Kastrationsaktionen

Startseite / BrunoPet News / Kastrationsaktionen

Mit Mesi hat die Fundatia einen Menschen in der Führung bekommen, der alles rechtlich genau und abgesichert machen möchte und für uns vieles sichtbar machte. Oft haben wir die Dinge nicht verstanden, sind gegen Wände gerannt und haben uns die Haare gerauft. Die Menschen hier lassen sich nicht gerne in die Karten schauen und sind äußerst talentiert sich im Gespräch herauszuwinden bzw das Gespräch so zu lenken, dass man erst Stunden später realisiert, dass man auf eine Frage, wichtige, zentrale Frage mal wieder keine Antwort bekam.

Die Grundeinstellung hier ist, dass man sich gut stellt und nicht aneckt. Man ist aufeinander angewiesen, denn vieles wird noch unter der Hand geregelt und vieles ist mit vielem verwoben. Möchte man alles genau und abgesichert machen begibt man sich in ein gläsernes Labyrinth unbekannter Dimension.

Vor gut 10 Jahren wurde in Absprache mit der Stadt das Haus auf dem Tierheimgelände gebaut, abgesprochen, abgenickt, aber nicht zu Papier gebracht. Wegen der Notwendigkeit einer Praxiszulassung für eine Kastrationsaktion hat Mesi vor 2 Jahren das gläserne Labyrinth betreten.

Sie tappt immer noch darin rum und wird es wohl noch eine ganze Weile tun. Ich habe aufgehört davon zu berichten welche Fortschritte der ganze Prozess macht, weil ich mir langsam auch einfach blöd vorkomme. Alles wurde neu gemacht, Baupläne, Umbauten, „Nachrüstungen“, alle Papiere sind durch alle Büros, abgesegnet, abgezeichnet, unterzeichnet und seit 2 Wochen haben wir endlich auch den Grundbucheintrag. Dieser fehlende Grundbucheintrag war übrigens der Grund für die Unabänderbarkeit unserer wackligen Stromversorgung, wir hatten ja diverse Anläufe in der Vergangenheit.

Jedes Mal wenn wir was auf die Beine gestellt hatten fehlte irgendwas von Seiten der Fundatia, damit es realisiert werden konnte. Seit Mesi wissen wir auch was, das Haus war schlicht nicht existent, kein Haus, kein Strom.

Es dauert also weiterhin an bis wir eine Praxiszulassung haben werden, wir überlegten uns Alternativen zur Kastrationaktion im Tierheim. In der Umgebung sollten Kastrationsaktionen in Gemeinden stattfinden, wo Tierärzte bereit wären mit uns zusammenzuarbeiten. Es wäre nicht so, dass diese Bereitschaft nicht vorhanden wäre.

Diese Tierärzte sind nun mal auf die Landwirtschaft ausgelegt, Kühe, Pferde, Schweine und Schafe. Man kann ihnen nicht einfach auftragen eine Kastrationsaktion durchzuführen, diese müsste dann schon Arpi leiten. Uns schwebte vor bei diesen Aktionen einen weiteren jungen Tierarzt hier am Ort auszubilden, doch dieser glaubt von sich bereits alles zu können und hätte eine Schulung in minimalinvasiver Technik nicht nötig. Als dann keine Kooperation zustande kam stellte sich auch dieser an die Seite der bereits Front machenden Tierärzte gegen das Kastrationsprogramm. Einnahmeverluste ist die übliche Begründung. Nun, Arpi alleine kann nicht regelmäßig ganze Kastrationsaktionen durchführen, er hat bereits einen reichlich ausgefüllten Arbeitstag. Zudem hat er so schon eine schwierige Position in der Kollegschaft. Wir hatten bei 2 bekannten Kastrationsteams in Rumänien angefragt, doch leider blieben unsere Anfragen unbeantwortet. Wir hatten auch über ein Kastrationsmobil nachgedacht, doch bis wir dafür eine Genehmigung bekommen würden sind Flugtaxis gang und gäbe.

Wir planten eine Kastrationsaktion mit Nina Schöllhorn vom Tierärzte-Pool. Und wieder begab sich Mesi in ein gläsernes Labyrinth. Nina war bereits im Land und kastrierte an Orten, wo offenbar nicht alles so unglaublich behördlich schwierig ist. Mesi erhielt dann ein Papierwerk zum Ausfüllen, welches in Umfang und Art die geplante Kastrationsaktion erstmal platzen ließ.

Es ist aber nicht so, dass wir nur die Hunde im Tierheim kastrieren. Der Beginn des Jahres war noch mit Plänen gefüllt, die sich zusehends zerschlagen haben. Im Laufe der Zeit haben wir dann verstärkt an den Kastrationstagen im Tierheim Hunde von außerhalb kastriert, die Mütter unserer Welpen, Firmenhunde, Hunde von Leuten, die einen Hund abgegeben haben usw. Manchmal waren es tolerierte Streuner, Betreuer dieser Streuner haben sich dann bereit erklärt, den jeweiligen Hund auf sich zu melden. Schön sind dann so Geschichten wie mit der Mutter von Bonga und Co. Sie hat ihre Welpen im Tierheim noch ein Stück begleitet, wurde in der Zeit geimpft, gechipt und kastriert. Mit ein bisschen Wehmut ließen wir sie wieder ziehen, sie hatte hier so schön Vertrauen gefasst. Als Marci zurück kam erzählte er, dass der Hund vor Freude in großen Kreisen um alle herumgerannt ist und jeden begrüßte. Von 4 Leuten wird sie betreut, einer ist jetzt offiziell ihr Mensch, eingetragen im Registriersystem.

Ein größeren Teil der abgesagten Kastrationsaktion hat Arpi inzwischen durchgeführt. Einen Tag hat Arpi in Danfalva kastriert, einem Ort wo wir bereits vor 1,5 Jahren eine Kastrationsaktion durchgeführt haben. An diesem Tag wurden 11 große Hunde von Schäfern kastriert. Auch bei der ersten Aktion waren viele Hunde von Schäfern, einen Trend den wir sehr begrüßen.

2 Tage war Arpi in Szentimre, einer Ortschaft, die uns manchmal um Hilfe bittet. Sie liegt zwischen Miercurea Ciuc und Tusnad. In diesen 2 Tagen hat Arpi 49 Hunde und Katzen kastriert. Arpi war voll des Lobes über die gute Organisation. Der ortsansässige Tierarzt hat sehr gut Werbung gemacht und der Aktion Struktur gegeben. Offenbar herrscht dort ein größeres Katzenproblem, denn nicht selten kamen die Leute mit Katzen statt Hunden.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und wenn ihr uns unterstützen wollt:

Spendenkonto:

Freundeskreis Bruno-Pet
Sparkasse Merzig-Wadern
BIC: MERZDE55XXX

IBAN: DE75 5935 1040 0007 1052 08

Verwendungszweck: Kastrationen

oder über Paypal:

spenden@freundeskreis-bp.de