Der vierte Advent

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Nee oder? Ich wollte mich gerade hinsetzen, als ich am Zaun zur Straße hin die Hunde aufgeregt herumlaufen sehe. Schon wieder, nicht das erste Mal an diesem Tag, was mich nichts Gutes erahnen läßt. Ich gehe raus auf die Straße, laufe die Strecke mit klopfendem Herzen ab in der Erwartung ein angefahrenes Tier zu finden, aber da war nichts. Ich spähe noch etwas in das Gestrüpp direkt am Zaun, aber das ist so dicht und keine Anzeichen, dass sich dort etwas befindet. Nach kurzer Zeit beruhigen sich die Hunde auch wieder. Am nächsten Morgen das gleiche Schauspiel, die aufgeregten Hunde am Zaun und da höre ich auch ein Jaulen. O.k., da muss ein Hund sein, ich bin aus dieser Ecke alles Mögliche gewohnt aber kein Jaulen. Ich gehe wieder auf die Straße, versuche mich an den Hunden hinter dem Gestrüpp zu orientieren. Ich kann sie nicht sehen, denn ein Gemisch aus Kletten, Brennesseln und anderem steht mannshoch vor mir. Durchatmen und ab in das Gestrüpp, was wird sich dort verbergen?

Und dann sehe ich ihn, den Leopold, aufgeregt fiepend, unsicher was er tun soll. Langsam biege ich eine Pflanze nach der anderen aus dem Weg bis ich angekommen bin. Er zittert bis ich ihn vorsichtig berühre, ein Glück, er versucht nicht wegzukriechen. Vorsichtig ziehe ich ihn auf meinen Schoß und beginne ihn zu untersuchen. Leopold wird ganz ruhig und ich komme zu dem Ergebnis, dass ihm nichts fehlt, keine Macke, keine Schramme und beim Durchbewegen gibt er keine Laute von sich. Seine Zähne verraten mir, dass er gerade mal so 4-5 Monate alt ist, dafür ist er aber recht groß. Vor 2 Tagen wurde ein ähnlicher Junghund von den Hundefängern gebracht, sehr ähnlich. Ich kämpfe mich mit Leopold auf dem Arm zurück auf die Straße und bringe ihn direkt zu dem anderen Junghund, zu Gustav. Sofort begrüßen sie sich und fangen an zu spielen.

Die beiden durchlaufen das übliche Tierheimprozedere in Zone 1, dem Aufnahmebereich. Der Chip, die Impfung, der langweilige Zwinger, Kastration und so weiter. Ich stelle fest, Leopold wird von den anderen Hunden gemobbt, er hat auch abgenommen. Ich komme nicht drumherum zu sagen, dass Leopold mir doch besonders ans Herz gewachsen ist und so breche ich meine eigene Regel keine Junghunde mehr am Haus zu haben. Keine Hundebürste, keine Hefte, kein Kugelschreiber, kein Werkzeug, kein… nichts ist mehr sicher, nichts darf man liegen lassen, nicht mal für 5 Sekunden. Aber Leopold ist ja so brav und lieb… am Abend höre ich ein Jaulen, diesmal aus Zone 1… ich kann nicht sagen ob er es ist, hat überhaupt ein Hund gejault? Oder jault mein schlechtes Gewissen? Seufzend gehe ich los… sofort begrüßen sie sich und fangen an zu spielen. Gustav ist also auch am Haus und es kommt wie es kommen muss, nichts ist mehr sicher.

Die beiden Jungs haben inzwischen ein tolles Zuhause gefunden. Gustav blieb sozusagen in der Familie – juhu Karina, ich grüß euch.

Das Zuhause von Leopold (jetzt Filou) möchte ich selbst erzählen lassen.

Einen schönen 4. Advent wünscht Ihnen Meli und das BrunoPet-Team

Filou – Familie Ragalmuto erzählt von ihrem Filou (Leopold)
Wir hatten uns jetzt zum zweiten Mal auf die Sache „Abenteuer unbekannter Hundefreund“ eingelassen. Unser erster Hund kommt aus Spanien… nach drei Jahren behaupten wir jetzt, dass es keinen treueren Hund als unseren Fido gäbe…das war bestimmt Zufall…noch mal so ein Glück?

Wir waren noch etwas nervös… was hatte ich gesagt? Er könne alles kaputt machen…nur lieb solle er sein? Hm…nun…es gab jetzt kein zurück mehr… zugesagt ist zugesagt… er hatte schon einen Namen…Filou sollte er heißen…ja…wir wollten einen Filou!

Also, den bekamen wir dann auch…UNSEREN Filou!!!!!!

Einen Hundmann mit einem ausgesprochenen liebenswerten Dickschädel.

Er lebt jetzt hier in einem bunt zusammen gehäuften Rudel von Menschen, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen, Pferd und Hundefreund zusammen, als ob er von Anfang an mit dabei gewesen wäre.
Seine Familie geht ihm über alles……….die Jungs sind seine besten Freunde, selbst bei dem 13 jährigen darf er als einziges Tier ab und zu aus Bett 🙂 Filou fragt nicht, er tut es einfach und kuschelt sich dann so herzlich ein, dass es sehr, sehr schwer fällt, seinem Charme nicht zu erliegen…wir sind der Meinung, dass es kaum einen liebevolleren Hund als ihn gibt, es wird den ganzen Tag geknutscht, geküsst und gewedelt ( nun ja…das hasst unser alter Hundemann zugegebenermaßen schon, aber ansonsten kann man seiner Meinung nach schon mit ihm leben 🙂 . Es wäre eine Lüge, wenn man behaupten würde, dass er in irgendeiner Form ernst bei der Sache wäre… Kissen kann er innerhalb von 3 Minuten komplett in ihre Einzelteile zerlegen… Plötzlich hatten wir einen Dieb unter uns…die neue Mütze des 15 jährigen…gestohlen, zerkleinert und stolz gezeigt…gut…das wollten wir ja auch…wir hatten ja gesagt, er darf Dinge kaputt machen 🙂
Inzwischen, 8 Wochen später pennt er die ganze Nacht durch, ein paar Kissen hat er uns auch übrig gelassen. Wenn sich morgens der Erste rührt, dann rast er, nicht zu bremsen, von einem Zimmer zum nächsten und gibt keine Ruhe, bis nicht auch der Letzte sich ausgiebig mit ihm beschäftigt hat 🙂 Danach geht`s mit Katze Lotte in den Garten. Dasselbe Spiel, pure Lebensfreude. Fips, unserer älterer Kater ist sein bester Freund…Nach dem Morgenspaziergang kommt alles zur Ruhe. Er liegt dann neben Fido (unserem alten Hundemann) auf dem Fell und erholt sich erstmal. Der ganze Tag läuft ab, als ob er immer schon hier gewesen wäre. Dabei sein ist alles, er kann inzwischen überall hin mit, ob Einkaufsbummel, Besuch bei Freunden, mit seinen Kindern durch den Wald, ganz egal wohin, wenn er innerhalb seiner Familie ist, ist für ihn die Welt in Ordnung. Auf dem Schoss meines Mannes wird`s sich abends gemütlich gemacht, so schläft er locker 2 Stunden. Alle sind glücklich und er ist für Keinen mehr wegzudenken!!!!!!

Ja… Ohne ihn wäre unser Puzzle nicht vollständig 🙂

Einen lieben Gruß und vielen, vielen Dank !!!!!!!

Familie Ragalmuto