Abschied von Urechi

Startseite / Tierheim News / Abschied von Urechi

Abschied von Urechi

Urechi wurde 2013 aufgenommen, da war er gerade 2 Jahre alt. Er war ängstlich und sehr gestresst, wenn er keinen Raum zum ausweichen bekam. Diese Angst legte er lange Zeit nicht ab.

Urechi kam immer gut mit anderen Hunden aus, mit Rüden schloss er engere Bindungen als mit Hündinnen. In den ersten Jahren orientierte er sich meist an einem stärkeren Rüden und suchte Schutz. Er lernte viele Hunde kennen und nie gab es Auseinandersetzungen.

Aufgrund von Tumoren mussten beide Augäpfel im Abstand von mehreren Monaten entfernt werden. Dies hatte Urechi eine Zeit lang sehr beeinträchtigt, aber er fand seinen Weg zurück. Das war von gut 5 Jahren, es schmälerte nicht seine Stellung und er wurde deswegen nicht gemobbt.

Wir brachten Urechi in größeren Zwingern unter, da er eben einer der Hunde war, der in einem normalem Zwinger den Stress kaum ertragen konnte und bei Nähe von Menschen nur an Flucht dachte. Da er dazu noch sehr gut verträglich war, kam er für einen der großen Zwinger mit Wiese in Frage. Urechi lebte dort bestimmt die Hälfte seines Lebens in einer Gruppe mit stabilem Kern und ein paar „Neuen“. Er hatte seinen eigenen Bereich, seine eigene Hütte und fühlte sich sicher. Wenn man als Mensch zu Besuch kam, hatte er reichlich Platz und kam eben soweit nahe, wie er einschätzen konnte. Als er noch jünger war traute er sich am Zaun ganz schön vorlaut zu sein, aber in den letzten Jahren hatte er kein Interesse mehr daran. Urechi wurde in den letzten 2 Jahren recht langsam und lief auch nicht mehr wirklich rund. Das Alter hatte vollumfänglich Einzug gehalten.

Am Samstagmorgen stellten wir fest, dass Urechi krank war. Er fraß nicht, zog sich zurück und schien Bauchschmerzen zu haben. Am Tag danach ging es ihm nicht besser, trotz der Medikamente. In der Nacht verstarb Urechi ohne, dass wir sagen können, was der konkrete Auslöser war.

Urechi lebte ein friedliches, schlichtes Leben mit viel Platz, einem stabilen Sozialgefüge und sehr wenig Mensch, was ganz in seinem Sinne war.