Eigentlich würde es dann langsam mal reichen mit all den Verletzten und Kranken. Ich denke Vielen ist „Cristian“ inzwischen ein Begriff, dabei ist es nur ein Ort, nahe Sibiu, ca.3,5 Stunden von uns entfernt. Ein Tierarzt betreibt dort eine Pension, ich sag mal eine Verwahrungsmöglichkeit für Hunde. Das Wort Pension ist irreführend, es sind Baumattenzäune, das Dach über den großen Zwingern und ein paar Hütten wurden erst neulich durch den Verein Tierhilfe Niederrhein ermöglicht. Zuvor saßen die Hunde bei Wind und Wetter auf „freiem Feld“ mit Zaun drumrum, auch im Winter, keinerlei Schutz. Es gibt noch ein Gebäude mit Innen- und Außenzwinger, aber Achtung, innen und außen hat keine Verbindung, die Hunde drinnen sehen nie Tageslicht, die draußen hocken auf einem Flecken Beton.

Der Verein ist sehr klein und wurde ziemlich unvermittelt mit dem rumänischen Tierschutz konfrontiert. Unbeabsichtigt und unerfahren waren sie plötzlich für eine unüberschaubare Anzahl an Hunden verantwortlich. Mit der Aufnahme der 10 Hunde in unserem Tierheim merkten wir, dass hier mehr als nur die Abnahme von ein paar Hunden an Unterstützung nötig ist. Die Hunde waren ungeimpft, Papiere gab es auch nicht. Der Gesundheitszustand war teilweise besorgniserregend. Es fehlt an Geld und Kenntnis wie die Dinge hier oftmals laufen.

NUN, wegschauen geht nicht, deshalb haben wir Arpi, unseren Tierheim-Tierarzt geschickt, 3,5 Stunden Fahrt eine Strecke. Besonders der Umgang mit Infektionskrankheiten war uns ein Anliegen.

Arpi hat 85 Hunde geimpft und bei gut der Hälfte auch den noch fehlenden Chip gesetzt, Bilder gemacht und Daten notiert. Zurück kam er ziemlich betroffen und mit Harper im Gepäck. Er hatte ihn bei sich isoliert und getestet, denn es ist sonnenklar, woher wir Staupe haben.

Für Arpi war es der erste Einsatz dieser Art, ich habe tagelang nur „Cristian“ von ihm gehört. In einer Bestandserfassung im Vollchaos ist er etwas ungeübt, denn ich habe Tage mit Sichten und Sortieren der Bilder verbracht. Meine Augen haben viel zu viel gesehen…

Wir fragten Nina Schöllhorn, Tierärztin des Tierärzte-Pools, ob sie in Cristian vorbeischauen kann, da sie sich zu diesem Zeitpunkt im Einsatz befand. Sie kastriert an verschiedenen Orten in Rumänien und tatsächlich hatte sie 2 Wochen nach Arpis Einsatz die Strecke zu fahren. Nina nutzte die Gelegenheit direkt um ein erstes Gespräch bezüglich Kastrationsaktionen zu führen und besuchte die Hunde. Prompt entdeckte sie einen Notfall, die kleine Matty, die sich völlig aufgegeben hatte, nicht fressen wollte und nur noch Haut und Knochen war. Auch nur bei Annäherung schrie sie laut. Nina nahm sie mit nach Sighisoara und Sabine holte sie ab. Dabei hat sie noch Yaya und Timoteus mitgenommen, die jeweils ihre eigene Geschichte haben.

Arpi hat 1 Tonne Futter nach Cristian bringen lassen und gerade als der Fahrer abgeladen hatte ereilte uns ein Notruf, dass 2 der Hunde dringend raus müssen. Tatsächlich war der Futterlieferant so nett uns die beiden Hunde zu bringen. Nascha saß in einem Zwinger mit 19 weiteren Hunden. Zwar scheint ein Großteil der Hunde bereits kastriert, aber es reicht ja auch eine läufige Hündin um alles zum Kollaps zu bringen. Nascha wurde offenbar zum Opfer der überaus gereizten Stimmung und musste also schnellstens dort weg um nicht zu Enden wie Nuna, der 2. Notfallhund. Nuna wurde von mehreren Hunden attackiert, bis auf die Wunde am Hals sind es eigentlich oberflächliche Wunden. Auch das am Hals wäre nicht lebensbedrohlich gewesen, hätte man die Wunden versorgt, so schlicht mit Freischneiden und Antibiose. Nichts anderes konnten wir für Nuna mehr tun, denn ihr Zustand lies keine Narkose zu. Vom Ohr bis über die Flanke war alles entzündet und mit Eiter und Nekrosen überzogen. Inzwischen ist sie außer Gefahr und die Entzündung gut zurückgegangen.

Arpi ist heute wieder in Cristian, nach den Hunden schauen, Nachimpfen und Daten kontrollieren. Ich denke, es ist verständlich, dass wir uns diesen Hunden verbunden fühlen und dafür sorgen wollen, dass alle in Sicherheit gebracht werden, auch die nicht niedlichen, freundlichen Kleinen.

Für die 1. Chip- und Impfaktion und das Futter haben wir 1800 Euro bezahlt. Wir hoffen auf eure Unterstützung, damit wir den Hunden endlich aus einem langen, dunklen, ungewissen Schicksal heraushelfen können. Vielleicht werden es nicht alle schaffen und wir können auch unmöglich alle sofort nach MC holen. Wir werden unsere Quarantäne nutzen, denn es ist davon auszugehen, dass sie alle mit Staupe in Kontakt waren.

Für unsere Hilfsbereitschaft haben 5 Welpen ihr Leben gelassen. Jachen, Lenz, Mary, Jakov und schließlich auch Burga sind an dieser Krankheit gestorben. 5 junge Wesen, die mit diesem Mist absolut nichts zu tun hatten. Für euch, ihr Süßen, für euer Andenken allein waren wir es schon schuldig hier einzugreifen.

Spendenkonto:

Freundeskreis Bruno-Pet e.V.

Sparkasse Merzig-Wadern

BIC: MERZDE55XXX

IBAN: DE75 5935 1040 0007 1052 08

Verwendungszweck: Cristianhunde

über Paypal: spenden@freundeskreis-bp.de

(oder der Paypal-Button auf dieser Seite)

 

Vielen Dank für die Unterstützung an:
Isabell G., Stefanie F., Melina K., Johanna W., Birgit B.-S., Manuela B., Hanna P., Corinne S., Silvia P., Charlotte E., Heidi K.-K., Bärbel & Stephan K., Bettina G., Angelika R., Ulrike W., Heike H., Corinna & Frank W., Hans-Joachim & Gudrun C., Petra E., Sammelstelle f. Tiere in Not e.V., Manuela O., Monika I., Karola & Werner S., Michaela R.