Herzlichen Dank...

[MarLa]

...fürs Daumendrücken!
Die Familie hat jetzt noch mal drei Monate Duldung bekommen, wir hoffen dass die sehr hohe Integrationsbereitschaft sich stark positiv auf den Härtefallentscheid auswirkt und sie aus humanitären Gründen bleiben dürfen. Noch ist es nicht ausgestanden... aber immerhin konnte die unmittelbare Ausreise schon mal verschoben werden. Das Drücken hat also geholfen.

[Moni]

Das freut mich!

[Nelly]

[Charlotte_Egger]

Da drücken wir doch mal schön weiter, dass es zu einem guten Abschluss kommt. Man muss doch nicht ausgerechnet die ausweisen, die sich gut integriert haben.

[MarLa]

So, für alle, die es interessiert...
Es hat sich natürlich einiges getan in den vergangenen x Monaten, leider mussten die drei älteren Familienmitglieder ausreisen und zurück nach Bosnien. Dafür sind die sechs erwachsenen Kinder hier geblieben, vier von ihnen konnten ihren Schulabschluss machen und alle hatten die Chance, durch einen Ausbildungsvertrag in Deutschland eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis zu bekommen. Und was soll ich sagen... es ist geschafft!! Auch die beiden ohne Abschluss haben einen Ausbildungsplatz gefunden, die Firma, die sie eingestelllt hat, hat dabei sehr schnell reagiert und sehr viel Herz bewiesen.
Es sieht also sehr nach einem Happy-End aus, auch die zurückgereisten Familienmitglieder sind wohlauf und haben jetzt bessere Bedingungen vor Ort als vor ihrer Flucht. Zudem können die Kinder sie ja in Zukunft ein bisschen mit unterstützen...

[Charlotte_Egger]

Das ist sicher das Wichtigste, dass die Jungen, die in Deutschland aufgewachsen sind, auch da eine Zukunft haben. Bosnien kennen sie ja wohl höchstens von Ferien her.
So haben sich die Bemühungen aller doch gelohnt.

[MarLa]

Sie haben zwischendrin alle inn Bosnien gelebt, nur hatten sie dort keine Chance und kamen deshalb vor ein paar Jahren wieder zurück. Die beiden, die dieses Jahr den Abschluss nicht machen konnten, sind vor ihrer Rückkehr hierher nichtmal zur Schule gegangen weil ihnen das dort nicht möglich war. Und dann "hetzt" man gegen Wirtschaftsflüchtlinge... mal ehrlich, wer würde denn nicht versuchen, seine Chancen in so einem Fall zu verbessern vor allem, wenn man in der Kindheit schon ein anderes Leben mit besseren Chancen kennengelernt hat?

[Charlotte_Egger]

Verständlich ist das auf jeden Fall. Im vorletzten Jahrhundert wanderten schliesslich auch viele Europäer aus. Nur war das neue Leben dann natürlich um einiges härter als das, was die heutigen Flüchtlinge hier vorfinden.
Und leider ist alles heute viel enger und es muss wohl Platz gemacht werden für die Kriegsflüchtlinge. Eine sehr schwere Entscheidung, wer dann bleiben kann und wer nicht. Und ungerecht ist es irgendwie immer .

[Nelly]

Wenn ich sehe, wie viele Häuser hier leerstehen, dürfte das mit dem Platz machen nicht so schwierig sein... Ich wette, viele Flüchtlinge würden diese Häuser mit Handkuss übernehmen, dürfen aber nicht, weil die Auflagen nicht erfüllt sind (Häuser mit Ofenheizung z.B.) und hier bei uns auf dem Land ist die Integration auch kein großes Thema: "unsere" Flüchtlinge gehen hier in vielen Familien ein- und aus (nicht in allen, das gebe ich zu ), die Kinder sprechen (neben drei oder vier anderen Sprachen) bereits super deutsch und haben viele Freunde gefunden.

Bestimmt ist nicht alles leicht, aber ich finde, unsere Politik und der Verwaltungswust machen es schwerer, als es sein müsste. Am Geld kanns doch nicht liegen, schließlich leisten wir uns einen gewissen Flughafen...

Aber es ist schön, dass für "deine" Familie eine akzeptable Lösung gefunden wurde!

Liebe Grüße

[MarLa]

Bestimmt ist nicht alles leicht, aber ich finde, unsere Politik und der Verwaltungswust machen es schwerer, als es sein müsste.

Wie wahr, wie wahr. :/ Heute morgen schon wieder erlebt, da gab es den typischen Fall, wenn zwei Abteilungen einer Behörde nicht miteinander reden. Es hatte sich dann aber nachmittags geklärt, muss man der Fairness halber sagen.

Ich weiß nicht, wie hart es früher war, einen Anfng zu machen, finde es aber auch heute ganz ehrlich nicht "leicht". Es gibt heute mehr Unterstützung, das stimmt schon. Aber ich sehe auch gerade an meinen eigentlich sehr fitten und von sich aus aktiven Freunden, dass diese auch bitter nötig ist. Selbst diese Familie hätte ohne die konstante Hilfe auf vielen verschiedenen Ebenen eventuell die Koffer packen müssen, weil das ganze Bewerbungsverfahren beispielsweise komplettes Neuland war. Man kann sich nur schwer vorstellen, wie viel da auf jemanden einprasselt der das alles nicht kennt.

Jetzt sprechen ja alle sechse gut und flüssig Deutsch, sie haben da definitiv auch fortgeschrittenes Sprachniveau. Bei manchen merkt man kaum, dass Deutsch nicht die Muttersprache ist. Schriftlich waren sie anfangs aber sehr viel schlechter und formelles Deutsch sieht noch mal ganz anders aus als Umgangssprache. Dazu soll die Bewerbung positiv wirken, also wie formuliert man was? Und wie bekommt man es hin, sich für einen Job zu empfehlen, wenn man kaum die Chance hatte, einen auszuüben in der ehemaligen Heimat? Vieles ist dann gemeinsamer Lenprozess. Und ganz ehrlich, das macht mir dabei auch den meisten Spaß. Ich würde mir wünschen, dass vieles unbürokratischer, flexibler, spontaner laufen könnte, aber es ist schon auch (noch) spannend zu erleben, mit welchem Sch**** sich komplette Neulinge in Deutschland herumschlagen müssen, wo auch alteingesessene (ich z.B.) echt selbst Probleme haben/hätten, sich durchzuwurschteln. Zumal dann, wenn jemand ganz ohne Deutschkenntnisse hier ankommt und dann noch allein sehen müsste wie er klarkommt... brr... (Ich glaube es dürfte ziemlich gut vergleichbar sein mit dem, was Meli und Sabine und jeder, der sich damit auseinander setzen darf, bei rumänischen Behörden erlebt.)
Ich bringe deshalb duchaus auch Verständnis für Menschen auf, die schon länger da sind und nicht allzu weit gekommen - wenn sie mit alledem allein waren, ganz ehrlich... ich würde da auch zeitweise ziemlich resignieren.