Füles ist Ungarisch und bedeutet Öhrchen. Wenn man die Hündin anschaut, sieht man gleich, wie sie zu ihrem Namen kam.
Sicherlich hatte die kleine Füles einmal ein gutes Zuhause, bevor sie von ihren Menschen im Stich gelassen wurde und im Tierheim landete. Völlig verängstigt fanden wir die kleine zitternde Maus in der Ecke eines Zwingers,in dem sie mit großen und recht temperamentvollen Hunden untergebracht war.
Erstarrt und mit schreckgeweiteten Augen blickte sie uns an. Als wir sie untersuchen wollten, kauerte sich das Häufchen Elend hinter einen Futternapf, knurrte und rechnete mit dem Schlimmsten.
Es dauerte eine Weile, bis wir das zarte Wesen auf den Arm nehmen und in die Praxis tragen konnten. Dort geschah eine plötzliche Wandlung in diesem kleinen Mädchen. Erst wurde zaghaft mit dem Schwänzchen gewedelt und kurz darauf überschlug sie sich fast vor Freude.
Immer wieder krabbelte sie uns auf den Schoß und stubste uns mit ihrem kleinen Näschen an. Sie konnte gar nicht genug an Streichelheiten bekommen und schien einfach nur glücklich, dem Tierheimstress für einen Moment enflohen zu sein. Als wir ihr weiches, seidiges Fell streichelten, wurde uns wieder einmal deutlich vor Augen geführt, wie sich das Leben in der stressigen Tierheimumgebung auf ein solch sensibles Geschöpf auswirken kann.
Es wundert nicht, dass Hunde, die zuvor in einer geschützten, familiären Umgebung gelebt haben, im Tierheimalltag nervlich nahezu zusammenbrechen.
Wir wünschen uns sehr, dass Füles schnell wieder eine liebe Familie findet, wo sie die Zuwendung und Geborgenheit bekommt, die sie so dringend braucht.
