Erfahrungen mit Auslandshunden - Training und Verhalten

[Hotdogss]

Hallo,

ich versuche Florica langsam aber sicher ans Wasser zu gewöhnen. Bei den Temperaturen kann ich ja auch rein. Wenn ich drinnen bin und sie mit Futter locke, geht sie bis zu den Ellenbogen rein. Ohne mich nur mit den Pfoten ein wenig. Wenn Findus kommt, geht sie weg.

Ich war schon beim Hundeswimmingpool mit einer Physiotherapeutin. Nach einiger Zeit ist sie mir hinterher geschwommen. Aber die Physiotherapeuthin hat sie ins Wasser gehoben und immer mal wieder abgesetzt. Sie hat sie auch festgehalten, erst am Geschirr und nachher Schwimmweste. Ins Wasser mit Leckerchen locken hat dort gar nicht geklappt.

Der spanische Rüde meiner Freundin geht auch nicht weit rein, aber zumindest weiter als Florica. Selbst als ich heute richtig weit rein gegangen bin, ist sie mir nicht hinterher. Sie hat mich vom Ufer aus beobachtet.

Wie sind eure Erfahrungen mit euren Auslandshunden? Konntet ihr sie jemals dazu bewegen schwimmen zu gehen? Wenn ja, wie habt ihr das geschafft?

Wie ist das mit spielen mit euch? Habt ihr es jemals geschafft, das sie mit euch spielen? Florica und Findus haben schon mal miteinander zerren gespielt. Findus hat solange das Kauseil ihr auf den Kopf gehauen bis sie reingebissen hat. Sowas kann ich natürlich nicht machen. Zwischendurch hat sie aber schon mal so Anwandlungen das ich mit ihr spielen kann. Aber das ist sehr verhalten. Clickertraining können wir jetzt auch machen. Sie bricht psychisch nicht mehr zusammen,wenn sie nachdenken soll.

Florica ist aber ein Gewohnheitstier. Ich habe eine Stoffbox mit einem Kissen für sie. Letzte Woche habe ich das Kissen mit nach draußen genommen. Nur mit Training konnte ich sie dazu bewegen darauf zu gehen und liegen zu bleiben. Zuhause habe ich die Box mal etwas gedreht, so ca. 90 Grad. Sie hat den Eingang nicht gefunden und ist verstört durch das Zimmer gelaufen.

Wir gehen jeden morgen die gleiche Runde ums Haus. Immer die erste Runde am Tag. Letzte Tage weigerte sie sich plötzlich diese Runde zu laufen. Dann sind wir andersrum gelaufen. Rückweg an der Verweigerungsstelle kein Problem. Ich möchte, das sie lernt sich innerhalb eines kleinen Radius die Blase zu entleeren. Das klappt eigentlich schon ganz gut. So Verweigerungsstellen haben wir in letzter Zeit öfter auf Gewohnheitsrunden. An Runden wo sie selten ist oder noch nie war ist alles kein Problem.

Ich habe mir soviele Gedanken über Verhaltensweisen noch nie gemacht, bei keinem Hund.

Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie seit ihr solche Verhaltensweisen angegangen? Ich weiß ja, das Florica ihre Gründe hat, aber wie finde ich heraus was sie genau stört oder warum sie sich in dieser Situation so verhält?

Ich möchte jetzt hier keine Trainingstips für Ferndiagnosen, aber vielleicht kommen euch diese Verhaltensweisen bekannt vor und könnt beschreiben wie ihr das mit eurem Hund gelöst habt.

Gruß
Sylvia

[Moni]

Hallo Sylvia, allzu viel kann ich nicht sagen, aber Linjo geht auch nicht ins Wasser. Selbst Baden kann ich ihn nicht. Er macht auch möglichst um Pfützen einen Bogen. Aber das finde ich alles nicht schlimm! Auch Spielen ist nicht ganz so sehr sein Ding. Hin und wieder holt er mal seinen Stoffknochen oder sein Zerrseil, dann muß ich aber auch mitmachen, alleine macht es keinen Spaß Nach ein paar Minuten hat er dann aber auch genug. Mit anderen Hunden spielt er auch nicht, ganz selten läßt er sich mal kurz animieren, aber das war es dann auch. Manchmal macht er Suchspiele oder läuft hinter Leckerchen her oder hinter seinem Futterbeutel. Aber der große Spieler wird er nie werden. Aber auch das finde ich ok! Jeder ist halt anders Deine Probleme Draußen kenne ich z.T. auch. Linjo weigert sich auch ab und zu bestimmte Wege zu gehen. In manchen Fällen halt dann, wenn mal was blödes vorgekommen ist, wie z.B. letztens, als am Feld unerwartet geschossen wurde. Das dauert jetzt sicher `ne Weile, bis er dort wieder hergehen möchte. Da Linjo nachmittags nicht rausgehen möchte und im Winter, wenn es dunkel ist abends auch nicht, habe ich ihm beigebracht, quasi auf Kommando Pippi zu machen. Wir gehen auf die Wiese, ich sage, daß er Pippi machen soll und er geht und macht Ich weiß gar nicht genau, wie ich das geschafft habe, ich hab öfter wenn er dabei war das "Kommando" gegeben und ihn als er machte gelobt. Irgendwann hatte er es dann verstanden. Der Clicker ist da sicher `ne gute Hilfe! Ebenso wäre ein guter Trainer hilfreich und evtl. jemand der sich mit Bachblüten auskennt, um die richtige Mischung für Florica zu finden, damit sie erstmal entspannter wird und das Training annehmen kann. Ich hoffe, das hilft Dir ein wenig weiter! Angsthunde sind eine Herausforderung, aber man kann dadurch auch sehr viel lernen

[Catnrw]

hmm
warum soll ein Hund schwimmen der nicht will ?
entweder sie geht irgendwann freiwillig rein oder sie läßt es eben
Marlee geht nur bis zum Bauch in einen Bach - ist doch okay, ihre Entscheidung

und auch Hunde können Runden langweilig finden und haben dann keine Lust mehr
haben wir hier auch: schon wieder, du kannst mich mal
(bei der Hitze haben wir nicht so viele Alternativen)
oder wie im Moment die eklige Hitze, da kann auch Hund sich verweigern

und sonst muss man eben maximal aufmerksam sein mit einem unsicheren Hund um so viel wie möglich selber mitzukriegen warum Hund sich gerade schlecht fühlt
manches wird man nie ergründen, unsere Sinne sind nunmal nicht so gut wie die eines Hundes

[Hotdogss]

Hallo,

ich zwinge Florica nicht ins Wasser zu gehen. Aber ich versuche weiterhin sie zu überreden.

Sie hat ja fast 3 Jahre ihres Lebens außer dem Hof in Rumänien nichts erlebt und gelernt. In dem letzten halben Jahr hat sie sich sehr gut gemacht. Aus dem extrem ängstlichen Hund, der in der Wohnung vor mir flüchtete, ist eine lebhafte und schon etwas sicherere Hündin geworden. Sie wird nie selbstbewußt durch das Leben gehen, aber je mehr sie positives erlebt desto sicherer wird sie.

Man kann nicht immer im Alltag "Rücksicht" auf den Hund nehmen. Es gibt halt Situationen die der Hund nicht mag, er aber trotzdem "durch muß" . Wenn ich die Möglichkeit habe auszuweichen oder bestimmten Situationen zu vermeiden, dann mache ich das, aber das geht halt nicht immer.

Florica ist jetzt offen für Clickertraining. Wir machen große Fortschritte. Sie spielt mit Findus als auch mit anderen Hunden. Rennspiele sind dabei besonders toll. In der Wohnung machen die beiden auch schon mal Zerrspiele. Zerrspiele hat sie mit mir auch gemacht. Im Moment sind wir halt ständig unterwegs, da hat keiner der beiden nachher noch Lust zu spielen.

Suchspiele draußen finden beide Hunde total klasse. Leckerchen in Bäume oder von mir verteilt in der Wiese. Futterbeutel muß sie erst noch lernen aufzuheben, da arbeite ich gerade dran. Auch Fährten findet sie total klasse.

Ich denke, vieles werde ich noch erreichen mit ihr. Es bringt die Zeit. Wir werden auch ab Herbst in die Hundeschule gehen und beim Grundgehorsam mitmachen. Die Übungen die ich bisher mit ihr gemacht habe, werde ich natürlich auch weiter machen.

Mir ging es eigentlich hier darum, zu erfahren was ihr mit euren Hunden so erreicht habt. Was war euch wichtig, das der Hund lernen sollte, aber er eigentlich Angst davor hatte. Wie habt ihr das dann trainiert? Wielange hat euer Hund gebraucht bis er offen für Training mit Nachdenken ( Clickertraining) war? Habt ihr euren Hunden tricks beigebracht? Wie ist der Unterschied im Training zwischen einem deutschen Hund und einem Auslandshund? Liegt das Problem eher an der Angst oder an der Mentalität ?

Gruß

Sylvia

[Catnrw]

Zuallererst ist ein Hund ein Hund - egal wo er herkommt
und lernen ist lernen egal wo ein Lebewesen herkommt

Es gibt so ziemlich jede Form guter oder schlechter Haltung auch in Deutschland
okay, bis auf reine Strassenhunde, dafür sind wir zu organisiert, aber darum geht es hier auch nicht

aber eine Haltung wo ein Hund nichts kennenlernt, das gibt es hier auch
und "den" Auslandshund gibt es auch nicht
sowenig wie "den" deutschen Hund

also was ich sagen will: ich mag diese Kategorien nicht - der Hund aus dem Ausland funktioniert x, der deutsche Hund y

und ich kann mich nur wiederholen, für viele Dinge wird man nie die Ursache rausfinden, man kann nur an dem arbeiten was der Hund zeigt
eine kompetente Hundeschule kann da helfen, die Betonung liegt auf kompetent - im Sinne von für meine "Probleme" gut, weil Erfahrung

[Astrid]

Hallo,

ich zwinge Florica nicht ins Wasser zu gehen. Aber ich versuche weiterhin sie zu überreden.

Da würde mich tatsächlich auch interessieren... warum versuchst du sie dazu zu überreden? Meine Lana geht nicht besonders weit ins Wasser, Rudi sieht zu, dass maximal die Füße nass werden. Aber was soll's, ich gehe ja nicht mal selber ins Wasser, also warum sollten sie das tun?

[Astrid]

Mir ging es eigentlich hier darum, zu erfahren was ihr mit euren Hunden so erreicht habt. Was war euch wichtig, das der Hund lernen sollte, aber er eigentlich Angst davor hatte. Wie habt ihr das dann trainiert? Wielange hat euer Hund gebraucht bis er offen für Training mit Nachdenken ( Clickertraining) war? Habt ihr euren Hunden tricks beigebracht? Wie ist der Unterschied im Training zwischen einem deutschen Hund und einem Auslandshund? Liegt das Problem eher an der Angst oder an der Mentalität ?

Achso.... das beantworte ich dir aber gern auch noch. Lana ist ja auch Rumänin und ich habe fast nichts mit ihr trainiert. Sie läuft bei Spaziergängen frei, gibt dann gern mal Vollgas, zieht ihre Kreise und kommt innerhalb von wenigen Minuten zurück. Bisher hat sie den Anschluss noch nie verpasst. Meistens kommt sie auf Ruf, wenn nicht, dann nicht. Ich clicker sie nicht, denn ich mag ihre autarke Art. Sie kann keine Tricks, außer "Sitz". Ich bin sicher, es gibt Unterschiede zwischen Hunden, ich bin aber auch sicher, sie haben nichts mit den Ländern sondern mit der Rasse, den ihnen übertragenen Aufgaben und ihrer Vergangenheit zu tun. Ich hab eine schöne Geschichte zu dem, was mir bei deinen Fragen direkt durch den Kopf ging: https://fabelschmiede.wordpress.com/2016/06/20/fridos-weg-von-thomas-riepe/

[olany]

wie wahr..und..
Danke Astrid für den Link..
Liebe Grüße
Elga

[Hotdogss]

Hallo,

ich zwinge Florica nicht ins Wasser zu gehen. Aber ich versuche weiterhin sie zu überreden.

Da würde mich tatsächlich auch interessieren... warum versuchst du sie dazu zu überreden? Meine Lana geht nicht besonders weit ins Wasser, Rudi sieht zu, dass maximal die Füße nass werden. Aber was soll's, ich gehe ja nicht mal selber ins Wasser, also warum sollten sie das tun?

Schwimmen kann nicht nur Abkühlung sondern auch Spaß machen. Im Moment traut sie sich noch nicht so richtig, vielleicht kommt das noch. Findus hatte anfangs auch Angst, ihn habe ich mit einem Ball dazu gebracht reinzugehen. Jetzt ist er eine Wasserratte.

Bei heißen Tagen fahre ich immer irgendwo zum Wasser zum schwimmen.

[Hotdogss]

Das meine Hunde nichts lernen und trotzdem frei sein können, ist nicht machbar. Ich wohne an einer 4 spurigen Hauptstraße in einer Großstadt in der 2. Etage. Jeder Park hier ist mit Straße umgeben. Es ist zwingend notwendig das jeder meiner Hunde auf Zuruf zurück kommt. Denn nur ein gut hörender Hund kann die höchstmögliche Freiheit genießen.

Wenn ich mit meinen Hunden in den Park gehe, verstoße ich jedesmal gegen das Landeshundegesetz. Das interessiert mich recht wenig, aber ich muß ja nicht noch Öl ins Feuer gießen.

Wenn es irgendwie möglich ist, fahre ich raus. Ich suche dann Orte aus, wo Florica unbeschwert frei laufen kann ohne das ich sie ständig im Blick haben muß. Rheinwiesen Duisburg, Ruhrwiesen - Bochum und Essen, Rheinwiesen Düsseldorf usw. Da kann sie sich gerne 50 oder 100 Meter entfernen und zurück kommen wenn sie mag.

Florica´s Mutter ist ebenso ein halbes Jahr in Deutschland. Frauchen von Elly hat sich noch nicht mit ihr beschäftigt. Elly ist seit Rumänien nicht mehr frei gewesen. 10 Meter Schleppleine die eventuell mal fallen gelassen wird, sind ein großer Radius. Wenn Freilauf dann nur im eingezäunten Gelände.

Ich habe Frauchen mal gezeigt, was man mit Elly alles so machen kann um die Bindung zu fördern. Ein wenig Fährten, mal Leckerchen in den Bäumen....Elly ist begeistert dabei, aber Frauchen hat da wohl keine Lust zu .

Sowohl Findus als auch Florica mögen es mit mir zu arbeiten. Wenn ich eine Fährte auslege, brauche ich jemanden dabei der erstmal beide festhält. Findus ist unruhig, Florica beobachtet. Wenn es dann losgeht ist Findus mit Highspeed dabei und überrennt teilweise die Fährte. Florica geht es ganz ruhig an und arbeitet die Spur langsam ab. Beide Hunde sind dabei ohne Leine.
Leckerchen in den Bäumen: Für Florica könnte ich die Leckerchen sicherlich in den Baumspitzen hängen, sie klettert da gerne hoch.

Florica hat in dem halben Jahr wo sie bei mir ist viel gelernt, alles über positive Verstärkung. Ich mache aber alles im gesunden Maß. Unser gemeinsames Leben besteht nicht nur aus Training. Spaß steht bei uns im Vordergrund.

Was das schwimmen angeht: Wir haben leider wenig Trainingsmöglichkeiten draußen aufgrund des so netten Sommers. Daher werde ich im Winter ihr Training bei Aquadog anbieten. Entweder sie bekommt Spaß und nächsten Sommer (sofern wir mal einen haben) können wir zusammen schwimmen gehen oder sie läßt es. Wenn ich merke, das sie Meideverhalten zeigt oder sonstige Anzeichen das es ihr bei Aquadog nicht gut geht, dann lassen wir es sein.

Grundsätzlich mache ich nichts mit meinen Hunden womit es denen nicht gut geht.

Gruß

Sylvia

[johannnaaa]

Ich fahre gerne an die Mosel oder an den See - Abigail geht gerne schwimmen, Chopper nicht - hab ehrlich gesagt noch nie darüber nachgedacht ihm das bei zubringen - entweder er mag es oder nicht - soll er in der Zeit halt ein Loch buddeln...
Ich glaube nicht, dass es damit zu tun hat, ob er ein Auslandshund ist oder nicht...der hat einfach kein Bock drauf und mir ist das ehrlich gesagt voll egal, ob er schwimmen geht oder nicht

Der Chopper ist der Chopper und brauch nicht ins Wasser wenn er nicht mag, er mag auch kein Bällchen holen
Abigail mag das alles und hat es von alleine gemacht - geübt hab ich auch nicht

Hunde sind Lebewese, klar brauchen sie Erziehung und Regeln - aber jeder Hund hat auch seinen Charakter, egal woher er kommt - und maches mögen sie anderes nicht...der eine lernt schnell, der andere langsamer

Mit dem Chopper übt ich fast nichts, außer singen, weil ihm das Spaß macht:-)

[johannnaaa]

Das man einen Hund nach einem halben Jahr noch an der Schleppleine hat oder nur auf eingezäunte Gelände laufen lässt - finde ich nicht gerade ungewöhnlich...sondern vernünftig, wenn es nicht anders geht

[ingehak]

Auch von mir ein Danke an Astrid...... mir aus der Seele gesprochen

[Moni]

Ja, das Beispiel von Thomas Riepe war sehr schön Aber auch Johanna`s Ansichten gefallen mir

[Hanna Peter]

Ja, das Beispiel von Thomas Riepe war sehr schön Aber auch Johanna`s Ansichten gefallen mir

Jaaa, Johanna spricht mir aus der Seele