Entschuldigt, ich muss es mir jetzt noch einmal von der Seele schreiben.
Gestern habe ich mit der Tierklinik noch mal telefoniert wegen des Befundes, denn die Tests waren schon angesetzt und rückblickend bin ich jetzt froh, fassungslos und traurig zugleich, zu wissen an was für einem Mist es gescheitert ist, dass sie gesund wurde.
Morle hatte Mycoplasmen in Bronchien und Lunge. Tierchen, die leider mit penicillinartigen Antibiotika nicht verschwinden, da sie keine eigene Zellwand besitzen, die aber mit Doxycyclin über einen längeren Zeitraum gut hätten behandelt werden können. Ironie des Schicksals:
Der erste Tierarzt bei dem wir waren, wollte, nachdem er endlich mal einen Abstrich gemacht hatte (auf den ich ihn erst hinweisen musste!) und das Ergebnis da war, ja mit Chloramphenicol behandeln wegen des geringgradig vorhandenen multiresistenten e. Coli, bei der Rücksprache kamen wir aufs Amoxyclav, um diesen Sch*** zeug, das für Katzen leider nicht so gut verträglich ist wie für Hunde, zu vermeiden. Er sagte mir aber gleich dazu, dass ich dann hoffentlich bereit wäre, auf Chloramphenicol umzusteigen falls das wieder nichts bringt. Auf GAR KEINEN FALL wollte er Doxy geben, weil es angeblich viel schlimmere Nebenwirkungen hätte als das Chloramphenicol (okay, Magenprobleme sind wahrhaftig viel schlimmer als eine Anämie... -.-).
Ich hab so oft nach Doxy fragen wollen, auch bei den anderen Tierärzten. Hätte ich es doch mal gemacht. Dann wäre eventuell nicht mal die Lavage nötig gewesen und Morle jetzt putzmunter... aber ich hab tatsächlich gedacht, dass die Tierärzte wohl eher als ich wissen, was sie tun, auch nachdem ich schon kritischer war wegen diverser Vorkommnisse.
Das ist jetzt auch für mich ein ziemlicher Wachrüttler, ebenso für meine Familie, denn die hat mich auch lange beharkt, dass ich den Tierärzten vertrauen soll und Morle auch, dass sie es auch mal allein packen muss gegen die Bakterien, die sie da in sich trägt.
Meine traurige Lektion aus alledem heißt: Stärke dich und lass dir nie wieder erzählen, was für dein Tier gut und richtig ist. Setze dich selbst noch viel mehr als jetzt mit dem Thema Krankheiten auseinander, damit du auch beim Tierarzt nicht blind alles glauben musst, sondern mitdenken und -reden kannst. Und... vertraue niemand anderem mehr als dir selbst. Auch wenn er eigentlich der Experte sein sollte.