Das richtige Sichern von Hunden

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Du spielst mit dem Gedanken, einen Hund von uns zu adoptieren oder einem Hund eine Pflegestelle zu bieten? Bitte lese vorher aufmerksam diesen Text und scheu Dich nicht uns anzusprechen, wenn noch Fragen offen sind.

Hunde aus dem Ausland aufzunehmen ist immer ein klein wenig so, als würde man ein Überraschungsei öffnen. Grundsätzlich weiß man, was einen erwartet, aber was wirklich in ihm schlummert, und vor allem, welche Ängste er vielleicht mitbringt, das kann man nie genau wissen.

Genau das ist der Grund, warum ständig Vermisstenmeldungen in den sozialen Netzwerken kursieren und bei Tasso eingehen. Vornehmlich von Hunden, die frisch aus dem Ausland adoptiert wurden.

Aber warum sind es meistens die Ausländer, die entlaufen?

Das hat mehrere Gründe:

  • Der Angsthund: Hier liegt es auf der Hand, er kennt schlicht nichts, hat ggf. überhaupt kein Vertrauen und wurde einfach nicht richtig gesichert.
  • Der Transportstress: Unsere Hunde sind meist 20 h, manchmal länger unterwegs. Das ist natürlich Stress (wenn auch hinnehmbarer Stress) und da reagiert jeder Hund anders. Die Transportertür öffnet sich, viele fremde Menschen, fremde Stimmen. Da wird ggf. aus dem ruhigsten Hund ein nervöses Bündel. Wenn dann nicht direkt eine vernünftige Sicherung geschieht …
  • Ein falsches Geräusch: Autotüren die zuknallen, die Kirchenglocke, Kindergeschrei. Wir können nie sagen, was unsere Hunde kennen, wie sie auf welches Geräusch reagieren. Ggf. bekommen Sie noch nicht mal mit, wovor sich der Hund gerade erschreckt hat.
  • Unvorsichtigkeit: Sei Dir sicher, jeder Gartenzaun kann überwunden werden und wenn er irgendwo unten ein Loch hat, der Hund der es sucht, findet es.

Unvorsichtigkeit

Das sind nur einige wenige Beispiele, warum so viele Hunde in Deutschland auf der Flucht sind. Diese Fälle haben alle eines gemeinsam: Unvorsichtigkeit. Bei allem, was Du mit Deinem neuen Schützling machst, denk immer an den einen Satz: Lieber einmal zu viel Vorsicht als einmal zu wenig. Ein Hund, der in Angst davonrennt, den bekommst Du so schnell nicht wieder.

 

 

Abholung des Hundes

Aber der Reihe nach. Der erste Kontakt mit Deinem neuen Hund wird an unserem Transporter sein oder bei der Abholung aus seiner Pflegestelle. Bevor Du überhaupt einen Schritt mit ihm machst, vergewisser Dich, dass das Sicherheitsgeschirr passt und gut sitzt. Du erhältst bei Abholung ein solches Geschirr automatisch. Natürlich kannst Du auch vorab eines käuflich erwerben, sprech  uns bitte an. Wir beraten Dich, welches geeignet ist.

Das Geschirr sitzt dann richtig, wenn der Bauchgurt HINTER den Rippen sitzt, so dass das Geschirr auf keinen Fall nach vorne rutschen kann, wenn der Hund versucht, nach hinten zu entfliehen.

Solltest Du einen Angsthund adoptieren, so sichere ihn zusätzlich noch mit einem Zugstopphalsband an einer 2. Leine.

Nutze eine einfache Führleine, die Du gut greifen kannst. Auf gar keinen Fall Flexileinen. Wenn Dir diese aus der Hand fällt, springt sie immer wieder mit Getöse hinter dem Hund her. Er wird versuchen, dem Lärm zu entkommen und immer weiterlaufen.

(Bild: links normales Führgeschirr, rechts Sicherheitsgeschirr)

Im Auto nach Hause

Folgend wirst Du mit Deinem Hund nach Hause fahren. Die sicherste Variante ist hier, Du hast eine Box im Auto. So brauchst Du keine Sorge haben, dass der Hund schneller durch die Autotür ist, als Du zur Leine greifen kannst.

Möchtest Due den Hund lieber ohne Box im Kofferraum transportieren, so stelle sicher, dass Du die Leine in der Hand hast, bevor der Hund aus dem Kofferraum springt. Leider haben wir schon oft erlebt, wie sich der Hund durch einen kleinen Spalt der Heckklappe quetscht und auf und davon ist.

Zuhause angekommen, möchtest Du Deinem neuen Familienmitglied sicher erst einmal die Möglichkeit geben, sich zu lösen und sich ein wenig die Beine zu vertreten. Bitte, gönne dem Tier Ruhe. Gehe nicht sofort mit ihm durch die Nachbarschaft spazieren.

Lasse ihn zunächst nur in den Garten. Die ersten Tage auf jeden Fall nur angeleint, vielleicht an einer längeren Schleppleine. Bitte glaube uns, ein Hund der eine Fluchtmöglichkeit sucht, wird sie auch finden. Vergleiche ihn nicht mit Deinem letzten Hund. Nur weil der nie den Garten verlassen hat, heißt es nicht, dass es für den neuen Hund keine Möglichkeit dazu gibt. Eine umgedrehte Tonne neben dem Gartentor, ein kleines Löchlein unten am Zaun. Gehe auf Nummer sicher und lass Deinen neuen Freund niemals alleine in den Garten. Zumindest nicht solange keine Bindung aufgebaut ist.

Auch in der Folgezeit sei bitte immer sicher, dass das Gartentor verschlossen ist und niemand es offen hat stehen lassen.

Die meisten Hunden entwischen übrigens nicht auf einem Spaziergang, sondern durch die Haustüre. Informiere ALLE Familienmitglieder eindringlich erst zu schauen, ob der Hund hinter einem steht, bevor die Tür aufgemacht wird.

GPS-Tracker – die letzte Sicherheit für Angsthunde

Wenn Du einen eher unsicheren Hund übernehmen möchtest, wirst Du von uns neben dem Sicherheitsgeschirr auch einen GPS-Tracker erhalten für die Übergangszeit, sofern Du nicht selbst einen anschaffen möchtest. Dieser GPS-Tracker ist die letzte Sicherheit, den Hund, wenn er entlaufen ist, wieder zu finden. Mittels einer App, kann der Standort des Hundes festgestellt werden. Bitte befestige den Tracker an einem zusätzlichen Halsband, dass NICHT mit der Leine verbunden ist und lasse ihn zu Beginn 24 h am Hund (auch im Haus!). Bitte lade das Gerät alle zwei Tage auf.

Erste Spaziergänge von Zuhause aus

Dann stehen schon die ersten gemeinsamen Spaziergänge an. Bitte überforder den Hund nicht. Er ist schon ohne kilometerlange Runden völlig von den ganzen neuen Eindrücken überflutet und geschafft. Beginne zunächst Eure Runden unbedingt immer von Zuhause aus. So dass er lernt, wo er hingehört, wo er im Zweifelsfall Sicherheit erfährt. Lerne Deinen Hund erst einmal kennen und fang dann an, ihm die große Welt zu zeigen.

Wenn alle diese Punkte beherzigt werden, kann nichts passieren und Du kannst die erste Zeit – die ja zweifelsohne zu den Spannendsten gehört – in vollen Zügen genießen!

Zusammenfassung

  • Bei Ãœbergabe des Hundes sofort Sicherheitsgeschirr anziehen. Einfache Führleine nutzen .
  • Im Auto am besten eine Box nutzen. 
  • Im Garten zu Beginn nicht ohne Leine laufen lassen. In der Folgezeit unbedingt auf verschlossenes Gartentor achten.
  • Auf eine geschlossene Haustüre achten
  • Erste Spaziergänge von Zuhause aus. Mit kleinen Strecken beginnen. Am besten vom Haus weg und den selben Weg wieder zurück.
  • Melden Sie Ihren neuen Hund unbedingt sofort bei TASSO an.