Nelly wrote:Bestimmt ist nicht alles leicht, aber ich finde, unsere Politik und der Verwaltungswust machen es schwerer, als es sein müsste.
Wie wahr, wie wahr. :/ Heute morgen schon wieder erlebt, da gab es den typischen Fall, wenn zwei Abteilungen einer Behörde nicht miteinander reden. Es hatte sich dann aber nachmittags geklärt, muss man der Fairness halber sagen.
Ich weiß nicht, wie hart es früher war, einen Anfng zu machen, finde es aber auch heute ganz ehrlich nicht "leicht". Es gibt heute mehr Unterstützung, das stimmt schon. Aber ich sehe auch gerade an meinen eigentlich sehr fitten und von sich aus aktiven Freunden, dass diese auch bitter nötig ist. Selbst diese Familie hätte ohne die konstante Hilfe auf vielen verschiedenen Ebenen eventuell die Koffer packen müssen, weil das ganze Bewerbungsverfahren beispielsweise komplettes Neuland war. Man kann sich nur schwer vorstellen, wie viel da auf jemanden einprasselt der das alles nicht kennt.
Jetzt sprechen ja alle sechse gut und flüssig Deutsch, sie haben da definitiv auch fortgeschrittenes Sprachniveau. Bei manchen merkt man kaum, dass Deutsch nicht die Muttersprache ist. Schriftlich waren sie anfangs aber sehr viel schlechter und formelles Deutsch sieht noch mal ganz anders aus als Umgangssprache. Dazu soll die Bewerbung positiv wirken, also wie formuliert man was? Und wie bekommt man es hin, sich für einen Job zu empfehlen, wenn man kaum die Chance hatte, einen auszuüben in der ehemaligen Heimat? Vieles ist dann gemeinsamer Lenprozess.
Und ganz ehrlich, das macht mir dabei auch den meisten Spaß. Ich würde mir wünschen, dass vieles unbürokratischer, flexibler, spontaner laufen könnte, aber es ist schon auch (noch) spannend zu erleben, mit welchem Sch**** sich komplette Neulinge in Deutschland herumschlagen müssen, wo auch alteingesessene (ich z.B.) echt selbst Probleme haben/hätten, sich durchzuwurschteln. Zumal dann, wenn jemand ganz ohne Deutschkenntnisse hier ankommt und dann noch allein sehen müsste wie er klarkommt... brr...
(Ich glaube es dürfte ziemlich gut vergleichbar sein mit dem, was Meli und Sabine und jeder, der sich damit auseinander setzen darf, bei rumänischen Behörden erlebt.)
Ich bringe deshalb duchaus auch Verständnis für Menschen auf, die schon länger da sind und nicht allzu weit gekommen - wenn sie mit alledem allein waren, ganz ehrlich... ich würde da auch zeitweise ziemlich resignieren.