Marco
Marco kam nach einem Zusammenstoß mit einem Bus, bei dem er auf einer Seite alle Zähne und eine Pfote verloren hatte, ins Tierheim. Dort zeigte er sich Menschen gegenüber als sanfter Schmusebär. Geduldig rutschte er einem nach, um ja in der Nähe zu sein, wenn ein paar Streicheleinheiten verteilt werden. So sah man ihn häufig möglichst dicht bei einem sitzen, im Pulk der anderen, er drängelte nicht und zankte nicht. Es war einfach rührend und so freuten wir uns, als Dieter sich bereit erklärte, Marco einen Pflegeplatz zu geben.
Als Marco ankam zeigte sich schnell, dass er Dieter als seine Bezugsperson annahm und zwar mit Stumpf und Stiel. Ohne Dieter ging nichts mehr. Aber er wollte nur Dieter und nur für sich allein. Dazu war Marco mit den Umwelteinflüssen hier oftmals überfordert und versuchte alles und jedem nachzustellen. Dieter stellte sich tapfer den Problemen, da er Marco in sein Herz geschlossen hatte. Seine Lebenspartnerin und seine Hündin Leika mussten häufig zurückstecken und eigentlich ließen sich die meisten Dinge auch meistern, wenn seiner zerstörerische Verlassensangst nicht wäre. Wir haben Dieter mehrfach angeboten, Marco anderweitig unterzubringen. Aber ihm fiel es zu schwer, Marco abzugeben und erbat sich noch eine weitere Chance für Marco. Wir überlegten uns gerade, einen Trainer für Marco und Dieter zu engagieren, als Marco wieder einmal eine sehr heftige Attacke auf die Inneneinrichtung startete, weil Dieter mal eben kurz weg war. Da war das Maß voll, seine Lebenspartnerin reicht es nun verständlicherweise, denn es handelt sich dabei um erhebliche Sachschäden ( z.B. komplette Büroeinrichtung, Terassentür, usw. ).
Danke Dieter, dass du Marco bei dir haben wolltest, auch mit seinen Macken und Mucken. Du hast ein weiches, nachsichtiges Herz und viel Geduld. Für Marco leider wohl zu nachsichtig. Aber für Marco ist der Weg nicht zu Ende. In Stade wird er eine Trainerin an seiner Seite haben, die ihn auf ein Leben in einer Familie vorbereitet und ich bin sicher, auch Marco wird sein Zuhause finden.
Wir wollten das nur mal so berichten, denn ich denke, dass es teilweise schon sehr chaotisch rüber kam, wie das so mit Marco war.