by Tina_Fischer » Sat 22. Jan 2011, 02:08
Noch ne kleine Guten Nacht Story:
Tourhalbzeit. Varanger Halbinsel (ganz Oben und ganz Hinten in Norwegen) auf einem Parkplatz im Zelt mitten in der hellen skandinavischen Nacht. Ich werde durch irgend etwas wach. Leise Geräusche von Außerhalb dringen an mein Ohr. Klappern, Kratzen, Schaben. Marek spitzt die Ohren. Ein Tier? Eine Möwe? Ortung der Geräusche. Genau aus der Ecke wo wir am Abend zuvor unsere benutzten Töpfe abgestellt hatten. Wir wollten uns etwas Arbeit sparen und haben sie als es zu Regnen anfing einfach zum "Vorspülen" rausgestellt . Dem UTF (unidentifiziertem Tierischen Fresser) scheints zu schmecken. Allerdings regt sich etwas Sorge in mir. Es sind nur Alutöpfe und wenn die Möwe oder was auch immer beschließt damit wegzufliegen hätten wir ein Problem bzw. einen Topf weniger. Hatte allerdings überhaupt keine Lust mich aus meinem warmen Schlafsack zu pellen. "Tscheee, Kusch, brrrr". UTF macht unbeeindruckt weiter und die Geräusche entfernen sich etwas und somit auch unser Topf. So nicht, du bekommst unseren Topf nicht. Ich also raus aus dem Schlafsack, Zeltreisverschluß auf und dann ging alles viel zu schnell. Etwas felliges quetschte sich an mir vorbei nach Draußen. Marek. Mein Griff ging ins Leere und Marek wie der Wind davon. Ein Blick um die Ecke des Zeltes zeigte mir was los war. Ein Fuchs ohne Topf auf der Flucht und ein Hund der aussieht wie ein Fuchs hinterher. Scheiße. Innerhalb kürzester Zeit lagen schon gut zweihundert Meter zwischen dem Fuchs, Marek und mir. Und das mitten in der norwegischen Wildnis. Ich lies einen Brüller los, von dem ich gar nicht wußte das ich ihn kann. Die Besitzer des Wohnwagens die auch auf dem Parkplatz stand fielen in dem Moment aus Ihren Betten. Und Marek blieb stehen. Mein Puls befand sich zu diesem Zeitpunkt garantiert schon im Gesundheitsschädlichen Bereich, ich zitterte am ganzen Körper. Ich rief ihn, er kam aber nicht her, lief aber zu Glück dem zu Tode erschreckten Fuchs nicht mehr hinterher. Barfuß wie ich war und in Bundeswehrunterhosen mit Plüsch ging ich meinem total stolzen Fuchsjäger entgegen, langsam kam er zu mir. Als ich ihn erreicht hatte nahm ich ihn kurzerhand auf den Arm und ging wieder zum Zelt. In der Zwischenzeit hatte es sogar mein Mann geschafft wach zu werden. Ihr könnt euch bestimmt Vorstellen wie froh ich war. Nun konnte das Adrenalin abgebaut werden und wir alle inklusive Fuchs und den Wohnwagenfahrern wieder schlafen gehen. Hund zufrieden, Fuchs verjagd, Topf gerettet, Ende gut alles gut.
Gute Nacht
LG Tina
Mit den beiden Fellnasen MacGyver und Indiana
Im Herzen Marek, Qui-Gon Jinn, Obi Wan Kenobi, R2D2, Taka, Bruce, Willy, Lily, Eddy, Horus, Jean Luc und alle Anderen die einige Schritte meines Lebens mit mir gegangen sind.
"Gute Worte haben ein kurzes Leben, wenn sie nicht zu Taten werden"
Chief Joseph