Hundeerziehung

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Re: Hundeerziehung

Postby Angelice » Tue 23. Feb 2016, 22:23

Meine Narina hatte ein stolzes Gewicht von 63 Kilo und ich kann nicht nur ein Dreckfresserspiel als das meinige verbuchen.
Leider ist in den ersten zwei Jahren so einiges schief gelaufen. Narina war im Grunde genommen ein Schaf und wollte keiner Seele etwas zuleide tun. Hunde sprechen zwar die gleiche Sprache, allerdings verstanden so manch andere Hunde die Mimik und tollpatschigen Gesten des Doggenmädchens nicht. Die Lefzen sind zu lang und die Gestiken wirken auf manche Hunde bedrohlich. So wurde Narina in ihren ersten zwei Jahren sechs Mal gebissen. Und was macht das Leinenende :roll: steht wie zur Salzsäule erstarrt daneben und kann es nicht fassen anstatt zu agieren. Das alles hatte zur Folge das Narina dann für sich selbst einstand. Sie hat NIE jemanden gebissen aber Hunde die in ihr Sichtfeld kamen die sie noch nicht kannte, da polterte Madama drauf los und boxte diese unsanft wie ein Rammbock in die Seite. Ganz nach dem Motto "merke auf, ich bin auch stark". Als sie das klar gestellt hatte ging sie über ihr Gegenüber zum Spiel aufzufordern. Da stehst du dann und bist wieder im Erklärzwang WARUM dein Hund solche Anwandlungen hat. Hilfst dem Hundebesitzer wieder seine Hose hochzuziehen, die er vor Schreck fallen lassen hat und drängst darauf gemeinsam weiter zu laufen und unter Beteuerungen das die echt nichts macht, läuft der Hundebesitzer traumatisiert mit dir durchs Ländle während die Hunde schon ungezwungen miteinander toben und tollen.
So konnte das nicht weiter gehen, ich mußte einen geeigenten Hundetrainer finden - der zuerst mich trainiert. Warum mich? Durch diese Aktionen war ich natürlich auch total verunsichert und hatte schon Angst jemanden zu begegnen. Ich wurde nicht nur hellhörig sondern auch helläugig.
Und bevor Stimmen laut werden :kid: Narina hat die Hundeschule absolviert, sie war folgsam und hat ansonsten alles befolgt was ich ansagte. Außer es kam uns ein fremder Hund entgegen. Da hat sie leider gelernt, sie muß selbst für sich einstehen. Und meine Unsicherheit blieb ihr auch nicht verborgen. Ich ging so gut es ging schon Wege, wo ich wußte es begegnet uns fast niemand. Aber eben nur fast. Ich ging schon vorausschauend Wege die übersichtlich sind, das ich ausweichen konnte. Aber es gibt immer irgendwo Kurven und Felder die die Sicht versperren.
Durch's Doggenforum wurde mir ans Herz gelegt den Workshop in Ingolstadt zu besuchen. So fuhr ich 1x im Monat mit Narina übers Wochenende nach Ingolstadt. Das war jedesmal ein Hightlight. Wir waren immer so 25 deutsche Doggen. Unser Trainer hatte Presa Canario's. Hunde die flink und sehr arbeitsgeil sind. Reiner meinte am Anfang sei er am Doggentraining verzweifelt :lol: da die ja alles in Zeitlupe machen. In der Gruppe fühlt man sich sicherer und diese Sicherheit konnte ich auch auf Narina ausstrahlen. Wir haben viel geübt und noch mehr gelernt. Vor allem ich. Beim Einzeltraining durchs Städtle kam allerdings meine innerliche Angst wieder hoch, gegen die ich so schnell nicht ankam - dies dauerte viele viele Monate bis ich das einigermaßen im Griff hatte. Reiner hatte von Haus aus schon eine ganze andere Ausstrahlung. Er konnte die Leine von der Dicken locker um den Finger hängen und mit ihr an jedem Hund vorbei laufen ohne das sie mit der Wimper zuckte. Bei mir sah das dann schon wieder ganz anders aus.
Wir haben dann auch hier eine super Trainerin gefunden, die ebenso eine Ausstrahlung hatte, Narina schnurrte bei ihr an der Leine. Sie lehrte mich die mentale Kraft. Ganz habe ich nie meine Angst verloren aber es wurde um Welten besser. Das alles war jedoch ein sehr langer Weg und hat fast drei Jahre gedauert bis ich so weit war und ich mich innerlich am Riemen reißen konnte. Ich meine Gedanken bei Fremdbegegnungen einigermaßen im Griff hatte und nicht gleich wieder nervös wurde und mich schon wieder ohne Schuhe stehen sah. Oder meinen Startschuß "Ohoh" laut äußerte das Narina schon auf halb Stellung war - da kommt jemand "ich bin bereit".
Auf was ich eigentlich heraus wollte... sie erklärte mir das jeder Hund eine eigene Akzeptanz zu seinen Artgenossen für erträglich hält. Der eine braucht 20 Meter Abstand, bei dem anderen sind es nur fünf. Narina brauchte ihre 20 Meter und daran haben wir gearbeitet und vor allem daran wie ich eine souveräne Führung erlerne. Stück für Stück haben wir uns vorgerabeitet, ich habe einige meiner Ängste in den Griff bekommen und Narina hat ihre große Akzeptanzgrenze ablegen können.

Heute habe ich keine Angst mehr, da ich zum einen Hunde an der Leine habe die ich spielend halten kann - was mir Sicherheit gibt. Und Ira ist ein Schatz auf vier Pfoten. Sie ist eher ängstlich gegenüber fremden Hunden und wenn uns jemand angeleint entgegen kommt und freies Feld links und rechts ist leine ich sie ab, so kann sie ihren Bogen laufen und sich ihre eigene Akzeptanzgrenze aussuchen, die sie braucht.

Raul ist ein Schisser und sieben Jahre reizarm aufgewachsen, er braucht wieder mehr Akzeptanzgrenze ansonsten gebährdet er sich an der Leine. Hier schmunzeln die Leute nur oder man wird gleich wieder in eine Schublade gesteckt :roll: Wir laufen wieder im Bogen und versuchen so weit wie möglich an den anderen Hunden vorbei zu kommen. Wichtig ist es den richtigen Zeitpunkt abzupassen bevor er anfängt. Ihn ablenken, mich interessanter machen. Ich muss ihm so auf die Nerven gehen das er sich nur noch auf mich konzentriert :lol: Wir sind auf einem guten Weg und der kleine Mann lernt das er sich auf mich verlassen kann, das keine Gefahr von den anderen ausgeht und hat sein Gebelle schon zurück geschraubt.

Ich habe viel aus diesen Jahren des Lernens heraus ziehen können. Gewalt lehne ich strikt ab. Zum einen kann der Hund das Vertrauen in dich verlieren und zum anderen möchte ich nicht das mein Hund aus Angst vor mir folgsam wird. Mit viel Geduld kommt man zwar langsamer ans Ziel aber man kommt an. Und ich habe gelernt das man auch den Hund lesen muss WARUM macht er das. Ein guter Trainer kann den Hund scannen und findet das WARUM auch heraus, selbst wenn man die ersten Lebensjahre des Hundes nicht kennt. Es ist müßiger und man braucht viel Geduld und auch Verständins für seinen vierbeinigen Schützling. Schreien und Brüllen macht vieles nur noch schlimmer und stachelt den Hund wie bei einem Boxkampf nur an. Ich denke das A und O in einer Erziehung liegt in unserer eigenen Ruhe, das wir selbstsicher bei einer Begegnung auftreten und unsere innere Gelassenheit und Stärke durch die Leine übertragen... leicht gesagt ich weiß und es fällt mir an manchen Tagen auch schwerer wenn ich gestresst bin. Dann übe ich die Flucht nach vorn :mrgreen: und gehe einfach querfeldein
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Re: Hundeerziehung

Postby Angelice » Tue 23. Feb 2016, 22:27

BirgitS wrote: ich habe im alltag einen satz oder ein wort, nämlich "alles ok". Das verwende ich immer, wenn er sich erschreckte, hochfuhr o.ä. Dann beruhigte er sich sofort. Das mache ich heute noch und es funktioniert bestens. Dann kann ich loben und alles ist gut.


das sag ich auch immer :kid: man kann richtig zusehen wie Ira sich dann wieder entspannt :D
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Re: Hundeerziehung

Postby Christa » Tue 23. Feb 2016, 22:34

Schönes Thema, lese gerade ganz interessiert die schönen Berichte über Erfolge, Misserfolge und geduldigem Akzepetieren. :wink:

Wenn ich auf die Schnelle irgend etwas zum Thema beitragen kann, dann eigentlich auch nur, dass wirklich jeder Hund wieder ganz anders ist, andere Verhaltensweisen hat, andere Baustellen. Es sind eben Individuen, genau wie wir Menschen. Ich habe im Laufe der Zeit und mit den Hunden, die mein Leben begleitet haben, oder noch begleiten, gelernt, damit umzugehen, dass es nicht den einen Hund und das eine Verhalten gibt. Und ich habe gelernt zu akzeptieren, dass auch ich nur ein Individuum bin, dass ganz eigene Grenzen und Bedürfnisse hat. Für mich ist es einfach immer wichtig, die Balance zwischen den Bedürfnissen meiner Hunde und mir zu halten, damit wir alle leben können. Das ist nicht immer einfach, wenn man mehrere Hunde hat.

Ich bin, glaube ich, sehr ehrlich mit meinen Hunden. Ich zeige, wenn mir ein Verhalten nicht passt und wenn ich es geändert haben möchte. Manchmal reicht das und die Hunde passen sich an, aber z.B. in Sachen Jagen scheitere ich bei Hope einfach - es ist ihre Passion, nach Wild zu schauen und gelegentlich mal hundert Meter hinterher zu sprinten, wenn ich geschlafen haben oder einfach blind war. Wir haben ein Agreement gefunden zwischen anleinen und freilaufen - aber ich akzeptiere, dass ich ihr die Leidenschaft niemals aberziehen kann. Sie ist Teil von ihr und soll es bleiben. Genauso bei Cindy, die einen großen Hütehundanteil in sich trägt, und immer alles kontrollieren muss. Manchmal nervt es, weil sie andere Hunde damit einschränkt, aber es gehört zu ihr und auch wir haben eine Balance gefunden, die uns beiden reicht, um miteinander glücklich zu sein. Es ist immer ein Stücken geben und nehmen, irgendwo findet sich die Mitte. Große Schwierigkeiten bereitet mir jedoch ein Problem, dass echt albern ist. Unser Fiete ist ein Lahmarsch - echt, der hat so null Bock zum Langlauf, schlurft dann dermaßen hängend und beleidigt durch die Gegend, dass mich schon Leute auf ihn ansprechen, was denn der arme Hunde hat. :lol: :mrgreen: :| Er ist ein Charakterkopf und das lässt er alle sehen - alle sollen wissen, wie schlecht es ihm geht, wenn wir nicht die Dorfrunde zum Bäcker oder Markt machen. Ich habe noch nie so einen Hund gehabt- zwei Gesichter, je nachdem, welchen Weg wir laufen. Nun gut, er war nicht geplant, ist unser PS-Versagenshund - ich mag Läufer und Hunde, die am Fahrrad laufen.. Einen Hund, der nicht gerne weite Touren unternimmt , hätte ich mir wohl nie zugelegt. Aber nun ist er da und wir lieben ihn, was soll ich daran rum erziehen? Er ist, wie er ist, einzigartig und so liebenswert. Scheiß auf Erziehung, Irgendwann kriegt er ein Skateboard unter die Pfoten und dann zieh ich ihn, wenn er keinen Bock hat und lieber zum Bäcker möchte. :lol:

Also ich wollte nur sagen, ich mach auf Beziehung. Setze Grenzen deutlich, wo ich mich in meinem Leben zu sehr eingeschränkt fühle, und lasse Leben, wo es für mich lebbar ist. Und ja, auch ich kann mal ausrasten - gehört dazu, wissen meine Hunde, und freuen sich jedes Mal darauf, wenn wir uns alle wieder vertragen. Mir persönlich hat das Zurückdrängen, das von M.M. Nowak propagiert wird, sehr viel geholfen. Aber es ist kein Allheilmittel, zumal ich meine Hunde lieber vor mir laufen habe und mich freue, wenn sie fröhlich auf Leckerchenjagd gehen. Und meine Grenze endet immer da, wo ich z.B. nicht mehr mit anderen Menschen kommunizieren kann, wenn meine Hunde dabei sind. Ich erwarte, dass sie sich so verhalten, dass ich das kann. Zudem möchte ich auch keine Pöbeleien zu anderen Hunden, das geht in einem Rudel einfach nicht wegen der Gruppendynamik - da hätte ich verloren. Solche Sachen werden von mir durch zurückdrängen und vorab agieren, unterbunden. Aber es ist okay, dass meine Hunde gerne pöbeln möchten, möchten dürfen sie vieles. :lol:
Christa mit Cindy aus Ungarn, Hope aus Serbien, dem Schlackel Fiete aus Rumänien/Botosani, und unserem Engel Janosch im Herzen
Christa
 
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Re: Hundeerziehung

Postby Bianca und Jill » Wed 24. Feb 2016, 04:10

Huhu,

sehr schönes Thema und vor allem umfang- und facettenreich ;-).

Ich habe hier ja nun auch die unterschiedlichsten Hunde. Durch Jason bin ich u. a. auch zu Cumcane gekommen, wovon ich Vieles gut umsetzen konnte, wenngleich es auch viele Tiefs zwischendurch gegeben hat. Dies war aber letztendlich der Durchbruch, um sein Erregungslevel unten zu halten oder ihn in der Folge sehr schnell wieder runter zu bekommen in Hundebegegnungen. Heute läuft er frei, auch in Hundebegegnungen und er ist ja nur Einer von Vielen, die bei mir sind und mittlerweile der Verlässlichste. Wenn läufige Hündinnen unterwegs sind, ist er allerdings etwas intoleranter und ich muss ihn ein bisschen mehr im Auge haben als sonst. Er hat einen einzigen Erzfeind, den er und ich nicht riechen können und unser Aggreement ist, dass er da auch gerne mal toben und sich aufregen darf, aber mich bitte nicht durch die Gegend zerrt. So what! Das klappt sehr gut, weil ich er sich selber auch soweit unter Kontrolle hat, dass er sich an unsere Abmachung hält, was er früher gar nicht leisten konnte :D. Ich arbeite zudem mit dem Markerwort. Jeder hat sein Eigenes, deshalb kein Clicker mit vielen Hunden.

Auch in puncto Jagdtrieb ist er durchaus kontrollierbar, auch wenn ich mal zu spät bin ;-), zudem er es mir auch oft sehr schön anzeigt. Alles jetzt aufzudröseln an Training und vor Allem am Aufbau und Übungen, würde ins Unendliche führen. Gerade das Thema Jagdverhalten ist so immens facettenreich und es gibt so viele Übungen, die einem zum Ziel führen, vor allem die erst einmal ohne Auslöser geübt werden müssen, damit es der Hund überhaupt in Situation xy umsetzen kann. Das heißt Training, Training, Training und ich glaube, das wird meist vergessen oder bekommt zu wenig Beachtung, ist aber so wichtig.
Bei den Angsthäschen, sei es das ehemals eigene oder die Pflegis passiert erst einmal gar nichts, außer, dass wir uns gegenseitig kennenlernen. Dann fange ich an, alle möglichen Dinge wie Anleinen, ins Auto einsteigen und, und, und, zu benennen im VORFELD, damit der Hund in der Folge lernt, was passiert und das hinter der entsprechenden Handlung nichts Schlimmes steht. Ich merke gerade, auch dieses Thema ist unendlos ....

Auch draußen versuche ich recht schnell einen Rahmen zu geben, was die Orientierung zu mir und das Folgen meinerseits betrifft. Auch da werden Schlagworte etabliert erst einmal ohne Angstauslöser, damit auch da der Hund in Situation xy darauf zurückgreifen kann. Mehr lernen diese Hunde erst einmal nicht! Nur eben das „Fundament“.

Bedrängt oder angefasst werden die Hunde dabei nie, weil es ihnen meist noch gar nicht behagt, was ich aber so oft sehe. Außer beim Anleinen mithilfe Hausleine oder ins Auto packen lasse ich sie erst einmal völligst in Ruhe, was das Anfassen betrifft. Zuhause ist das ebenfalls so, dass ich in vielen Situationen erst einmal einen Rahmen gebe und nicht, weil ich ein Kontrollfreak bin, sondern weil ich der Meinung bin, dass gerade das für den Hund zu Sicherheit führt und der Hund aus seinem ehemaligen Konstrukt herauskommen kann und lernt, sich auf uns zu verlassen. Heißt, ich nehme mir durchaus mittels Hausleine den Hund zu mir ans Sofa, damit er lediglich meine Nähe ertragen lernt unter Berücksichtigung des Nichtbedrängens von mir. Entspannt er, darf er dafür wieder in seine "Höhle". Alles dosiert je nach Hund, wie er es verdauen kann, damit auch ein Lernen stattfindet.

Auch in der Hundeschule bekommen diese Hunde dosiert Auslöser, um aber immer wieder den Rückzugsort Hundeschulhütte antreten zu dürfen oder auch Rückzugsort bei mir zu bekommen. Ist klar, dass ich alle Auslöser erst einmal von dem Hund fernhalte und mich demonstrativ vor diesen stelle, manchmal auch schon fast übertrieben. Es ist mir wichtig, dass die Hunde sehr schnell die Sicherheit bei mir lernen und nicht in Form von Flucht. DAS war früher! Heute ist das anders und das kann nur Einer ändern: Ich! Der Hund wird es nicht tun, denn der hat ja bereits seine Lösung gefunden.

Dennoch gibt es bei mir auch das Thema, das Verbotenes etwas Verbotenes bedeutet und ich finde es durchaus in Ordnung, auch da dem Hund mitzuteilen, dass dies nicht ok ist. Zudem kennen das auch die meisten Hunde, die in Gruppen lebten und im Gegensatz dazu, dass ich immer höre, der Hund verliere dann das Vertrauen, frage ich mich dann schon, warum diese Hunde dann trotzdem das Vertrauen zu mir haben oder wie sie überhaupt in einer Gruppe bestehen konnten? Auch in freilebenden Hundegruppen am Strand in Thailand gibt es so etwas von viele Regeln für die Hunde untereinander und trotzdem läuft es meist harmonisch – oder eher deshalb.

Mein Herr Jason zeigt Regeln auf, gerade anfangs, er ignoriert größtenteils, forciert aber auch Situationen, der Erste, dem diese Hunde IMMER bedingungslos folgen! Warum? Es ist falsch, es gibt eine Ansage und gut ist! Den interessiert die Vergangenheit nicht! Ich finde es fair! Wenn Jonela etwas draußen aufnehmen möchte, dann warte ich nicht erst darauf, bis es der Giftköder ist. Natürlich habe ich mir jetzt die Stelle gemerkt und bin beim nächsten Mal schon im Vorfeld schlauer!

Wenn Jonela auf einen Menschen losschiesst, warte ich nicht erst, bis sich das etabliert, sondern ich sage ihr fair in dem Moment, dass ich das nicht dulde und bin auch dann beim nächsten Kontakt schlauer und lasse es erst gar nicht zu oder ich lasse mir Dinge einfallen, dass sie halt Menschen toll findet, BEVOR Situation xy wieder stattfindet. Sicherlich ist es immer besser, zu agieren anstatt zu reagieren. Klappt aber nicht immer, weil ja die Situation erst einmal da sein muss, die man meist erst einmal nicht kennt, weil man erst in der Phase des Kennenlernens ist.

Manche Dinge hat man im Laufe der Zeit gelernt, beispielsweise, dass Hunde, die in Gruppen lebten, um ihr Futter kämpfen mussten, somit durchaus bereit sind, diese Ressource zu verteidigen. Völlig normal! Ich könnte natürlich erst einmal abwarten, bis es scheppert in einem beengten Raum wie meiner Küche. Und das wird es in den meisten Fällen. Ich mag keine unnötigen Spannungen, auch gerade nicht für meine eigenen Hunde, die ja jedes Mal die Karten neu mischen müssten.

Heißt, der Newcomer ist bei Futterherstellung und Fütterung bei mir IMMER angeleint im Wohnzimmer, weil ich erst einmal sehen möchte, wie sich dieser verhält. Und dieser verhält sich immer so wie erlernt. Sobald meine Hunde das Wohnzimmer betreten – und zwar nur den Raum – gibt es meist zumindest eine Warnung von dem Newcomer, wenn nicht sogar ein Drauflosschießen auf meine Hunde. Geht immer ins Leere, weil angeleint. Und meine Hunde gehen dort in keinster Weise hin, somit lernt dann auch der Newcomer sehr schnell, dass es nicht Not tut, Attacken zu fahren. Alle dürfen hier in Ruhe fressen, das ist mir wichtig! Die dürfen sich draußen gerne um einen Stock oder jedwede Ressurce kloppen und da irgendwelche Stati ausmachen, aber hier im Haushalt definitiv nicht. Gerade auch bei Kauartikeln sind alle Neuen angeleint und sie können noch so jung sein, sie verteidigen es verständlicherweise ALLE, DAS haben sie gelernt.

Heißt, so wäre der Idealfall, richtig handeln und managen, so dass für alle entspannt auch ein Lernen stattfinden kann und man nicht reagieren muss, sondern agiert. Klappt nicht in jeder Lebenssituation, einig, aber so lange die grundsätzliche Struktur geregelt ist, darfs auch mal in anderen Belangen scheppern innerartlich oder man muss auch mal REagieren dürfen als Mensch, weil mans nicht geblickt hat vorzeitig.

Ich würde auch nie einen Newcomer beengt zu meinen Hunden packen, jedwede Engpässe vermeide ich anfangs immer. Würden wir auch selber nicht wollen, mit Fremden eingepfercht sein zu müssen wie z. B. im Auto oder an der Türe oder in der Küche oder, oder, oder.

Heißt, es gibt Regeln und einen Rahmen gerade für die Angsthündchen, aber gerade auch in der Form, dass sie recht schnell lernen, hier ist Sicherheit und hier passiert dir nichts und dann kann man weiter aufbauen.

Ich versuche in erster Linie, die Hunde so wenig wie möglich zu überfordern, gehe auch meist reizarm und nur gewohnte Strecken, die ersten Tage meist gar nicht, sondern ich pendle lediglich zwischen Garten und Hundegelände, notfalls per Transport mit der Box, die ich trage anstatt den Hund.

Die Leinenführigkeit trainiere ich auch meist erst auf dem Gelände und mit der 5-Meter-Leine, die ich dann in der Folge auch draußen anwende. Ich habe ja nun das Glück mit dem Gelände und ich kann einen Angsthund mit einer 5-Meter-Leine nach Eingewöhnung wesentlich besser handeln mit Sicherheitsgeschirr als an einer 2-Meter-Leine mit doppelter Absicherung, zudem ich es für den Hund auch angenehmer finde mit etwas mehr Distanz und vor allem mehr „Spielraum“. Aber eben nur, weil ich die Gegebenheiten hier habe und es ist bis dato immer gut gegangen und dadurch ging das „Folgen“ dann auch recht schnell. Ist sicherlich alles eine Frage der Technik und der Erfahrung. Denn man sollte schon wissen, dass man anfangs schön mittig auf dem Weg gehen sollte, damit der Hund sich nicht ins Gebüsch schlägt oder sich um einen Baum wickelt, um sich dann aus dem Geschirr herauszuziehen. Da bin ich in den ersten Tagen mehr wie vorprogrammiert und vorausschauend.

Ganz schön lang geworden … man könnte Bücher füllen ….

Viele Grüße
Bianca
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Re: Hundeerziehung

Postby Bianca und Jill » Wed 24. Feb 2016, 04:38

Ich habe noch etwas Wichtiges vergessen:

Bei einem Training ist es enorm wichtig, dass man erst einmal ohne Auslöser trainiert. Dafür benötigt es 100e von Wiederholungen. Ich erlebe immer wieder, dass Leute etwas gerade lernen und dann fröhlich in die Situation xy marschieren und sich wundern, warum es nicht klappt. Warum? Weil es noch gar nicht erlernt wurde und man zudem so schnell auch keine Veränderungen herbeiführen kann, wenn sich etwas bereits etabliert hat: ..... und täglich grüsst das Murmeltier und da tun sich meist BEIDE nichts, weder Halter noch Hund! :D Und gaaaanz wichtig: Man trainiert ja nicht nur ein Verhalten, sondern meist auch noch die Emotion, ebenfalls von Beiden! Jason war früher von 0 auf 280 in Millisekunden und dann auch nicht mehr erreichbar. Nicht, weil er nicht wollte, sondern weil er gar nicht konnte aufgrund seines hohen Erregungslevels! Somit muss nicht nur der neue Ablauf trainiert werden, sondern auch die Emotion des Hundes, die dahinter steht. Heißt, bei Sichtung eines Hundes nicht auf rot stellen, sondern den Grün-Bereich einhalten KÖNNEN. Und das benötigt Zeit!

Obwohl ich sicherlich körperlich Einiges entgegen zu setzen hätte, könnte ich diese Truppe sicherlich nicht körperlich führen/regeln und wäre auch nicht meine Intention. Drei davon waren anfangs sicherlich nicht die einfachsten Hunde, alle 3 Second-Hand-Hunde mit unbekannter Vergangenheit und es wurde viel einzeln trainiert, so dass ich heute mit dieser Truppe ohne Probleme andere Hunde passieren kann. Alles Hunde, die sehr aufmerksam sind und immer bei mir sind mit ihren Augen und auf mich achten. Eine tolle Truppe, nicht nur farblich :D.

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Viele Grüße
Bianca
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Re: Hundeerziehung

Postby Moni » Wed 24. Feb 2016, 12:44

Mensch, wieder so viel nachzulesen, ich schalte meinen PC einfach zu früh aus :)
Sehr interessant, alles hier! Und schön zu wissen, daß andere auch diverse Probleme oder Problemchen haben :roll: Ich finde auch, man kann sich aus vielen Trainingsmaßnahmen das für sich passende raussuchen. Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Bücher ich schon gelesen habe und aktuell kommen wieder ein paar dazu. Im Mai auch wieder ein Seminar. Ich hoffe immer, so viel wie möglich daraus mitnehmen zu können. Manchmal gibt es Situationen, da ärgere ich mich hinterher, weil ich anders reagiert habe, als angebracht. Mir ist auch wichtig, daß Linjo mir vertraut. Allerdings gehe ich manche Wege auch nicht mehr gerne, weil ich dort mit Feinden rechne und ich weiß, daß ich Linjo kaum halten kann, wenn keine Ausweichmöglichkeit besteht. Ich wünschte, ich wäre da auch etwas gelassener! Heute Morgen hat es aber geklappt, der Feind war weit genug weg, ich clickte und lobte Linjo, weil er zu mir guckte und nicht bellte :) Ärgern tu ich mich auch, wenn er z.B. von `ner Hündin angegriffen wird und sich nicht wehrt. Hinterher denke ich, ich hätte dazwischen gehen sollen, damit er weiß, ich regel das. Genau wie wenn Welpen oder Junghunde kommen, ihn freudig anspringen und er nur steif dasteht, den Kopf wegdreht und hofft, daß der Kerl verschwindet. Ich würde mir wünschen, daß er ihm die Meinung sagt und überlege immer, ob ich ihn "retten" soll :roll:
Jetzt ist sicher alles durcheinander und sämtliche Gedankengänge sind verloren gegangen, aber egal...
Liebe Grüße
Moni mit Linjo
und den Patenhunden Iya, Berny und Firmina

In den Augen meines Hundes liegt mein ganzes Glück, all mein Inneres, Krankes, Wundes heilt in seinem Blick. (Friederike Kempner)
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Re: Hundeerziehung

Postby ROCKY_und_ISI » Wed 24. Feb 2016, 12:57

Bei all den sachlichen und sachkundigen Beiträgen und den weniger sachbezogenen... es gibt auch noch andere Aspekte, die man auch nicht aus den Augen verlieren darf.

1.)Als Hundehalter hat man nämlich auch einen Ruf zu verlieren.
2.)Als Hundehalter hat man das Verhalten seiner Hunde zu verantworten.
3.)Auch eine abstrakte Gefährdungslage kann ortspolizeiliche Maßnahmen in Gang bringen.
4.)Jegliche konkrete Gefährdung der Unversehrtheit anderer Tiere (Menschen sowieso) muß gänzlich ausgeschlossen sein und ggf. unterbunden werden. (Steht so auch in jeder Polizeiverordnung zum Thema.)

Wird man von manchen Mitmenschen schon mit einem Hund kritisch wahrgenommen, so multipliziert sich die Wahrnehmung mit jedem weiteren Hund -gefühlt- um ein Mehrfaches. Wenn die Hunde dann auch eindeutig bestimmten Rassen oder Schlägen zugeordnet werden können, vervielfältigt sich die skeptische Wahrnehmung ein weiteres Mal.
Man hat in der Praxis also nicht immer "alle Zeit der Welt", seinem Hund dessen vollkommen inakzeptables Fehlverhalten abzugewöhnen.
Soll der Hund nicht nur nachts an der Leine in menschenleeren Gegenden ausgeführt werden, sondern ein freier, frei laufender sozialverträglicher Hund sein, dann muß er seine Lektion rechtzeitig gelernt haben.
Rechtzeitig, bevor etwas passiert ist. Rechtzeitig, bevor der Ruf seines Menschen in der Öffentlichkeit beschädigt ist. Rechtzeitig, bevor besorgte Bürger, Mütter und Hundehalter(innen) von (evtl. kleinen) Hunden ihre Besorgnis dem Ordnungsamt auf dem Rathaus mitgeteilt haben.
Es gibt viele Gerichtsurteile zum Thema "Verbot des gleichzeitigen Ausführens", nur mal so nebenbei!

Wer vor diesem Hintergrund einen Hund hat, der kein Angsthund ist, sondern eine "harte Sau" 8) , wer mit diesem Hund (und zwar ganz konkret mit diesem Hund!!!) schon öfters spielerisch rum gebalgt hat, in dabei spielerisch fixiert hat (ohne das dies den Hund in irgend einer Weise verängstigt hätte...), für den ist es ein legitimes Mittel, wenn er ihn (den Hund)...
...in der Situation, in der der Hund ausrastet...
...am Schlafittchen nimmt und ihn fixiert...
...auf ihn einredet, sein unangemessenes Tun/Fehlverhalten zu unterlassen...
...bis der Hund nach einem ganz kurzen Moment zur Besinnung kommt...
...und sich augenblicklich wieder normal verhält...
...und, kaum ein paar Schritte weiter gegangen, wieder abgeleint werden kann!
So zu handeln ist in solch einer Situation sogar geboten:
-Zum Schutz des eigenen Hundes vor Folgen seines (des Hundes) Ausrasters.
-Zur Demonstration gegenüber dem zweiten Hund, der ja auch noch dabei ist und den ersten (Rudelverhalten!) in jeder Weise unterstützen würde.
-Zur Demonstration gegenüber Beobachtern, die solch aggressives Hundegebahren verstört oder empört wahrnehmen und vom Hundehalter ein entschlossenes Eingreifen erwarten und fordern. (Eine alteingesessene ländliche Bevölkerung hat da eventuell auch eine andere Sicht der Dinge, als eine sensible, intellektuelle Stadtteilbevölkerung.)
Übrigens hat dieser Hund seine Lektion nach zwei, drei Mal gelernt, und unterläßt dieses Ausrasten seither gänzlich. Seine Artgenossin hat zugeschaut, fand es überzeugend und verhält sich ebenso "wohl" (abgeleitet von 'Wohlverhalten').

Es gibt da noch ganz viel dazu zu schreiben. Thema Haftpflichtversicherung, Gefährdungshaftung und ihre Folgen für den Halter, Ängste anderer Menschen und und und. Ich belasse es hierbei.
Letztlich ist jeder Hund anders, jeder Mensch anders, jede Situation anders... was soll's.
Jeder muß in der konkreten Situation entscheiden, was die richtige Reaktion ist.
Entscheidend ist das Ergebnis. Und das konnte sich bei meinen zwei Hunden schon nach relativ kurzer Zeit sehen lassen, und wie!
Viel Zeit hätte ich aber auch nicht gehabt (weil man sie mir nicht eingeräumt hätte). Da bin ich mir sicher.*

(*Das liegt aber nicht an meiner Person, sondern an der öffentlichen Meinung, Hunde betreffend!
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Re: Hundeerziehung

Postby BirgitS » Wed 24. Feb 2016, 14:12

Sicher hast du recht zum thema wirkung in der öffentlichkeit, ich sehe es so, dass dabei nur keine ausbildung stattfindet, sondern lediglich ein reagieren auf unerwünschtes verhalten. Ich als rudeloberhaupt möchte aber lieber agieren, mit meinem hund arbeiten, ihm so lange solche stresssituationen ersparen, bis er soweit gelernt hat auf mich zu vertrauen, dass ich solche situationen für ihn regel und er nicht ausrasten muss. Das bedeutet viel arbeit in situationen, die erstmal keine feindberührung enthalten sollte. Die zeit nehme ich mir für meinen neuen mitbewohner. Erstmal widme ich mich dann dem hund alleine, zu zweit puscht sich das unerwünschte verhalten noch unnötig hoch. Wenn ich heute jemand mit zwei starken, giftenden hunden treffe, mache ich einen bogen drum. Damit der hundeführer in ruhe mit seinen hunden arbeiten kann. Wenn ich dann allerdings sehen würde, dass die arbeit so aussieht, dass die hunde sooo behandelt werden, schwindet MEIN vertrauen in den halter ganz schnell und ich werde auch in zukunft einen grossen bogen drum machen. Den hunden zuliebe, denen ich diese art der "ausbildung" ersparen möchte.
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Re: Hundeerziehung

Postby ROCKY_und_ISI » Wed 24. Feb 2016, 14:19

Loni wrote:Meine Erfahrung nach etwa 30 Pflegehunden kann ich nur sagen: Jeder Hund ist anders und was bei dem einen Hund richtig ist, kann bei dem nächsten vollkommen falsch sein.

Bei Angsthunden ist häufig ein geworfener Wattebausch zu viel. Bei Anderen muss man schon etwas deutlicher werden, bei Manchen sogar körperlich.

[i]Erinnere mich noch sehr genau an ihn, ein Rückläufer, Terriermix, der sich so sehr in seine Aggression gegenüber anderen Hunden hineingesteigert hatte, dass ich ihn, als ich ihn bändigen wollte, in der Wade hängen hat, denn Burschen habe ich daraufhin auf den Rücken gedreht.
Einige werden jetzt sicherlich aufschreien wie man so etwas machen kann, aber wenn ich mir das Verhalten von Hunden anschaue, dann werden sie, wenn die Warnzeichen der Körpersprache nicht funktionieren, auch ziemlich körperlich.
(...)


Finde ich übrigens völlig richtig, was Du da schreibst.
Sonderbar, daß bei Dir hier tatsächlich niemand aufschreit...
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Re: Hundeerziehung

Postby Britty » Wed 24. Feb 2016, 15:21

...auf ihn einredet, sein unangemessenes Tun/Fehlverhalten zu unterlassen...

Das wundert mich immer wieder: dieses Vertrauen in verbale Ansagen. Ich sabbel auch viel zu viel und ich bin überzeugt, dass das im besten Fall sinnlos, in den meisten Fällen aber kontraproduktiv ist.
Liebe Grüße
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Re: Hundeerziehung

Postby Moni » Wed 24. Feb 2016, 15:25

Ja Birgit, das ist auch so`n Thema - gegenseitige Rücksichtnahme, so wie Du sie beschrieben hast! Findet leider auch nicht so oft statt. Manche Hundehalter leinen nichtmal ihren Hund an, wenn man ihnen mit angeleintem Hund begegnet. "Der tut nix" - klar, aber meiner vielleicht... Es gibt aber zum Glück weit mehr vernünftige, sehr nette Hundehalter. Bei uns überwiegen die jedenfalls. Aber so manches Mal schüttel ich den Kopf, wenn die Leute ihre Junghunde angiften, "ich hab doch nein gesagt". Ja, und hast Du ihm auch beigebracht, was "Nein" heißt? Manche meinen wohl, die Hunde wären schon vorprogrammiert :x
Ich hatte gerade so`ne Situation, da kam ein Flüchtlingskind, gerade neu in der Siedlung, evtl. 10Jahre alt hinter mir her und wollte Linjo streicheln. Linjo freut sich zwar nicht wie etwa ein Labbi, duldet es aber und ich bin immer froh, wenn er Kindern zeigen kann, daß es auch nette Hunde gibt. Dann will er ihn umarmen und ich versuche ihm zu zeigen, daß er ihn nur streicheln soll. Ein 2. kleineres Kind kommt auch noch dazu. Schwierig, wenn man sich da nicht verständigen kann. Was, wenn es nicht Linjo gewesen wäre und der Hund die Kinder hätte schreddern wollen :( Ganz unabhängig jetzt von den Flüchtlingen, ich finde ja, in Schulen und auch Kindergärten sollte man den Kindern schon beibringen, wie man sich Hunden gegenüber verhält. Das könnte viele Beißunfälle verhindern. Wie oft sind mir schon rennende Kinder entgegen gekommen...
Liebe Grüße
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Re: Hundeerziehung

Postby Angelice » Wed 24. Feb 2016, 15:32

Innerlich :wink:

Gleiches gilt für die so genannte Alpha-Rolle, in der man seinen Hund als Bestrafung auf den Rücken schmeißen soll, um ihm zu zeigen, wer der Herr ist. Habt ihr schon mal einen Hund oder einen Wolf gesehen, der sich einen anderen packt und mit Gewalt auf den Rücken dreht??? Also ich nicht. Es ist etwas anderes, wenn ein Hund oder ein Wolf sich freiwillig unterwerfen, aber keiner wird dazu gezwungen!

http://www.dog-snake.de/Dominanz/dominanz.htm

Ein interessanter Bericht
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Re: Hundeerziehung

Postby Bianca und Jill » Wed 24. Feb 2016, 15:38

Eigentlich besagt es das Wort schon: UnterwerfungsGESTE.
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Re: Hundeerziehung

Postby Angelice » Wed 24. Feb 2016, 15:43

Moni wrote:Ja Birgit, das ist auch so`n Thema - gegenseitige Rücksichtnahme, so wie Du sie beschrieben hast! Findet leider auch nicht so oft statt. Manche Hundehalter leinen nichtmal ihren Hund an, wenn man ihnen mit angeleintem Hund begegnet. "Der tut nix" - klar, aber meiner vielleicht... Es gibt aber zum Glück weit mehr vernünftige, sehr nette Hundehalter


Treffen wir auf fremde Hunde die und angeleint entgegen kommen, meine ich Ira nach Möglichkeit ab. Sie geht im großen Bogen an dem Hund vorbei. Ist es landschaftlich nicht möglich muss ich stehen bleiben und warten bis der andere vorbei ist, da ich sie ansonsten hinter mir verschleifen müsste. Wenn gegeben nehme ich hier Rücksicht auf meinen Hund.
Ist der andere Hund offline, kommt Ira erstmal an die Leine das ich gegebenfalls eingreifen kann
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Re: Hundeerziehung

Postby Angelice » Wed 24. Feb 2016, 15:45

Angelice wrote:
Moni wrote:Ja Birgit, das ist auch so`n Thema - gegenseitige Rücksichtnahme, so wie Du sie beschrieben hast! Findet leider auch nicht so oft statt. Manche Hundehalter leinen nichtmal ihren Hund an, wenn man ihnen mit angeleintem Hund begegnet. "Der tut nix" - klar, aber meiner vielleicht... Es gibt aber zum Glück weit mehr vernünftige, sehr nette Hundehalter


Treffen wir auf fremde Hunde die unS angeleint entgegen kommen, LEINE ich Ira nach Möglichkeit ab. Sie geht im großen Bogen an dem Hund vorbei. Ist es landschaftlich nicht möglich muss ich stehen bleiben und warten bis der andere vorbei ist, da ich sie ansonsten hinter mir HER schleifen müsste. Wenn gegeben nehme ich hier Rücksicht auf meinen Hund.
Ist der andere Hund offline, kommt Ira erstmal an die Leine das ich gegebenfalls eingreifen kann


Booooo schreibt das Handy wieder Müll :roll:
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