Als Marci, unser Handwerker vor einigen Jahren bei uns anfing war er zwar mit Grundkenntnissen und minimaler Ausrüstung ausgestattet, aber so richtig gelernt hat er im Tierheim. Wie man hier halt so lernt, im Selbstversuch und Ausprobieren. Marci bringt diese eine wichtige Vorraussetzung mit, den Willen es richtig und gut zu machen. Anfänglich war alles aus Holz gebaut, inzwischen kann er auch Beton- und Schweissarbeiten. Nach einiger Zeit hat er auch gelernt seine eigenen Entscheidungen zu treffen, das ist hier sonst unüblich. Neben den Handwerkstätigkeiten ist Marci mittlerweile auch unser Fahrer, erledigt also allerlei Besorgungen. Als Fahrer ist er auch immer wieder im Einsatz, wenn wir einen Anruf bekommen, dass ein Hund in Not ist und man nachschauen soll.
Die letzten Monate waren für ihn eine große Bereicherung, denn er hatte die Führung des Hausumbaus zu meistern. Ein Großereignis war sicherlich die Containerlieferung, der Einbau des Ofens, die Elektrik, das Wasser, das verlegt werden sollte, immer mit dem leichten Unglauben drumherum, ob das denn so geht und funktioniert. Ich kann nur sagen es funktioniert sogar sehr gut und es ist bis jetzt der erste Winter ohne Rauchabzugsprobleme, keine Angst mehr nachts von Rauchschwaden überrascht zu werden. Nach anfänglicher Unwilligkeit wird das Haus nun von den Arbeitern beheizt, eine große Entlastung für mich.
So ganz nebenbei wurde auch mein Haus aufgebaut, welches jetzt Hunde- und Bürohaus ist. Natürlich hat das nicht alles Marci alleine gemacht, wir haben einen 2. Handwerker, zeitweise waren es auch 3. Der 3.Mann, Barney hat einst den Stall von Siras gebaut und jetzt ist er der neue Mann im Welpenbereich. Ein sehr lieber Kerl, aber ich schweife ab, was hier ganz leicht passiert…
Für den Ofeneinbau und für die Elektrik war jeweils Fachpersonal da, tolle Leute, von dem Elektriker hab ich ja mal im Blog berichtet.
Der Hausumbau war für eine Praxiszulassung nötig, aber ehrlich gesagt, es war auch aus vielen anderen Gründen sinnvoll. Das Haus steht einige Meter innherhalb des Lebensbereich von 30 Hunden und so war kein rankommen von Besuchern, Arbeitern und Amtsträgern. Letztere waren auch regelmäßig recht unerfreut über diese Situation. Ein Zugang zum alten Hauseingang war kaum möglich ohne einen merkwürdigen Tunnelbau. Sehr, sehr oft standen Leute vor dem Tierheim, ohne dass sie Beachtung fanden, gingen unverrichteter Dinge oder stellten halt einen Karton ab. Arbeiter, die sich mitteilen wollten hatten kaum eine Chance und Hunde, die in die Praxis mussten, konnten nur durch Wegsperrrmaßnahmen das Haus erreichen.
Die Vorteile den Ofen aus dem Haus zu verlegen habe ich ja bereits aufgezählt. Nun steht nahezu das ganze Haus der Praxis frei zugänglich zur Verfügung. Endlich Platz um zum Beispiel all die medizinischen Sachen übersichtlich, schnell zugänglich und sauber zu lagern. Es musste auch einiges an Instandhaltungsarbeit geleistet werden, zum Beispiel Fundamentsockel wurden gegossen. Das Ganze konnte erst spät im Jahr beginnen, so hatten wir auch mit einigen Witterungsschwierigkeiten zu kämpfen.
Der neue Eingang mit Tür, Zaun, Durchbruch, Verlegung der Toilette und der Elektrik hat knapp 2000 Euro gekostet. Der Neuaufbau des Heizsystems mit neuem Kamin nochmal 1600 Euro.
Mesi hat den ganzen Papierkram bewältigt. Auf dem Bild beratschlagt sie sich mit den Architekten. Es ist immer noch nicht ganz ausgestanden, dieses Haus ins Grundbuch zu manövrieren. Es ist nicht zu beschreiben, welch Hindernisse Mesi nehmen musste um endlich die Zielgerade zu erreichen. Immer wenn wir glaubten es ist geschafft kam was Neues. Zum Beispiel mussten wir feststellen, dass das Haus kein ausreichendes Fundament hat und somit mussten Sockel gegossen werden. Weitere 800 Euro hat das gekostet, inklusive Fundamentsockel für den Container. Der Container kostete mit Anlieferung 3340 Euro.
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Um es besser erklären zu können habe ich Zeichnungen gemacht, wie es war und wie es jetzt ist. Die Größenverhältnisse stimmen nicht ganz, ich denke es ist egal, es zeigt einfach die Schwierigkeiten, die wir hatten. Die roten Linien vor dem Haus und am Zaun entlang stehen für feste Bauten wie der Hauszwinger. Entweder wir hätten das alles abgerissen und keine Ahnung wo neu aufgebaut oder halt der neue Eingang. Die gelbe Fläche ist von Haushunden erreichbar bzw ist ihr Lebensbereich.
keine Verbindung zwischen Praxis und hinteren Hausbereich
durch den Wanddurchbruch nun Verbindung nach hinten und oben
Soweit ich das noch überblicke sind die Aussen- und Strukturarbeiten abgeschlossen. Derzeit wird das Haus eingerichtet. Wir brauchten einen OP-Tisch, der alte Tisch ist jetzt der Behandlungstisch. Er ist nicht höhenverstellbar, weshalb das Operieren oftmals mit Rückenbeschwerden endete. Trotz der gewonnenen Fläche ist das Haus nicht sehr groß. Hier haben wir die geforderte Umkleide eingebaut. Oben gibt es jetzt eine Möglichkeit für Besucher sich aufzuhalten, wenn man mal eine Pause einlegen möchte und es in Strömen regnet. Die Lagerfläche benötigte nun Schränke und Regal. Alles zusammen mit OP-Tisch waren das ca. 2500 Euro.
Noch ein paar Bilder und ein Video von der Containeranlieferung. Vielleicht nicht so spannend, ich krieg bei sowas immer ein Kribbeln und will auch Kran oder Bagger fahren…
Dune-Update:
Ich kann leider noch keine Entwarnung zu Dune geben. Solange sie ihre Spezialdiät bekommt ist sie recht fit. Sobald sie etwas normale Kost beigemischt bekommt, wirklich nur etwas, geht sie nach ein paar Stunden in die Knie. Irgendwann sollte sie halt mal was anderes fressen…
4 thoughts on “Unsere fleissigen Handwerker (10.04.2018)”
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Für einmal tönt es ja wirklich positiv – ausser ein paar Schwierigkeiten beim Bau, aber das ist bei uns ja nicht anders. Auch dass gute Arbeit geleistet wurde, ist erfreulich. Beim zweitletzen Bild ist gut zu sehen, dass das Haus doch recht klein ist. Ihr habt da lange Zeit in sehr beengten Verhältnissen gelebt und gearbeitet! Es freut mich, dass es jetzt etwas leichter wird! Um die Kosten zu stemmen, überweise ich mal 500 Euronen, ich hoffe, es ziehen noch viele mit.
Und Dune wünsche ich weiter alles Gute und drücke die Daumen. Sie sieht so lieb aus!
Ach Charlotte, manchmal möcht‘ ich dich drücken! ❤️
Danke für den Einblick, Meli und für Düne bleiben die Daumen fest am Anschlag! ?
vielen Dank liebe Charlotte!
Ein dickes Danke für den ausführlichen Bericht und die Fotos. Der neue Zugang wird jetzt hoffentlich die Leute dazu ermutigen, euch direkt aufzusuchen und die Hunde nicht einfach vor dem Tierheim auszusetzen. Erfreulich finde ich, dass Du dich inzwischen auf ein Team von verlässlichen Mitarbeitern stützen kannst. ☺