
Abschied von Udo
Als Udo vor 5 Jahre zu uns kam war er bereits ein Kerl im besten Alter (8). Seine Familie, bei der er bereits seit 7 Jahren lebte, bekam Nachwuchs und Udo passte nicht mehr ins Konzept. Für Udo war es eine bittere Pille, denn er hatte erstmal erhebliche Schwierigkeiten Vertrauen zu fassen. Mit der Zeit aber kam Leben in den Hund, er taute auf und zeigte, dass er eigentlich ganz vergnügt und verschmust sein kann.
Udo kam gut mit anderen Hunden zurecht, erstmal, wenn nichts Aufregendes in der Luft lag. Doch er hatte auch ein dünnes Nervenkostüm, verlor schnell mal die Fassung und wurde dann recht ungemütlich. Er hatte in seiner Zeit bei uns klare Vorstellungen entwickelt, wie er was haben möchte und vor allem was nicht und konnte da auch deutlich werden. Udo lebte die letzten Jahre mit Momina, die beiden verstanden sich wirklich gut. Momina hatte ein feines Gespür für Udos Stimmung, konnte aber auch gut mitziehen.

Udo war ein fröhlicher Hund, der sich vor Freude kaum halten konnte, sobald jemand ihn besuchte. Er liebte es, gestreichelt zu werden, und zeigte sich oft sehr anhänglich. Er verlor aber auch oft genug schnell wieder das Interesse und ließ einen stumpf stehen, weil es links und rechts etwas Spannenderes zu gucken gab. Und wenn er was nicht wollte, konnte er auch ziemlich eigen sein.
Vor einigen Monaten versuchten wir Udo und Momina im großen Freilauf der Zone 3. Dort haben die Hunde jede Menge Platz, jede Menge Raum, doch für Udo war es einfach viel zu viel. Der arme Kerl war mit der Situation überfordert und rannte tagelang am Zaun entlang und steigerte sich zusehends in Bellduelle hinein. Das führte dazu, dass in nahegelegenen Zwingern sich die Hunde verkloppten. Wir brachten ihn schweren Herzens mit Momina zurück. Er war ganz schön ausgepowert und brauchte etwas Zeit um wieder runterzufahren.
Mit der Zeit machten ihm Rücken und Hüften zunehmend Probleme, und er war auf Schmerzmittel angewiesen. Leider verschlechterte sich sein Zustand rasch – seine Nieren arbeiteten nicht mehr richtig, und ohne Medikamente konnte er sich kaum noch bewegen. In diesem Zustand mussten wir schließlich schweren Herzens Abschied von ihm nehmen.