HILFEEEEEEEE, wir sind eingeschneit !!!!!Gestern. 8:37 Uhr. Ausblick Bürofenster.
Dorfmitte. Durchgangsstraße.
ALLES WEISS - Häuser, Autos, Straßen, Bäume, Himmel. Nix geräumt, kein Verkehr und noch reichlich Schnee von Oben.
Es schneite nun schon seit 2 Tagen und machte nicht den Eindruck das es aufhören wollte.
Es war Sonntag. An diesem Tag, wie so oft an Sonntagen, gibt es bei meinen Eltern Klöße mit Braten. Natürlich sind wir eingeladen
. Aber wie kommen wir hin. Fahren?
Am Abend vorher hatten wir schon "leichte" Probleme nach Hause zu kommen. Mit einem normalen Auto, ohne Allrad, auf einer ungeräumten Straße, bergauf, bei guten 20/30 cm Neuschnee war das nicht so einfach. Gut das unser Auto Schnee liebt und wir gut trainierte Schneefahrer sind
. Aber man braucht ne Menge Sprit, wenn man sein Auto als Schneepflug mißbraucht und an diesem Sonntag sahen die Straßen irgendwie noch weißer aus als am Abend zuvor.
Ach was soll`s - wir laufen. Mein Mann wollte eventuell eh laufen, die Hunde fänden es bestimmt toll, wir sparen Sprit, schonen die Umwelt und "verbrennen" gleich das gute Essen. Und außerdem sind wir Fischers, die eh immer zu den unmöglichsten Bedingungen draußen rumlatschen müssen. Denn erst bei Extrembedingungen macht das Wandern Spaß.
Meine Eltern wohnen einen Ort weiter und ca. 250 Höhenmeter tiefer. Mit dem Auto sind es ca. 7 Minuten. Zu Fuß, je nach dem wie man läuft, zwischen 5 - 8 Kilometer, großteils bergab. Wir entschieden uns für die mittlere Distanz. Normalerweise braucht man ca. 1 1/2 Stunden.
Das erste Stück des Weges ging es die Straße entlang.
Vorbei an Schneewehen - ein Mann und sein Hund.
Alles war noch ganz "jungfräulich-Weiß".
Nur Schnee - von Oben, von vorn ins Gesicht, von unten in den Schuh. Keine Spuren, kein Schmutz, keine Menschen, keine Autos, kein Krach . . . . . . . kein Weg.
Irgendwo hier muss er sein - der Weg . . .
. . . oder doch vielleicht hier
.
Er hat ihn jedenfalls nicht gefunden. Wir kamen aber auch ganz gut ohne zurecht.
Ein Blick zurück . . .
. . . und ein Blick nach vorn.
Netterweise erklärte sich mein Mann gaaaanz freiwillig dazu bereit den Weg zu "spuren". Der Einzigste der diesen Service nutze war ich
Indiana kämpfte sich lieber ganz allein und tapfer durch den Schnee. Er fand`s toll, auch wenn seine Beine oft den Bodenkontakt verloren.
Und Mac findet eh, dass das die beste Jahreszeit ist.
Mac: "Krass voll fett tiefer Schnee, yeeeaaaaah"
Zwischendurch versuchte er immer wieder, den verloren gegangenen Weg zu finden. Zwar ohne Erfolg, aber der Wille zählt doch
Nach der Hälfte der Strecke und ca. 2 Stunden später erreichten wir den Wald und machten uns an den "Abstieg".
Das tollste an so einem Wetter ist ja eindeutig, das man komplett seine hat.
Als kleiner Hund ist man schon etwas im Nachteil
Der hatte aber auch nicht wesentlich mehr Bauchfreiheit.
Nach guten 3 1/2 Stunden hatten wir es geschafft. Die Hosen waren durchnässt und die Hunde Glücklich.
Es gab lecker Mittagessen und auch noch feines Kaffeetrinken. Das hätte das Ende der Geschichte sein können.
Wenn, ja wenn wir nicht irgendwie wieder nach Hause müssten. 5 Kilometer nur bergauf im Tiefschnee laufen - so richtig Lust hatten wir nicht.
Aber was soll`s. Nachdem der Kuchen verdaut war, machten wir uns auf den Rückweg.
Stapfen, stapfen, stapfen, stapfen, stapfen und immer wieder wundern, dass die Hunde nicht mal einen Hauch von Erschöpfung zeigten.
Irgendwann war es doch tatsächlich geschafft und kurz nach Einbruch der Dunkelheit kamen wir Zuhause an.
Im Hof leinte ich MacGyver ab. Und was macht der Kerl? Bekommt seine 5 Minuten und rennt wie ein verrückter durch die Gegend, wälzt sich im Schnee, spielt mich an und schaut so nach dem Motto: "Okay, ich habe mich warm gelaufen, wir können meinetwegen starten". Hunde