Hundeerziehung

[Britty]

Nein, ich muss nicht hochfahren, ich wäre auch lieber nicht, aber ich war richtig angepisst.

Das wäre nicht passiert, hättest Du das gleich dazu geschrieben:
"Ich habe hier im Bekanntenkreis Leute, die damit gearbeitet haben und nichts, vielmehr das Gegenteil erreicht haben."

Das gehört genau zu den Erfahrungen, um die ich gebeten hatte. Wahrscheinlich sprengt das hier den Rahmen, aber darüber wüsste ich gerne mehr.

[BirgitS]

Hm...ich habe im ziggy-thread ja gelesen, dass entzündungs-merkmale im liquor gefunden wurden und dass eine evtl epilepsieform vermutet wurde. Wenn es denn an den neurotransmittern liegen sollte, wäre halt meine empfindung, die dadurch entstehende reizüberflutung mit hilfe von medikamenten wieder zu regulieren, damit die botenstoffe wieder an der richtigen adresse im gehirn ankommen. Eigene erfahrung. Vllt sucht er sich aber auch ein neues ventil, da er ja nicht mehr an sich beissen kann/soll. Wenn ihm dann son mützchen hilft, so what. Ich verurteile das überhaupt nicht. Bei meiner epilepsie- hündin wäre es halt völlig falsch gewesen. Reizüberflutung betrifft ja alle sinne, nicht nur die augen.

[Bianca und Jill]

Inge, mir ging es überhaupt nicht um Deinen Beitrag sondern um das Thema abnormal-repetitives Verhalten, in diese Kategorie fällt für mich Ziggy.

Ich habe keine Ahnung, wofür Du die Anwendung kennst oder sie in Deinem Bekanntenkreis angewandt wird. So viele Hunde gibt es hoffentlich nicht, die in diese Kategorie fallen und wo ein solches Hilfsmittel gewinnbringend bei richtiger Anwendung und Eingewöhnung zum Tragen kommen könnte.

Ich habe mir die Infos dazu angehört, die Einsatzbereiche und mir ein Calming Cap auch selber anschauen können. Klang für mich schlüssig und sinnvoll, gerade, wenn es um den Bereich Zwangsverhalten - Stereotypien geht, denn darum ging es in dem Seminar, wo ich es kennenlernen durfte.

Wäre das Verhalten schmerzbedingt begründet, wird ein Calming Cap nicht hilfreich sein können. Wäre es neurologisch und der Auslöser Reize, könnte ich mir das jedoch sehr gut vorstellen.

Und bei Angsthunden könnte ich mir eher Gegenteiliges vorstellen, weil ich ja da gerade möchte, dass der Hund sich mit Auslösern auseinander setzen soll und auch muss, anderenfalls würde ich das Angstverhalten sogar verstärken, wenn ich dem Hund die Sicht einschränke. Vom Training her anfangs dosiert und eher reizarm, was ich aber mit einer Calming Cap nicht herstellen kann, sondern eher mit der Örtlichkeit, einem gewohnten Rahmen und mit Distanz.

Viele Grüße
Bianca

[ingehak]

Danke Bianca für Deine Ausführungen.

Der Hund aus meinem Bekanntenkreis drehte jedesmal, wenn er draussen war, derart hoch,
dass er nicht mehr ansprechbar war.
Im Gegensatz zu dem Hund in dem von mir eingestellten Link, der offensichtlich wunderbar
damit zurecht kam und dem geholfen werden konnte, drehte er noch stärker auf und wurde dabei
immer ängstlicher, er rannte überall dagegen, so als ob er blind wäre.......ja und dann hat man auf
Anraten das Experiment eingestellt und wie ich später erfahren haben, konnte eine gute
Therapeutin da wohl besser helfen.

So, von mir kommt jetzt nichts mehr zu diesem Thema.
LG

[Beatrice]

Hat eigentlich jemand, der sich so richtig schwer im Umgang mit einer anderen Meinung zu einer Sache tut, ein Dominanzproblem?

[Moni]

Moni, vielleicht sollten wir den beiden doch mal ein Date arrangieren
Liebe Grüße

Um wieder zu `nem anderen Thema zu kommen: Linjo fänd Nelly bestimmt toll Schade, daß Ihr so weit weg seid!

[Nelly]

Ich finde das Thema eigentlich sehr interessant. Noch interessanter finde ich allerdings die Reaktionen auf Beiträge.

Als ich dieses Thema eröffnet habe, wollte ich einen Erfahrungsaustausch anstoßen. Und das jeder andere Erfahrungen hat, ist logisch. Auch bin ich der Meinung, dass ich nicht alles ausprobieren muss, was es für Möglichkeiten gibt (ob in Bereich Erziehung, Ernährung oder sonstwo). Und ich muss nicht anderer Menschen Meinung zu meiner eigenen machen. Aber ein sachlicher Austausch sollte doch möglich sein... Was bei einem Hund wunderbar wirkt, kann beim anderen fatal sein, ja. Aber es ist für mich absolut legitim, sich über alle -auch unkonventionelle- Möglichkeiten zu informieren und auszutauschen.

In diesem Sinne: "Streitgespräche" ja, persönliche Befindlichkeiten aber bitte vorher an der Pforte abgeben

Liebe Grüße

[Beatrice]

Liebe Petra, Streit bedarf einer gewissen Streitkultur. Man hat sie oder man hat sie eben nicht. Wenn ich meine Meinung äußere, dann muss sie nicht geteilt werden. Find ich völlig okay. Und ich lehne solche Dinge wie diese Kappen im Umgang mit Tieren eben genauso ab wie Schellen, Sprühflaschen, Schmerz verursachende Halsbänder und was sich der Mensch da noch so alles ausgedacht hat, um schnell und effektiv zum von ihm festgelegten Ziel zu kommen. Cumcane-Trainer hin oder her, ich würd's auch dem Ziggy nicht antun wollen. Selbst wenn es bei ihm aufgrund von (unbekannten) Vorerkrankungen zu Störungen im ZNS gekommen sein sollte. Es käme wohl kaum jemand auf die Idee, einem Kind oder gern auch Erwachsenen mit ähnlicher Problematik so ein Dingens über den Kopf zu ziehen. Warum ist es dann bei einem Hund okay?

Für die Probleme, die andere möglicherweise mit meiner Meinung haben, bin ich doch nicht verantwortlich. Ich finde es nur sehr schade, wenn sich beispielsweise der Hellmut hier gar nicht mehr äußert oder auch, dass Inge sich offensichtlich erklären und fast entschuldigen muss, nur weil ihre Meinung nicht konform rüberkam. Ich fänd einen Diskurs wirklich wünschenswert, aber nun.

Was sich der Mensch doch so alles einfallen lässt, nur damit ein Tier so funktioniert, wie er es gern hätte.

Du ahnst offensichtlich nicht einmal, wie weit das an der Sache vorbeigeht. Sei froh, dass Du einen Hund hast, der funktioniert. Mit funktionieren meine ich in diesem Zusammenhang nicht mehr als stressfrei Gassi gehen zu können. Und mit Stress meine ich in diesem Fall ausschließlich negativen Stress.

Stressfrei spazieren gehen können wir in Feindesland erst seit etwa einem halben Jahr und auch nur, wenn ich aufmerksam und konzentriert bin und mir keine Fehler unterlaufen. Und mit Stress meine ich in diesem Fall ausschließlich negativen Stress. Und ja, ich bin froh, dass wir das inzwischen ohne all diesen fragwürdigen Schnulli tun können.

[...]Und ehrlich gesagt ist es nicht hilfreich, wenn nicht Betroffene über die Probleme und Problemlösungs-SUCHE anderer urteilen, die sie nicht kennen und deren Hunde sie nicht kennen.[...]

Warum tust du etwas bei anderen, was du so gar nicht als hilfreich empfindest, wenn es dich selbst betrifft? Das nur mal so als Denkanstoß, falls du den Widerspruch im Zusammenhang mit obigen Aussagen bemerkst.

In diesem Sinne allen einen angenehmen Abend.

[ELWO]

[Britty]

Auf ein Wort:

Ich hatte geschrieben, dass ich calming caps nicht kenne und um Erfahrungen=Wissen gebeten.

Bekommen habe ich Meinungen, die allem Anschein nach auf der gleichen soliden Basis gründeten, wie meine. In der Regel verlasse ich solche "Diskussionen", aber ich hatte leider bei jedem neuen Beitrag die naive Vorstellung, dass er auf meinen Wunsch nach Aufklärung eingehen würde und das tut mir leid.

Meine Frustrationstoleranz ist in diesen Fällen tatsächlich nur sehr schwach ausgebildet.

[wolfstraum]

Silvia,

nur mal als Tipp am Rande:
für solche fragen wäre es besser nen extra thread aufzumachen,
weil den sich dann auch wieder mehr angucken.

ihr seid ja hier schon auf seite 12 und einige fories werden hier gar nicht mehr reinschauen.

und wenn man dann solche rückmeldungen wie du bekommt,
sprengt es auch nicht den ursprungsthread.

[Nelly]

Ich habe mich jetzt mal quer durch das Netz gelesen (wofür man doch alles Zeit hat, wenn man gehandicapt auf dem Sofa flätzt ), einfach, weil mich das Thema interessiert. Und: nein, ich kann kein Wissen anbieten, nur mein Bauchgefühl.

Es ist mir egal, dass die Cap bescheuert aussieht, daran liegt es nicht. Aber ich glaube, dass es bessere Methoden gibt. Und das ein solches Teil ausschließlich in erfahrene Hände gehört.

Die Cap wird sowohl bei Angst, als auch bei Aggression eingesetzt, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich würde einem ängstlichen Hund nicht einen seiner wichtigen Sinne auf diese Art einschränken wollen. Bei Entspannungsübungen zuhause mal die Hand aufs Auge legen, ja. Generell die Sicht einschränken, nein (das habe ich auch bei meinen Pferden immer abgelehnt).

Und ich kann mir nicht so wirklich vorstellen, dass ein aggressiver Hund ruhiger wird, wenn er schlecht sieht. Verunsichert ihn das nicht so sehr, dass er erst recht aufdreht? Wenn ich mir vorstelle, mir wird in einer für mich stressigen Situation die Sicht eingeschränkt, würde mein Stresspegel dann nicht erst recht in die Höhe schießen?

Für mich persönlich käme die Cap nicht in die Auswahl. Wie gesagt: das ist mein Bauchgefühl.
Liebe Grüße

[Moni]

Ich bin kein Experte, aber das würde ich so unterschreiben Für mich müßte es da eine andere Lösung geben!

[Britty]

Petra, Dein Bauchgefühl kann ich 100%ig nachvollziehen und dass das Teil nur in die Hände von erfahrenen Profis gehört ist auch selbverständlich.
Interessant finde ich, dass Du Scheuklappen bei Pferden ablehnst (oder nicht "brauchst" ). Damit wird die calming cap oft verglichen.

Für mich ist sie sicher auch nicht das Mittel der Wahl, aber fragen sollte man schon dürfen, wenn man zufällig darüber gestolpert ist. Gerade weil es spontan sehr befremdet.

[BirgitS]

Mein bauchgefühl sagt dazu auch nein. Was ich aber machen würde sind draussen auch öfter ruhepausen einzulegen. Mal auf eine bank setzen oder stehenbleiben, bis er sich beruhigt. Natürlich dann alleine mit ihm, ohne andere hunde. Das mache ich auch so mit ganz hibbeligen hunden. klappt hier auch ohne so ein käppi sehr gut. Aber es dauert natürlich eine weile.