Ich habe angefangen bei den Hunden auf der Website genauer aufzuschreiben, wo sie aufgefunden wurden, denn viele kommen irgendwo aus Hargita, dessen Kreishauptstadt Miercurea Ciuc ist. Es hat sich herumgesprochen, dass wir helfen so gut wir können, dass wir keinen bedürftigen Hund abweisen.
In manchen Orten wie zum Beispiel Cristuru Secuiesc, Sovata, Tusnad oder Odorheiu kämpfen einzelne Personen für die Hunde, sie versuchen ein Zuhause für die Hunde zu finden, sorgen in kleinem Rahmen für Kastrationen. Doch wenn sie einen verletzten Hund finden, der medizinische Versorgung braucht, wenn sie ganze Welpengruppen finden, die durch Straßenverkehr gefährdet sind oder ein anderweitig akuter Fall vorliegt, wenden sie sich an uns. Cerstin und ihre Welpen stammen aus Tusnad. Ajala und ihre Geschwister stammen aus Sovata, Saska stammt aus Cristuru Secuiesc
Aber auch über Hargita hinaus, aus Covasna, meist in der Gegend um Sfântu Gheorghe kommen Hunde zu uns. Das liegt unter anderem daran, dass das Tierheim dieser Stadt von manchen Tierschützern aus dieser Umgebung gemieden wird. Dave kommt aus Covasna.
In Balan laufen Kastrationsaktionen durch eine kleine Tierschutzgruppe, die auch ein Adoptionsprogramm haben. Aber auch sie sind mit Problemfällen überfordert und wenden sich dann an uns. Zum Beispiel Annina (Bild links) wurde in Balan gefunden.
Wir haben inzwischen nach Vlahita einen sehr guten Kontakt, Dr.Kósa, der verantwortliche Tierarzt der Gegend führt durch BrunoPet finanzierte Kastrationen an Hunden und Katzen durch. Zustande kam die Zusammenarbeit durch Tuleni, einer Hündin mit massivem Schädel-Hirn-Trauma. Sie wurde von Dr. Kósa die ersten Tage versorgt, bis er hilfesuchend mit ihr zu uns kam. Ihre Versorgung sprengte seine Möglichkeiten in der Praxis. Unser Tierheim-Tierarzt begleitete ihn an mehreren Kastrationstagen, um ihn in der minimalinvasiven Technik zu schulen. Nun führt er regelmäßig an Wochenenden Kastrationstage durch, mal 10, mal 15 Tiere am Tag. Natürlich wenden sich Leute auch aus dieser Gegend an uns, aber alles im kleinen Rahmen. Jajani und Jayanna wurden in Vlahita geboren. Es folgen ein paar Bilder eines Kastrationstages in Vlahita.
In Danfalva finden bereits seit mehreren Jahren kleine Kastrationsaktionen im Frühjahr statt, Dr. Antal ist nun auch dazu übergegangen an Wochenenden einen Kastrationstag einzulegen. In seinem Einzugsgebiet befinden sich einige Schäfer mit ihren beeindruckenden, stattlichen Hunden. Bei den bisherigen Kastrationsaktionen hatten sie von dem Angebot Gebrauch gemacht. Auch hier wenden sich natürlich die Menschen an uns, wenn sie ein Problem mit einem Hund haben. Zum Beispiel Honeyblossom (Bild links) stammt aus einem Nachbardorf.
Wir müssen bald etwas kürzer treten, denn die Zone 1 und 2 des Tierheims in Miercurea Ciuc werden von der Stadt umgebaut, sie müssen Vorgaben der Veterinärbehörde erfüllen. Wann dies konkret geschehen soll ist uns noch nicht bekannt. Zone 1 und 2 ist städtisches Gelände, der Bereich des Tierheims ist offiziell städtisches Tierheim, Zone 3 und 4 sind in Besitz der Fundatia Proanimalia, dieser Bereich ist Privattierheim. Die Fundatia Proanimalia/BrunoPet betreiben das gesamte Tierheim, es wird alles als ein ganzes Tierheim behandelt und benutzt.
Es sind im Moment viele Hunde, die medizinische Hilfe benötigen. Doch was soll man tun, man kann die Hunde ja nicht unversorgt lassen, was soll man tun, wenn man weiß, da liegt noch ein Hund mit gebrochenen Knochen, mit gravierenden Verletzungen oder krank und schwach? Nein sagen? Das geht nicht. Ob jetzt noch ein Hund mehr oder weniger auf den Straßen rumspringt ist nicht wirklich relevant, aber jeder verletzter oder kranker Hund ist einer zuviel.
Bei Dave (Bild links) stellte sich heraus, dass sein ganzes Bein von Fisteln durchzogen ist. Das starke Nässen hat zwar etwas nachgelassen, doch mehr hat sich bezüglich Wundheilung nicht getan. Den Grund für die Wunden konnten wir bisher nicht feststellen, doch hat er durch den Flüssigkeitsverlust auch Proteine verloren, die wir ihm wieder versuchen ausreichend zuzuführen. Sein Blutwert hat sich etwas verbessert. Die Wunden müssten täglich gespült werden, doch trotz entsprechender Schmerzmittelgabe macht er das nicht mehr mit. 2 Mal täglich bekommt er das Bein frisch verbunden, da noch reichlich Sekret rausläuft, aktuell eben ohne spülen. Er muss mindestens einmal noch operiert werden.
Die kleine Benisha wurde mit abgerissenem Ohr und einigen Verletzungen rund um den Hals aufgefunden. Ihre Schulter links, das Knie rechts waren ebenfalls verletzt. Langsam kann sie besser laufen, die Wunde fängt an zu heilen, die Ergüsse an Schulter und Nacken lassen nach. Vorsicht beim Video schauen, das Ohr ist kein schöner Anblick!
Natascha hatte den Oberschenkel- und Unterschenkel gebrochen, als sie von einem Auto angefahren wurde. Beides kompliziert, beides wurde operiert, die Erfolgschancen sind ungewiss. Der Unterschenkel war wohl ziemlich „krümelig“. Natascha erträgt alles mit Geduld, leider muss sie erstmal alleine bleiben, damit sie wirklich Ruhe hält und das Ganze eine Chance hat.
Benisha
Natascha
Vadász (Bild rechts) wurde mit aufgeschürften Hinterpfoten aufgefunden. Das hatte mich sehr an Bowie erinnert, eine Pfote war zum Glück nur seitlich betroffen, bei der anderen lagen die Krallen blank im wunden, hautlosen Bereich, sehr empfindlich. Wir sind kurz vor Wundschluss, noch ein oder zwei Verbandswechsel, dann ist der Spuk vorbei.
Randy wurde zum 2.Mal wegen seiner Oberschenkelfraktur operiert. Das Metall der ersten OP hatte nachgegeben. Er hat das problemlos weggesteckt und ist wieder der alte Schmusebär.
Maluma kam mit aufgeplatztem Kinn und einer riesen Schürfwunde, die über die Ellbogen, Achseln, Brust, Bauch und Leisten ging, unglaublich und schlicht nicht zu verbinden. Ich gab mir einen Versuch mit Atrauman und Co, aber vermutlich hätte ich einen „GazeSchlauchVerband“ gebraucht. Mehrfach täglich eincremen mit Honigsalbe hat zügig geholfen, es sind nur noch wenige Stellen übrig. Die Vorderpfote war auch verwundet, aber auch das ist gut am Heilen.
Saska lebte schon ein Jahr auf der Straße, doch er verfiel zunehmend. Müde, schwach und mit einem dünnen Filzklumpenfell kam er hier an. Seine Haut ist wund und schuppig, er hatte Futter anfänglich schlecht vertragen, doch inzwischen geht es ihm zusehends besser. Er zog in den Hauszwinger um mehr Ansprache zu haben. Er schläft viel, aber das ist ja ok, für einen so mitgenommenen alten Herren. Es wird noch dauern, bis ihm Haare nachwachsen, hoffen wir auf einen schönen Spätsommer und Herbst.
Wir können alle guten Gedanken und Daumen drücken für unsere Hunde gebrauchen.
Maluma
Saska
Saska
Wir mussten uns vom kleinen Henri verabschieden. Er und seine Familie, bestehend aus Mutter Yoko und seinen Schwestern Halima, Sajida, Samra, Munira, Najla und Arifa stammen aus Odorheiu. Yoko wurde dort an befahrener Straße ausgesetzt, kurz darauf gebar sie im Gebüsch. Mit 4 Wochen wollte er plötzlich nicht mehr fressen und hatte einen gespannten Bauch. Natürlich denkt man da an ein Problem des Magen-Darm-Traktes, entsprechend wurde er behandelt.
Beim Ultraschall stellte sich bereits heraus, dass etwas nicht mit den Nieren stimmte, sie waren stark vergrößert. In einer Not-OP wurde das ganze Ausmaß sichtbar, der gesamte Harntrakt war entzündet, die Blase entleerte sich nicht. Er entwickelte eine Bauchfellentzündung und wir mussten Henri gehen lassen.
Dieser wunderschöne Rüde namens Cesar ist 7 Jahre alt. Sein Besitzer zog weg, jemand anders kümmerte sich dann um ihn. Cesar verbrachte sein Leben in einem kleinen Zwinger, kam nicht mehr dort raus. Eine weiter Person bat um Hilfe, denn Cesar ging es immer schlechter. Er war nur noch ein Gerippe und er hatte ein Problem mit seiner Nase. Mesi fuhr hin und brachte ihn direkt zu unserem Tierarzt. Er stellte eine Geschwulst in der Nase fest, die bereits den Gaumen infiltriert hat. Betroffen über die Diagnose beschlossen wir ihm ein schönes Wochenende zu bereiten, denn er war noch voller Energie und Tatendrang. Inzwischen sind 2 Wochenenden vergangen, Es entstand eine Fistel am Nasenrücken, wodurch einige eintrige Flüssigkeit ablief, aber nun scheint sich das unter Antibiose wieder geschlossen zu haben. Cesar befindet sich tagsüber im Freilauf und genießt die Freiheit. Er läuft gerne, er spielt gerne, er hat keinerlei Schwierigkeiten mit Artgenossen. Ausserdem hat er zugenommen. Cesar liebt ausgedehnte Spaziergänge, die wir versuchen ihm zu ermöglichen. Bei dem Video dachten wir uns was solls, als wir ihm erlaubten aus der Pfütze zu trinken. Nun keimt leise unvernünftige Hoffnung auf.