Hundeerziehung

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Hundeerziehung

Postby Nelly » Mon 22. Feb 2016, 19:45

Angeregt durch die Diskussion bei Ammon starte ich hier mal ein neues Thema über Erziehung und Umgang mit Problemen. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns hier ohne persönliche Angriffe austauschen könnten :D

Nelly ist nun fast zwei Jahre bei mir hat ja bekanntlich Probleme mit anderen Hunden. Anfangs hat sie schon ganz kleine Brötchen gebacken, je heimischer sie sich fühlte, desto problematischer wurden Begegnungen mit anderen Hunden. Ich habe alle typischen Anfängerfehler gemacht, die man so machen kann: beschwichtigt, Hunde gemieden usw. Dann Hundetrainerin. Deren Einschätzung: mit Geduld und Leckerli Hundebegegnungen üben. Yep, gemacht. Würde eigentlich immer schlimmer. Nachdem sie dann einen anderen Hund biss (sie im Freilauf, anderer Hund an der Leine. Mein Fehler, ich habe ihn wirklich nicht gesehen), Schleppleine, Rückruftraining, Bindungsstärkung. Alles tutti, solange kein anderer Hund sichtbar war.

Vor ca. zwei, drei Monaten hatte ich dann einen "Aussetzer" (wer mich kennt weiß, das Geduld echt mein zweiter Vorname ist, ich raste eigentlich NIE aus!). Ein neues Westiemädchen zog in die Nachbarschaft und war Nellys neues Feindbild Nr. 1. Jedes Zusammentreffen verwandelte meine Zuckerschnutenomi in eine Bestie. Nelly war an der stabilen Kurzleine, ich hatte die Schleppleine zusammengerollt in der Hand (Unsere Gassirunde war schon in der Zielgeraden), Nelly hängt im Geschirr und will Westiemädchen fressen. Mir sind da echt die Nerven durchgegangen... :oops: Ich habe einen Brüller losgelassen und ihr die Schleppe nachgeschmissen. Und getroffen... Keine Sorge, ich habe sie nicht damit geschlagen, nur nachgeschmissen. Nelly machte einen Riesensatz vor Schreck, kuckte mich ängstlich an und der Westiemädchen war erstmal Nebensache. Sie hatte Angst vor mir in diesem Moment und ich habe mich so furchtbar geschämt dafür!!!

Tja, seitdem ist das Westiemädel eine ihrer besten Freundinnen (bei unserem ersten gemeinsamen Gassigang konnte ich meinen Hund einen Moment lang denken sehen :D ) und auch andere Hundebegegnungen laufen relativ gut ab. Sie hat nun doch einige Freunde schon gefunden und spielt manchmal kurz, aber ausgelassen mit ihnen. Dabei kann ich beobachten, dass sie Probleme mit der Körpersprache hat, sowohl mit ihrer eigenen, als auch mit dem Lesen des Gegenübers. Aber es wird...

Ja, ich bin bekennender Dutzi-Dutzi-Macher und ich hätte lieber mit der Leckerli-Methode Erfolg gehabt. Ich hasse Gewaltdemonstration in jeder Form und mein Ausraster hat mich eine schlaflose Nacht gekostet. Aber ich gestehe, dass genau dieser Moment eine Wende in unsere Beziehung gebracht hat.

Jetzt arbeitet wir als Team weiter :D

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Liebe Grüße
Petra
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Und natürlich der wunderbaren Nell auf der anderen Seite
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Re: Hundeerziehung

Postby josephine » Mon 22. Feb 2016, 20:31

Ich war auch ein Dutzi, Dutzi :lol:, der Ausdruck ist echt gut :lol:..... aber wenn du ca. 100 kg an drei Leinen hast gibt es Dutzi, Dutzi :lol: nur noch zu Hause :lol:
liebe Grüße, Heike

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Re: Hundeerziehung

Postby Britty » Mon 22. Feb 2016, 20:44

Erstmal danke für den Thread. Ich überlege schon seit Tagen selbst (mindestens) einen aufzumachen. Mein Interesse gilt hauptsächlich der Frage, wie Ihr Eure ängstlichen BPchen gefördert habt und welche Rolle dabei Hilfsmittel gespielt haben. Z.B. Clicker, eigenes! Gelände und Wohnumfeld, Ernährung, "Hilfssheriffs", usw.

Ich habe eine ähnliche Erfahrung gemacht.
Layla ist seit einem Jahr bei mir und draußen immer auf dem Sprung. Sie scannt ständig die Gegend und reagiert blitzschnell auf kleinste Auslöser und geht dann ab wie eine Rakete oder ein Kugelblitz. :roll:

Einmal habe ich sie auch angebrüllt, als sie einen Radfahrer angehen wollte und dieser vor Schreck eine Ausweichkurve gefahren ist. Mit Radfahrern gab´s danach nie wieder Probleme. Grundsätzlich hat es aber nichts geändert. Sie unterscheidet genau, ob ich nur genervt bin oder ob ich es "wirklich ernst meine". :oops:
Liebe Grüße
Silvia
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Re: Hundeerziehung

Postby BirgitS » Mon 22. Feb 2016, 20:45

Petra hast du nur einzelstunden bei der trainerin gehabt oder auch gruppenstunden bzw sozialisierungsstunden?
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Re: Hundeerziehung

Postby TinaS » Mon 22. Feb 2016, 20:53

Für mich und Biene kommt nur noch das Training nach Cumcane in Frage. Einzig über positive Be- und Verstärkung erziele ich bei ihr Erfolge, sowohl bei der Jagd als auch bei ihrer Prollerei. Ich kann auch mal kurz laut werden, meist wenn ich überfordert bin oder gerade mitgerissen werde (kein Rottweiler, aber auch 30kg Kraft), das ärgert mich dann, denn es hilft nicht. Ich will aber auch keinen perfekten Hund...ich will nur einen entspannten Hund, und Entspannung lernt man nicht durch Druck...vor allem muss ich lernen, entspannt zu sein und zu bleiben. ..die wohl größte Hürde... :roll:
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Re: Hundeerziehung

Postby ingehak » Mon 22. Feb 2016, 20:58

Britty wrote:Layla ist seit einem Jahr bei mir und draußen immer auf dem Sprung. Sie scannt ständig die Gegend und reagiert blitzschnell auf kleinste Auslöser und geht dann ab wie eine Rakete oder ein Kugelblitz. :roll:




Ist das Layla?
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Re: Hundeerziehung

Postby Briska » Mon 22. Feb 2016, 21:02

[quote="Nelly" .....Ich hasse Gewaltdemonstration in jeder Form und mein Ausraster hat mich eine schlaflose Nacht gekostet. Aber ich gestehe, dass genau dieser Moment eine Wende in unsere Beziehung gebracht hat.

Jetzt arbeitet wir als Team weiter :D

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Liebe Grüße[/quote]

Ich hatte vor 2 Tagen eine ähnliche Erfahrung gemacht. Allerdings ging es da ausschließlich um ein klein wenig Jagen von Roya und absolute Sturheit von Elli (Najima). Es war auch nicht mein Tag!! :| Seitdem klappt es wieder gut mit uns Dreien.
Liebe Grüße

Ulrike

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Re: Hundeerziehung

Postby BirgitS » Mon 22. Feb 2016, 21:05

Ich habe früher auch eher die "robuste" art der einwirkung gewählt, wenn meine dogge oder der schäferhund auf irgendwas los wollten. Hat (vermeintlich) im ersten moment auch geklappt. Sie liessen es sofort. Aber was lernen sie daraus im umgang mit anderen. Mein rüde hat nachher genau so (wie von mir gelernt) zugelangt. Er war von klein auf ein hund, der in vielen gruppen verträglich war, hat super gehört, war super erzogen. Aber musste zum schluss maulkorb tragen, wenn welpen dabei waren. Dann hatte ich eine absolute angsthündin, die mit allen hunden super war. Aber da lernt man sich anders durchzusetzen als mit zwang und druck. Eher als gutes beispiel vorangehen. Ein hund der die umgangsformen mit anderen hunden nicht kennt, sollte vllt erst mal die möglichkeit bekommen, sie zu lernen.
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Re: Hundeerziehung

Postby Britty » Mon 22. Feb 2016, 21:10

ingehak wrote:Ist das Layla?
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JA! :love:
aber das Bild mag ich lieber:
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Re: Hundeerziehung

Postby Britty » Mon 22. Feb 2016, 21:35

TinaT wrote:Für mich und Biene kommt nur noch das Training nach Cumcane in Frage. Einzig über positive Be- und Verstärkung erziele ich bei ihr Erfolge, sowohl bei der Jagd als auch bei ihrer Prollerei. Ich kann auch mal kurz laut werden, meist wenn ich überfordert bin oder gerade mitgerissen werde (kein Rottweiler, aber auch 30kg Kraft), das ärgert mich dann, denn es hilft nicht. Ich will aber auch keinen perfekten Hund...ich will nur einen entspannten Hund, und Entspannung lernt man nicht durch Druck...vor allem muss ich lernen, entspannt zu sein und zu bleiben. ..die wohl größte Hürde... :roll:

Das ist der Punkt: "mit Geduld und Spucke", so soll´s gehen und die meiste Arbeit hat man wirklich mit sich selbst. :oops:
Wenn´s aber in einer brandgefährlichen Situation nur mit einem Ausraster funktioniert, dann mache ich mir hinterher auch keine Vorwürfe.
Liebe Grüße
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Re: Hundeerziehung

Postby BirgitS » Mon 22. Feb 2016, 21:49

Das unterschreib ich so. So sehe ich es heute auch. "mitdemkopfnick"
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Re: Hundeerziehung

Postby Datchi » Mon 22. Feb 2016, 21:57

Ich schließe mich da Tina an.
Viele liebe Grüße

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Re: Hundeerziehung

Postby Nelly » Mon 22. Feb 2016, 22:10

BirgitS wrote:Petra hast du nur einzelstunden bei der trainerin gehabt oder auch gruppenstunden bzw sozialisierungsstunden?

Nur Einzelstunden, danach mit "Feindkontakt" :D Danach habe ich versagt :oops: : erst war es zu heiß, dann kam immer was dazwischen, wir hatten ja noch genügend andere Baustellen zum Üben (Autofahren zB) und dann war die letzte Stunde schon so lange her, da kommts auf ne Woche mehr ja auch nicht an... Alles Ausreden, will ich garnicht schönreden.

Liebe Grüße
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Re: Hundeerziehung

Postby BirgitS » Mon 22. Feb 2016, 22:17

Manchmal ist das eben so. Hab geduld, bleib ruhig und geh es dann wieder an. Viel glück!
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Re: Hundeerziehung

Postby Hanna Peter » Mon 22. Feb 2016, 23:20

Ja, Petra, ich habe ähnliche Erfahrungen mit Feeli. Die hat sich mit kastrierten Hunden und Hündinnen am Anfang nicht vertragen, obwohl sie die Hundesprache versteht. Bei ihr war Angriff immer die beste Verteidigung. 1/2 Jahr hatten wir Einzelstunden bei einer Trainerin Methode Animal learn, Leckerlies und "ei dei dei". Nö, das half überhaupt nicht.

Nun ja, dann habe ich eine Hundetrainerin gefunden, die Canis-Absolventin ist. Da gings ohne Leckerlis und etwas robuster. Ich habe bei Hundeangriff von Seiten Feeli eine Schelle nach ihr geworfen. Sie hat sich total erschrocken und hat abgelassen. 4 Mal waren wir nur da, seitdem kommt sie mit Hunden gut aus, spielt sogar mit ihnen :D
Liebe Grüße

Hanna mit Ruby, meinem Seelenhund Turi, die mein Leben verändert hat, und Feeli für immer verbunden, Klein-Bibo im Herzen
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