Ich musste Morle gestern gehen lassen.
Sie hatte in letzter Zeit wieder mehr Probleme, die leider auch die unteren Atemwege betroffen haben. Ich war mit ihr im Notdienst und habe dort mal eine sehr nette und kompetente Tierärztin erwischt, die weitere Diagnostik empfahl, allerdings wurde erst einmal wieder antibiotisch behandelt und die Symptome besserten sich. Sie waren aber nicht weg - die Kontrolle hat eine andere Tierärztin vorgenommen, selbe Klinik, und nichts mehr gehört. Da ich mich nicht gleich wieder mit den Tierärzten anlegen wollte, habe ich nur gesagt "bis in drei Wochen". Es wurden zwei draus... Morle hörte sich am Freitag abend so besch*** an dass ich wieder mit ihr losgefahren bin. Jetzt sollte sowieso Montags eine Diagnostik der unteren Atemwege gemacht werden: Röntgen und ggf. Lavage mit Abstrich. In sofern wurde Morle mit Zylexis und einem Entzündungshemmer vorerst abgedeckt, am Montag Morgen habe ich sie abgegeben. Montag abend kam der Anruf, dass es ihr gar nicht gut ginge, sie dicke Schleimbrocken hätten absaugen müssen.
Diese Diagnostik hätte viel früher erfolgen müssen - aber selbst die Tierärztin am Freitag abend und Montag morgen glaubte an einen LEICHTEN Infekt. Morle war so eine Kämpferin, dass man es ihr nicht anmerkte... und mir nicht glaubte. Ich habe mir ja selbst nicht mehr vertraut...
Morles Zustand war kritisch, sie war zu schwach für einen Besuch. Gestern morgen wurde ich gefragt, ob sie "die Katze" erlösen dürfen, wenn sie unter Sauerstoffzufuhr Atemnot bekäme. Ich wollte nicht zusagen, ohne sie zu sehen/dabei sein zu dürfen. Ich wusste auch gar nicht so wirklich, was genau gemacht worden ist, wie genau ihr Zustand ist (außer "Sauerstoffbox" wusste ich gar nichts), durfte sie nicht besuchen weil sie dann vom Sauerstoff weg gemusst hätte und das wieder ein Risiko gewesen wäre. Gestern abend sagte die Klinikchefin, es wäre besser ich würde mich von ihr trennen.
Ich habe darauf bestanden bei ihr zu sein, hatte sie im Arm, als sie ging. Sie hatte irreversible Nervenschäden wahrscheinlich durch eine Sauerstoff-Unterversorgung des Gehirns während der Lavage, konnte nicht mehr aufstehen und Kopf und Beinchen nicht mehr knotrollieren. Zudem war die Lunge wohl sehr stark angegriffen.
Morlemaus, als ich im August 2013 dein Bild sah, wusste ich sofort du bist meine Seelenkatze. Ich kannte dich gar nicht, aber ich wusste du gehörst zu mir. Und es hat sich bestätigt...
Für meine Mutter waren wir wie James und Bob, und ich kann nur sagen so unrecht hatte sie nicht. Du warst mein Antrieb, durch dich habe ich vieles gelernt und verändert, habe mich getraut Dinge anzupacken, die mir vorher wie ein großer unüberwindbarer Berg erschienen sind. Unsere gemeinsame Geschichte war so irrsinnig, dass sie mir wie mein persönliches Märchen erschienen ist.
Ich lieb dich, Mausmiez, und vermisse dich wahnsinnig. Es tut so verdammt weh, dass du allein warst in den letzten beiden Tagen. Seelich sind wir wahrscheinlich beide durch die Hölle gegangen, ich hätte dir so gern beigestanden... so konnte ich es nur noch, als ich dich gehen lassen musste.
Wir sehen uns wieder, Maus, irgendwann
und so lange es nicht so ist, lebst du in meinem Herzen weiter.