrankten sind zwischen 5 und 7 Wochen alt. Nach Marcellos Tod haben wir die Impfung zwischen den beiden Kombi-Impfungen aufgenommen, was die Situation deutlich verbessert hat. Im vergangenen Jahr waren Lieke, Grietje und Tjark die einzigen, die kurz vor der 3. Parvo-Impfung standen und erkrankten, nur Tjark hat es überlebt. In Zeiten von Parvoerkrankten impfen wir auch wöchentlich und es besteht die Überlegung generell bis zur ersten Kombi-Impfung wöchentlich zu impfen.  


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Tierheim-News vom 2017-12-27

Es ist uns jetzt zum ersten Mal passiert, dass uns Parvo-Tests falsch negativ angezeigt wurden. Das führte leider dazu, dass mehrere Welpen nicht die erforderlichen Antikörper erhielten und verstarben. Es fing mit den Geschwistern Nanny, Selun, Janko und Cassie an. Cassie war die Erste, nach 2 Tagen Infusionstherapie war sie aber auf dem Weg der Besserung, ihr Bruder Selun beschränkte sich auf ein Tag nicht fressen. Bei Janko aber nahm es den typischen Verlauf und er verstarb nach 3 Tagen. Wir wollten Janko untersuchen lassen, wir mussten wissen was los war. Wie sollen wir behandeln und wer ist alles gefährdet? Ich war sehr beunruhigt, denn inzwischen waren in einem benachbarten Zwinger Maya-Li und Le-Jim erkrankt.

Es war eine Geschwistergruppe von 4 Welpen, als sie ankamen waren 2 von ihnen noch nicht mal in der Lage selbstständig zu fressen. Sie waren so extrem verwurmt, dass aus dem Gedärm erstmal nichts anderes heraus kam. Anna starb 2 Tage nach ihrer Ankunft, von dem kleinen Hundchen war einfach nichts über, Infusionen und Co konnten nicht helfen. John-Lo befand sich zum Päppeln bei Mesis Familie. Am Tag, als er zurück zog erkrankten seine Geschwister. Maya-Li und Le-Jim verstarben recht schnell, Auch Maya-Li sollte untersucht werden und wurde mit Janko eingeschickt. 

Inzwischen hatten wir ein ganzes Sortiment an weiteren Tests. Giardien, Rota-Viren, Corona-Viren, die Staupetests haben wir sowieso. Bevor John-Lo erkrankte brach die Krankheit in dem Nebenzwinger aus. Deta und Kay und da war der erste Test dann positiv und zwar ausschließlich Parvo. John-Los Test war positiv, John-Lo kämpfte, aber so junge Dinger haben dieser Krankheit einfach nichts entgegenzusetzen. Er war gerade mal 4 Wochen alt. 

Deta und Kay erholten sich relativ schnell, dann erkrankten Rabe und Potter. Rabe ist nach 2 Tagen Krankheit leider verstorben. Potter erholte sich und alle weiteren Welpen in dem Zwinger blieben gesund. 

Ein weiterer Zwinger war betroffen. Esmé; Tiberias und Amil erkrankten, Tiberias ist leider verstorben, Esmé erholte sich schnell, Amil hatte zu kämpfen, inzwischen hat er sich gut erholt. Schwester Kasia hatte einen Tag keinen rechten Appetit und Mutter Sujeena blieb gesund. 

Das Ergebnis der Untersuchung ist keine Überraschung, Janko wie auch Maya-Li verstarben an Parvo. Ich hatte so gehofft, dass es damit mal wieder vorbei war, doch erkrankten vor 3 Tagen 3 Welpen. Sie wurden von Laura mit der Flasche aufgezogen und sind jetzt 4 Wochen alt. Ayola, Tare und Yossef können alle Daumendrücker gebrauchen. 

Es tut mir leid einen so trockenen, unbebilderten Bericht rauszuhauen, zum einen habe ich leider keine Zeit und zum anderen bin ich gerade in einem Funktionsmodus. Natürlich ist das nicht alles, denn es gibt weiter Sorgenfälle. Oma Ida aber ist gestern aufgewacht. Bis dahin hat sie in jeder nur erdenkliche Pose geschlafen, ihr war maximal ein wohliges Grunzen zu entlocken, wenn ich ihr den Rücken gekrault habe. Sie zeigte lediglich dann Aktivität, wenn ich ihr gekochtes Huhn hingehalten habe. Mit erstaunlicher Schnelligkeit schnappe sie zu. Seit gestern Mittag ist sie wach, läuft ein wenig rum, frisst normales Futter und zeigt sich an ihrer Umgebung interessiert. Erst war sie mir gegenüber sehr skeptisch, dass wir uns bereits Tage kannten war ihr wohl nicht bewusst. 

Texas hat sich die Achsel aufgerissen, wir haben keine Ahnung wie das passiert ist. Wir haben den ganzen Bereich kontrolliert und nichts gefunden, was die Verletzung erklärt. Die Wunde ist tief, ich habe sie freirasiert und tamponiere sie täglich aus. Bei der Gelegenheit war auch die verfilzte Hose dran, das war dringend notwendig. Eine Narkose wollte ich nicht riskieren.

Askjell baut zusehends ab, er wird schmaler, scheint lustlos, ihm setzt auch die Kälte recht zu. Seine Hütte ist extradick ausgestattet mit Stroh und Flauschedecke. Es war ein bisschen abzusehen, denn so richtig Speck hat er nie angesetzt. Da seine Nieren nicht in Ordnung sind bekommt er wieder Nierendiätfutter.  

Die Pfote von Anikati ist eine weitere Herausforderung. Da wir teilweise Temperaturen bis unter Minus 10 Grad hatten und sie nichts darin fühlt ist die Pfote ständig gefährdet. Sobald sie einmal den Verband verliert ist alles wieder offen. Aber auch der kleinste Druck verursacht offene Stellen. 

Hombre und Nele sind weitere Hunde, die ich in besonderer Weise auf dem Schirm habe. Inzwischen sehr tüddelig und wunderlich ist aber besonders ihr Fressverhalten im Auge zu behalten. Sie brauchen Zusatzmahlzeiten, genauso wie Icarus, Minna, Xheneta und die Geschwister Netti, Idis und Fita. Die 3 Mädels werden eigentlich immer zusätzlich gefüttert, weil sie sonst total dünn werden und sie sind große Fans von Softbrocken-Futter. 

Mendocino hat einen bösartigen Tumor am Bein. Den haben wir in einem verzweifelten Versuch sein Leben zu retten entfernt. Nach der Operation stellte sich heraus, dass er leider weitere gesundheitliche Probleme hat. Er hatte für kurze Zeit Blut im Urin, kann diesen aber auch schlecht halten. Er war für eine Woche gesondert untergebracht und so stellte ich fest, dass für die häufig durchgepinkelten Decken in der Küche ggf nicht nur Nele und Hombre in Frage kommen. Mendocino braucht tägliche Verbandswechsel die nicht immer einfach zu meistern sind.

 

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Tierheim-News vom 2017-12-25

 

Von geschockt bis traurig, ach jeh, er war so lustig bis was um alles in der Welt ist passiert, irgendwie reagiert man ganz unterschiedlich, aber ich bin jedesmal hochgradig frustriert über einen Todesfall wie Wendelin.

 

Wendelin ist... war ein lebensfroher und unternehmungslustiger Kerl. Er mochte Menschen sehr und hat so ziemlich jeden Besucher begeistert. Dennoch musste er den Rest seines Lebens hier verbringen. Ein riesen Bollerkopf im Rottikostüm, dazu blind und nicht gerade zimperlich mit Artgenossen. Das war so zusammenfassend der Grund dafür.  

 

Wendelin hatte wenigstens Gesellschaft, Bibi und Sambia hatten es nach einiger Zeit raus ihn zu nehmen wie er ist. Er war den beiden über die Zeit ein Freund und eine Stütze geworden und lernten über ihn mehr als nur den Zwinger schätzen. Wenn Freigang angesagt war und Wendelin losstapfte folgten sie ihm und trauten sich mehr zu. Wendelin wurde ruhiger, nachdem sein Gang merklich beschwerlich wurde bekam er regelmäßig Schmerzmittel. Vor einigen Monaten fing es an, Wendelin kehrte nach einer Schnupperstunde freiwillig in seinen Zwinger zurück. Das war höchst ungewöhnlich, denn man musste ihn immer zurückführen, weil er gerne noch etwas länger bleiben wollte. Er verlor langsam an Gewicht, baute halt ab, wie das bei alten Hunden passiert. Aber bei manchen Hunden schmerzt es einfach mehr, weil man das Gefühl hat nicht erreichen zu können was nötig wäre. Er mochte sicher seine Mädels, doch am Schönsten war es doch, wenn ein Mensch kam, er gestreichelt wurde und er rumspazieren konnte.

Sein rechtes Vorderbein schwoll an, ein Lymphödem unklarer Ursache. Doch mehr Probleme hatte er im linken Bein. Nachdem ihm heute trotz reichlich Schmerzmittel das Aufstehen fast nicht möglich war haben wir ihn eingeschläfert, wenigstens noch in diesem Moment mit reichlich Menschen um ihn herum. Alle anwesenden Arbeiter waren gekommen um Abschied zu nehmen. Er lag in der Sonne, ich streichelte seinen Kopf bis er für immer eingeschlafen war.   


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Tierheim-News vom 2017-12-24

Ich hatte vor 11 Tagen einen Blogeintrag angefangen es aber nicht geschafft ihn zu Ende zu schreiben. Es gäbe mal wieder viel zu berichten, aber heute soll es nur um Oma Ida gehen. Gestern kam Mesi rein und sagte, da wäre ein sehr alter Hund, er könne sich nicht bewegen und wäre nur am zittern. Ein alter Mann habe ihn gebracht, den Hund könne er nicht mehr brauchen und er nähme ihn auch auf keinen Fall mehr mit. Ich bekam noch die Info, dass er 15 Jahre alt sein soll. 

Ich bat sie den Hund in die Praxis zu bringen, da ich in dem Moment dabei war Medikamente aufzuziehen. Nachdem ich einen Blick auf den Hund warf sagte ich nur noch, da kannst du direkt Arpi anrufen. Sie lag wie ein Frosch auf dem Boden und war nicht in der Lage sich fortzubewegen. Das Zittern war sehr ausgeprägt, mit unkontrollierten Bewegungen von Kopf und Beinen. 

 

Bis Arpi kam hatte ich einen Platz eingerichtet und sie mir genauer angeschaut. Sie war nicht in der Lage zu stehen, wollte weder Futter noch Wasser und war auch einfach nicht richtig klar. In beiden Milchleisten hat es mehrere Tumore. Sie fühlte sich kühl an.  

 

 

Ihre Körpertemperatur lag bei 33 Grad stellte Arpi fest und machte ein ernstes Gesicht. Ich verblieb mit Arpi, dass ich ihn am nächsten morgen anrufe. Ich wollte sehen, ob es dem Hundchen nach einer Nacht an der Heizung nicht besser geht. In der Nacht hatte das Zittern bereits fast aufgehört, sie war aber noch wirr. 

Heute morgen um 6 lag sie tiefschlafend auf einem dicken Handtuch, nicht mehr auf dem schmucken Kissen. Sie hat wohl Stuhl und Urin verloren und deshalb den Platz gewechselt. Nachdem das Kissen frisch hergerichtet war ging sie dort auch direkt wieder hin. Beim ersten Streicheln konnte sie die Nase kräuseln, sie hat einen kleinen Happen gefuttert und bevor sie sich hoch aufwendlg auf dem Kissen einkringelte wedelte sie mich kurz an.

 

Natürlich hatte ich den Gedanken, dass der alte Mann wohl selber bald in hilfloser Lage sein wird. Ich habe mir gewünscht, dass er Hilfe bekommt und dann an seinen Hund denkt und ihm bewusst wird was er getan hat. Aber wer sagt denn, dass er nicht an seinen Hund denkt. Vielleicht wusste er sich einfach nicht anders zu helfen. Vielleicht konnte er es nicht mit ansehen, wie es ihr ging. Gerade bei alten Menschen hier ist Euthanasie noch völlig fremd, da lebt der Hund draussen, da nimmt die Natur ihren Lauf. Ich kann mich noch gut an die Situation erinnern, wie hier einmal 2 Männer auftauchten mit ihrem Hund, halb tot, mit ganz ähnlichem Verhalten. Nach einer Diskussion stellte sich auch nichts anderes heraus als dass sie einfach nur wollten, dass das Leid ein Ende findet. Sie veranschiedeten sich tränenreich, als der Arzt kam und ihn einschläferte. Vielleicht ist es so, dass der Mann, der Oma Ida brachte heute im Weihnachtsgottesdienst sitzt und für sie betet.

Ich wünsche euch allen frohe Weihnacht!

 

 


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