Abschied von Ranger

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Abschied von Ranger

Im November 2022 wurde Ranger von Paula bei Danfalva im Wald an einen Baum gekettet aufgefunden. Er war stark abgemagert, geschwächt – und dennoch voller Lebenswille. Ranger ließ sich gut und sehr gerne aufpäppeln und genoss die Aufmerksamkeit. Er war ein freundlicher, menschenbezogener Hund mit einer tragischen Erscheinung: kupierte Ohren, sichtbare Narben, und dennoch dieser freundliche, erwartungsfrohe Blick.

Er zeigte sich ruhig im Zwinger, beobachtete aufmerksam und sprang auf, sobald sich jemand näherte. Menschen bedeuteten ihm viel, er war freundlich zu jedermann, ein herzensguter Kerl. Er lief freudig an der Leine mit, wenn mal jemand Zeit hatte mit ihm einen Spaziergang zu machen. Er genoss auch Freigänge, sei es innerhalb des Tierheims oder in dem kleinen Bereich am Parkplatz, wo er auch auf Fotos zu sehen ist. Ranger war manchmal etwas ungestüm, spielte gern mit einem und das selbst noch, als er bereits erkrankt war.

Anfang Februar begann Ranger plötzlich zu lahmen. Anfangs wurde eine altersbedingte Ursache vermutet, doch die Symptome verschlechterten sich. Eine erste Besserung nach Schmerzmitteln hielt nicht an. Eine Schwellung am Oberschenkel machte weitere Diagnostik notwendig. Das Röntgen zeigte eine Fraktur. Wir waren etwas irritiert, aber es war noch Winter, eisig, vielleicht einfach unglücklich ausgerutscht ohne, dass es jemand gesehen hatte. Jedenfalls war kein Tumor die Ursache und Ranger wurde direkt operiert.

Nach dem Eingriff blieb er eine Woche in der Praxis – dort hatte er die Nähe und Aufmerksamkeit von Menschen, nach der er sich gesehnt hatte. Anschließend bewohnte er einen Zwinger gegenüber des Arbeiterhauses und wurde häufig besucht.

Doch das Bein heilte nicht. Knapp einen Monat nach der OP war der Oberschenkel immer noch geschwollen und verhärtet. Ranger wurde erneut geröntgt. Der Knochen war nun in mehrere Fragmente gebrochen, instabil, porös – das Röntgenbild erinnerte an einen zerbrochenen Salzstengel. Auch der andere Oberschenkel wurde geröntgt, der Knochen war auffallend dünn, er litt unter ausgeprägter Osteoporose. Eine Amputation stand im Raum, kam aber angesichts der Diagnose und seines Alters nicht in Frage.

Er blieb bei all dem freundlich, erwartungsvoll, offen – bis zuletzt, trotz aller Umstände und Schmerzen. Wir haben ihn sehr, sehr schweren Herzens gehen lassen.