Notpfoten

 

Neben dem normalen Tierheimalltag in unserem Tierheim in Miercura Ciuc/Rumänien vergeht kaum eine Woche, in der nicht auch ein Schützling unter besonders dramatischen Umständen Zuflucht und Schutz bei uns findet. Häufig werden diese besonderen Patienten mehr tot als lebendig ins Tierheim eingeliefert, nachdem sie Opfer eines Verkehrsunfalls, einer Beißerei oder eines anderen Schicksals geworden sind. Nicht selten müssen wir erleben, dass sie bereits mehrere Tage schwer verletzt an einem Straßenrand gelegen und verzweifelt um ihr Leben gekämpft haben, bevor sich endlich jemand ihrer erbarmte und sie zu uns brachte.

Wenn schon so viel Kraft verbraucht wurde, ein Körper bereits so schwach ist, scheint der Grat, auf dem man wandelt – der Grat zwischen Leben und Tod – manchmal so dünn wie ein Blatt Papier. Kämpfen oder erlösen? Immer wieder eine sehr schwierige Entscheidung. Doch Lebensmut ist etwas, das man spüren kann. Vielleicht ist er nur noch sehr klein, aber wenn er da ist, dann kämpfen wir.

Kämpfen bedeutet neben hohen medizinischen Kosten noch vieles mehr. Viele schlaflose Nächte, weil Medikamente verabreicht und Infusionen überwacht werden müssen. Behutsame Verbandswechsel, oft über Wochen oder sogar Monate. Durchhaltevermögen, wenn es schlechtere Tage oder Rückschritte gibt. Ein wachsamer Blick, ob die Behandlung verändert oder angepasst werden muss. Pfötchen halten und Mut zusprechen, auch wenn die eigenen Augen zufallen möchten. Jeden Tag ein anderes Päppelfutter zubereiten, damit der Patient wenigstens ein bisschen frisst. Unendlich viele Streicheleinheiten, Liebe und gute Worte, damit nicht nur die körperlichen, sondern auch die seelischen Wunden heilen.

Gar nicht so einfach, das alles zu leisten, denn der Tierheimbetrieb muss nebenher uneingeschränkt weiterlaufen. Eigentlich ist es ein kleines Wunder, dass es immer wieder gelingt, solchen Notfällen ins Leben zurück zu helfen. Doch wenn die richtigen Menschen am richtigen Ort sind, schafft man auch solche Mammutaufgaben. Belohnt wird man reichlich. Immer dann, wenn wieder eine unserer Notpfoten strahlend in die Zukunft startet, sind die Strapazen fast vergessen.

 

Helft uns dabei, Leben zu retten!

Spendenkonto:

Freundeskreis Bruno-Pet e.V.
Sparkasse Merzig-Wadern
BIC: MERZDE55XXX
IBAN: DE75 5935 1040 0007 1052 08

Verwendungszweck: Notpfote

über Paypal: spenden@freundeskreis-bp.de

(oder der Paypal-Button auf dieser Seite)

Wir bedanken uns für die Unterstützung bei: Jutta D., Heidi K.-K., Angelika R., Anette F., Astrid B., Britta M., Simone F., Bettina G., Ingrid S., Ramona S. Silke S., Heike M.

 

Ein paar Notpfötchen möchten wir euch persönlich vorstellen. Sie stehen stellvertretend für all diejenigen, die täglich unsere und eure Hilfe brauchen.

 

 

Tjalf

Gerade mal  fünf Monate alt wurde Tjalf schwerverletzt aufgefunden. Er hatte, wahrscheinlich bei einem Unfall, seine rechte Vorderpfote verloren. Sein Beinchen musste amputiert werden und zu allem Unglück brach nach der Operation bei ihm auch noch Parvovirose aus. Wir haben mit Tjalf gekämpft und gemeinsam alle Schlachten gewonnen, so dass er jetzt nochmal richtig durchstarten kann.

 

Timoteus

Am Ende seiner Kräfte, nur noch Haut und Knochen, räudig und mit einem gebrochenen Unterkiefer – so fanden wir den lieben Timoteus vor, nachdem uns ein Hund in einem lebensbedrohlichen Zustand am Straßenrand gemeldet worden war. Heute geht es Timoteus schon viel besser. Sein Kiefer muss vielleicht noch operiert werden.

 

Sylvia

Hilflos im Straßengraben aufgefunden wurde auch die kleine Sylvia. Durch eine Wirbelsäulenverletzung kann Sylvia ihre Hinterbeine nicht koordiniert bewegen, fällt immer wieder um und schleift die Beinchen teilweise hinter sich her. Inzwischen besitzt Sylvia einen Rolli und zeigt nun, was für ein fröhlicher Wirbelwind in ihr steckt.

 

Paulila

Derjenige, der sie überfuhr, hielt nicht an, um nach ihr zu schauen. Und alle weiteren Autos auch nicht. Erst am nächsten Tag erregte die schwerverletzte Paulila das Mitleid von Passanten, die für Hilfe sorgten. Dass wir nicht nur Paulila retten, sondern durch intensive und kompetente Versorgung auch ihr Bein erhalten konnten, ließ sogar den Tierheimtierarzt staunen.

 

Novel

Bewegungsunfähig lag Novel im Straßengraben, als er einem Mann auffiel, der ihn zu uns ins Tierheim brachte. Drei gebrochene Beine – so eine Diagnose braucht wirklich niemand. Einige OPs, unzählige Verbandswechsel und ganz viel Pflege später tobt Novel inzwischen freudestrahlend und schmerzfrei durchs Leben.