Rovinari ist eine Stadt in Rumänien, die wie viele andere Orte in diesem Land mit einer großen Straßenhundproblematik konfrontiert ist. Die Situation in und um Rovinari herum ist kaum in Worte zufassen. Selbst Tierschützer die schon Jahre lang in Rumänien unterwegs sind und schon viel gesehen haben, hat es an Worten gefehlt die Ausmaße zu beschreiben.
Rovinari ist eine kleine Stadt, die Jahrzehnte von der Kohle gelebt hat. Innerstädtisch ist bzw war Industrie angesiedelt und mächtige Energieversorger. Im näheren Umland sind zahlreiche Tagesbauminen und Kleinbauern zu finden.
Mit Rückgang der Kohleindustrie, schlossen immer mehr Minen, Arbeitsplätze gingen verloren. Und so gehört Rovinari heute zu den ärmeren Städten in Rumänien.
Hunde an jeder Ecke, vor jedem Haus in jeder Einfahrt
Bei der Durchfahrt der Stadt sieht man an jeder Ecke Hunde. Große, kleine, jung, alt, manche in einem guten Zustand, manche sind in keiner guten Verfassung.
Sie leben meist in Rudeln zusammen. In kleineren Gruppen, aber auch in Gruppen mit 20, 30 und mehr Hunden. Besonders in den Minen und in deren Umkreis sind unfassbar viele Hunde unterwegs. Auf den alten Industriegelände sind auch sehr viele Hunde ansässig. Sie leben dort in festen Strukturen und festen Revieren.
In früheren Zeiten wurden die Hunde von den Arbeitern häufig mit essbaren versorgt und waren so meist in einem guten Allgemeinzustand. Mit dem Abbau der Arbeitsplätze, wurde auch die Versorgung schlechter.
In der Stadt selbst, sind wie in vielen anderen Städten, häufig unkastrierte Besitzerhunde unterwegs. Auch hier haben sich Gruppen organisiert und es sind Freundschaften unter den Blockbewohnern entstanden. So kann man beobachten, dass Hunde sich treffen oder sich von Zuhause abholen, wenn sie Freigang bekommen. Es ist nichts besonderes, dass einfach Haustüren oder Gärten geöffnet werden und die Hunde dann um die Häuser ziehen.
Durch den Strukturwandel der Stadt und auch der weit verbreiteten Armut in Rumänien, waren und sind die Menschen dort mit anderen Problemen beschäftigt, als mit der Kastration ihrer Tiere bzw der ausufernden Straßenhund Problematik.
Bei vielen Menschen ist der Gedanke an eine Kastration von ihren Haustieren, noch nicht in den Köpfen verankert und bei vielen ist es finanziell einfach unmöglich diese wichtige Operation durchführen zu lassen.
Bei unseren ersten Besuchen in Rovinari, waren wir schwer beeindruckt von der Anzahl, aber auch von den Strukturen in denen die Hunde lebten.
Die städtische Verwaltung war mehr als bereit, mit uns zusammen zuarbeiten und so wurde das Kastrationsprojekt geboren.
Wir lernten engagierte Menschen kennen die sich des Problems bewusst waren und erhielten viel Unterstützung bei den Fangaktionen und dem Transport der Hunde zur Kastration.
Die Hunde in der Mine
Eine der Stelle, an der wir zu Anfang flächendeckend kastriert haben, ist die Mine Cariera Poiana. Hier kann man sehr gut beobachten, wie sich die Kastrationen auf das Wohlbefinden der Hunde auswirkt. Hier, auf der Homepage, können sie mehr über die „Cariera Poiana Hunde“ erfahren.
Dieser Erfolg lässt uns weiter machen. Weiter machen, für die noch unzähligen unkastrierten Hunden. Damit auch sie weiter in ihren Revieren, in ihren Strukturen leben können und das auch ihr Leben viel entspannter und sicherer wird.