Also gut. Einen direkten Plan gibt es nicht, nur ne grobe Richtung. Am Anfang werden wir wohl grob hier in der Gegend unterwegs sein und unserer Heimat erkunden (Schiefergebirge, Thüringer Wald...), da wir noch ein paar Projekte abschließen werden. Die erste Zeit wird eh, sagen wir mal interessant, man hat plötzlich alle Möglichkeiten, kann überall hin, muss sich nur entscheiden. Da braucht man etwas eh man da reinkommt - ins sich treiben lassen. Ich denk mal Sommer/Herbst - je nachdem wohin es uns verschlägt - Deutschland/Zentraleuropa. Überwintern schwebt uns Bulgarien oder Rumänien vor. Da aber eher in irgendeinem Dorf bei irgendwelchen Leuten (FeWO, Pension...). Der Wohnwagen ist nicht so zum Überwintern geeignet. Nicht wegen der Temperatur, aber wegen der Feuchtigkeit. Es gibt einen schönen Spruch "bevor man in einem Quek (WoWa) erfriert, ertrinkt man". Spätestens nächstes Jahr solls dann endlich wieder Skandinavien sein. Aber wer weiß was alles passiert. Da lassen wir uns alle Optionen offen.
Da wir leider nix gespart haben "müssen" wir natürlich unterwegs arbeiten. Zu einem Teil werden wir das machen was wir jetzt auch tun (beide Selbständig Grafik/Design), wir haben gerade ein paar eigene Projekte angestoßen. Regionalzeitung, Gästezeitungen ... Anzeigenfinanziert. Recht große Sache, viel Arbeit und Organisation, aber wenn es so klappt wie wir uns das Vorstellen, dann ist das schonmal ein guter Grundsockel. Allerdings wollen wir unterwegs die direkte PC Arbeit seeehr gering halten (geht schon stromtechnisch nicht so). Kevin ist ja auch Fotograf, diesen Punkt wollen wir ausbauen. Und dann mal schauen, wen man kennenlernt, was sich ergibt. Ich hack auch Holz gegen was zu Essen
. Außerdem brauchen wir ja wenig Geld. Und viele Kosten sind steuerbar. Hat man mal wenig Geld fährt man halt weniger und im Sommer gibt es auch viel zu Essen an Büschen oder auf Bäumen
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Eigentlich ist das unser Lebensweg. Schon als Kind haben wir beide davon geträumt die Welt zu erkunden und der "normale Lebensweg" übte schon in frühen Tagen keinen Reiz auf uns aus. Ganz alleine würde ich es vielleicht nicht machen, aber wir haben beide den richtigen Partner dazu. Vielleicht hat man nur etwas zu lange gewartet, hat sich eingeredet doch "konform" zu leben - vielleicht, wer weiß - aber ich denke für alles im Universum gibt die richtige Zeit. Man soll ja eh nur durch Türen gehen die sich leicht öffnen lassen. Und diese Tür lässt sich sehr einfach öffnen
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Zum Thema Sicherheit. Bei den meisten ist es ja eher die finanzielle und materielle Sicherheit, die sie von so etwas abhalten würde und nicht eine direkte Bedrohung. Und finanzielle Sicherheit hatten wir die letzten Jahren nicht, man könnte sagen hier herrschte finanzieller Krieg. So nach dem Motte: wen bezahle ich zuerest - meinen Vermieter oder das Finanzamt, und die Packung Mehl kauf ich mir vielleicht doch erst nächste Woche. Auch ein Grund es zu tun. Neue (finanzielle) Möglichkeiten, geringere Kosten mit dem zu verbinden was man tun möchte - kurz: LEBEN.
Interessant ist, welche "Wellen" es auch in unserer Bekanntschaft/Verwandschaft schlägt. Es regt sehr viele zum Nachdenken an - über ihr Leben, über sich selbst und ihre Lebensträume und fast alle sagen sie würden so etwas auch machen, wen dies, das oder jenes nicht wäre. Vorteil bei uns, wir sind nicht gebunden - kein Besitz, keine Kinder, keine Schulden - nur Hund(e). Macht die Sache schon etwas einfacher.
Die erste Skandinavientour war sozusagen der Einstieg. Hatten auch Wohnung gekündigt und alles andere was ging. Da waren es "nur" 4 1/2 Monate und von Anfang an war klar das wir zurück kommen. Diesmal gibt es diese Option nicht
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