Renovierungsarbeiten – Dezember 2005

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Reisebericht: Renovierungsarbeiten

verfasst von Manfred Thordsen

Teilnehmer: Norbert und Manfred

Zweck: Transport von Futter – Materialien sowie Impfstoffe – Durchführung
von Baumassnahmen in Suceava – Transport von Hunden nach Deutschland

Samstag 03.12.2005 Oranienburg bei Berlin. Voll bepackt mit ca. 1,4to Material – sowie Werkzeug – Lebensmittel – Kleider – vor allem jedoch 960 Kg Cäsar in mundgerechten Portionen – ging die Reise los. Norbert fuhr – das Gaspedal fast immer mit Bodenkontakt – durch die Tschechei – dann durch die Slowakei mit ihren verschneiten Fichtenwäldern. Etwa um Mitternacht erreichten wir Ungarn und nächtigten kurz nach der Grenze in einem Motel.

Morgens 8 Uhr verließen wir nach einem kargen ungarischen Frühstück das Etablissement – natürlich nicht ohne vorher meinen Kulturbeutel samt kleiner Diodentaschenlampe liegengelassen zu haben. Letztere wäre uns am gleichen Abend eine große Hilfe gewesen – weil der gute Renault Boxer etwas zickig aufs Gasgeben reagierte – dann überhaupt nicht mehr. Doch ich greife vor.

Erst ging die Reise noch flott bis Budapest. Dort aber suchten wir ein Stündchen vergeblich nach einem Schild mit der Aufschrift Debrecsin – Oradea – Romania oder ähnlich Hilfreichem. Doch weit gefehlt – Schilder mit Städtenamen gabs in Bud. kaum – dafür aber ganze Kollektionen mit Aufschriften wie M1-2-3 oder MO1-2-3 etc. Ein Taxifahrer – nannte uns die M3 und ruckzuck waren wir in Debrescin – wo die Autobahn zu Ende war.
Hier fanden wir wieder kein Schild nach Oradea – ich fragte wieder einen Ungarn der uns genau beschrieb wie wir fahren sollten. Nach geraumer Zeit sahen wir schon ein Schild mit dem Grenzlogo – allerdings nicht Oradea sondern Zahony.
Schon standen wir in der Warteschlange – ich muss gestehen – die Grenze kam mir nicht bekannt vor – wir mussten sogar Visapapiere ausfüllen. Jetzt fiel auch Norbert auf – das viele Autos aus der Ukraine in der Schlange warteten. Es kam wie es kommen musste – der Zöllner musterte meinen Personalausweis – sprach breit grinsend in einem mir unbekannten Idiom – parallel dazu gab er mir die Papiere zurück – ließ uns 10 Meter wenden und deutete Richtung Ungarn. Wir standen wieder in der Warteschlange. Jetzt konnten wir uns rühmen auch in der Ukraine gewesen zu sein.

Als wir zurückfuhren – Richtung Debrescin – liess die Reisegeschwindigkeit merklich nach. Vielleicht war dem guten Peugeot unsere kleine Exkursion nach Zahony nicht bekommen. Doch weit gefehlt – nicht die Reisestrapazen waren der Grund für die Schwäche unseres braven Gefährts. Es bekam einfach zu wenig Sprit.
Norbert rief den ADAC – der schleppte uns nach Debrescin – verfrachtete uns in ein Hotel und das Auto zu Peugeot. Wir machten uns zuerst mit dem Zimmer vertraut und begaben uns unter die Dusche – die nur widerwillig Wasser absonderte.
Draußen war ein großer Boulevard mit wunderschönen alten Gebäuden – die äußerst geschmackvoll dekoriert waren. Ein Weihnachtsmarkt war auch da – der hätte eher drei Sterne verdient gehabt als das Hotel. In der Nähe lud ein schönes Restaurant zum Verweilen ein. Wir nahmen die Einladung an und dinierten für 17? fürstlich.

Am nächsten Morgen fuhren wir zu Peugeot und warteten Stunden auf ein Ersatzteil – das gegen 15 Uhr eingebaut war. Wir zahlten – die Rechnung belief sich auf moderate 80?. An der nächsten Ecke war ein Schild mit der vielsagenden Aufschrift „Berstyoujfalou“. Wie jeder weiß liegt das schnuckelige Örtchen auf halben Weg nach Oradea.
Die ung.rum. Grenze passierten wir ohne Schwierigkeiten. Knapp 8 Stunden bretterte Norbert über den allseits beliebten „Karpatenhighway“. Ich möchte jede Wette eingehen – dass Norbert noch 30 Minuten schneller gewesen wäre – wenn nicht der dauernde Umweg um die Schlaglöcher gewesen wäre.
Während dieser recht anstrengenden Tour – versuchte ich Norbert mit mehr oder weniger geistvoller Konversation bei Laune zu halten.


Dienstagnachts um 1.45 Uhr kamen wir in Suceava an.

Morgens gegen 9 Uhr rollten wir zum Shelter. Wir fanden jedoch nur die Wellblechplatten vor – die Eugenia besorgt hatte – die Profile zum Befestigen derselben fehlten. Alex begleitete mich in die Stadt – wo wir den halben Tag auf Materialsuche waren – bis wir fündig wurden.
Unter der tätigen Mithilfe von Alex und Leu schafften wir auch eine Dachkonstruktion über eine Länge von 40 Metern fertig zu stellen. Das dauerte von Dienstag bis Freitag.

Der Samstag blieb uns für die Renovation des Raumes indem ein paar kleinere bzw. leicht verletzte Hunde wohnten. Leider wurde der Raum auch zum Trocknen von Teppichen und Decken benutzt – was dem Raumklima nicht besonders zuträglich ist. Dafür errichteten wir draußen eine Vorrichtung mit Stahlseilen.

Im Laufe unserer Aufenthalts stellten wir fest – dass zwar einiges verbesserungswürdig ist – jedoch im Grossen und Ganzen die ca. 260 Hunde gut versorgt werden – und sowohl Alex – Leu wie auch ihre Kollegen fleißig und zuverlässig arbeiten. Unsere Bewunderung gehört Eugenia – die teilweise wirklich überlastet ist – sie investiert sehr viel Zeit – Arbeit und Geld in „Ihre Hunde“.

Mihai hatte sich am Samstag frei genommen – erstellte die Papiere – und half beim Einladen der für die Ausreise bestimmten 8 Hunde. Als alle Hunde sicher in Boxen verladen waren – verabschiedeten wir uns und versprachen wiederzukommen.

Die Rückreise verlief völlig problemlos und am Sonntagmorgen kamen wir zufrieden aber todmüde in Berlin an. Es war eine abenteuerliche Reise – der Aufenthalt im Tierheim war sehr beeindruckend – so viele wunderschöne Hunde. Wir sind froh – dass wir helfen konnten und sind der Meinung das Richtige getan zuhaben.