Kastrationsaktion in Cristian 24.-25.08.2019

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Eineinhalb Tage – 50 Hunde

Wir sind in Cristian, einem Ort ganz in der Nähe von Sibiu. Tina und ich besuchen dort das örtliche Hundeauffanglager, welches teils im Auftrag der Stadt, teils privat unter anderem auch als Pension betrieben wird. Wie so viele Orte in Rumänien, kein guter Ort für Hunde. Vieles muss sich hier noch ändern, damit es besser, erträglicher, lebenswerter für die Insassen wird. Ob das gelingt…das wird nur die Zeit zeigen.

 

Um uns herum überall erwartungsvolle Augen, die durch Gitterstäbe schauen, angelnde Pfoten, die Zuneigung suchen.

Alle möchte ich in den Arm nehmen, alle möchte ich mitnehmen. Doch wir sind dort, um uns einen Überblick zu verschaffen, wie wir helfen können. Möglichst allen, was wir nicht schaffen werden, doch immerhin so vielen wie es irgendwie geht.
Ich erlaube mir nicht, mich in einzelnen Hunden zu verlieren und weiß dabei schon genau, dass das erst hinterher so richtig wehtun wird. Arbeitsmodus an. Wir bewegen uns von Zwinger zu Zwinger und registrieren, was anders laufen muss. Am Ende des Tages werden wir einige Punkte auf der Liste haben, die alle für sich bearbeitet werden wollen.

Ein ganz zentraler Punkt: Die Hunde sind unkastriert!

Läufige Hündinnen im Zwinger zusammen mit potenten Rüden. Immer wieder kommt es deswegen unter den Hunden zu Auseinandersetzungen, teilweise mit schwerwiegendem Ausgang.
Hündinnen, die hier gedeckt werden, müssen später unter solchen Umständen auch noch ihre neugeborenen Welpen verteidigen und doch wird es der Großteil ihrer Kinder dort nicht schaffen. Neben läufigen Hündinnen sehe ich auch einige hochträchtige. Eine davon wird, was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, bereits kurz darauf ihre Welpen in einem gebuddelten Loch unter einer Palette zur Welt bringen. Sie wird Glück haben, da ein befreundeter Verein, Vagabonzi e.V., die kleine Familie übernehmen und in Sicherheit bringen wird.
Doch wie viele andere werden nicht rechtzeitig entdeckt? Das Leid der vielen Streuner, die auf der Straße geboren werden ist groß, doch noch unerträglicher ist es für mich, wenn in den Sheltern/Tierheimen/Auffangstationen oder wie auch immer man es nennen möchte, Hunde weiter Nachwuchs haben müssen. Wie muss es für eine Mutter sein, inmitten lauter anderer Hunde eingesperrt zu gebären und mit dem Stress zu leben, die eigenen Kinder beschützen zu müssen und sie am Ende doch zu verlieren.„Kastrieren, man muss hier dringend kastrieren!“ Dieser Satz begleitet mich auch am nächsten Tag auf dem Weg in unser Tierheim nach Miercurea Ciuc, wo wir die Zeiten unkastrierter Hunde zum Glück längst hinter uns lassen konnten. Arpi, unser Tierheimtierarzt, empfängt mich mit der Frage „Wie war es in Cristian?“ und noch bevor ich richtig antworten kann fügt er hinzu: „Wenn ich mit Kastrationen helfen soll, dann lass uns das organisieren.“ Ich bin ehrlich, ich wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen. Man muss dazu sagen, Arpi kennt die Situation dort, da wir ihn auch schon zum Impfen nach Cristian geschickt haben und er die vielen unkastrierten Hunde dort selbst erlebt hat.
Also spucken wir in die Hände und stellen mit Arpi eine Kastrationsaktion auf die Beine. Letztes Wochenende reiste er also mit einer Assistentin nach Cristian und kastrierte den ganzen Samstag und den halben Sonntag wie am Fließband. Ich kann gar nicht sagen, wie glücklich ich war, als Arpi mir das erste Foto schickte mit den Worten: „Jetzt geht es los!“

 

 

….nach eineinhalb Tagen 50 kastrierte Hunde

Er gönnte sich kaum eine Pause und arbeitete, bis er abends halb tot ins Bett fiel. Als er dann am Ende der Aktion nach eineinhalb Tagen 50 kastrierte Hunde vermeldete, war die Freude richtig groß.
Für diese Hunde wird das Leben nun ein Stück einfacher und was genauso wichtig ist, sie werden keinen Nachwuchs mehr zeugen, für den es so gut wie keine Hoffnung geben kann.
Die Impfaktion, die der Kastrationsaktion vorausging, mit eingerechnet, haben wir für Arpis Hilfseinsatz in Cristian, die benötigten Medikamente und Impfstoffe 2500 Euro bezahlt.
Kastrationen retten Leben!
Wir möchten weitermachen und benötigen dafür unbedingt Unterstützung. Eine Kastration kostet 30 Euro. Bitte helft uns dabei, diesen Weg weiter zu gehen.

Spendenkonto:

Freundeskreis Bruno-Pet

Sparkasse Merzig-Wadern

BIC: MERZDE55XXX

IBAN: DE75 5935 1040 0007 1052 08

Verwendungszweck: Kastration

oder über Paypal: spenden@freundeskreis-bp.de

 

Eineinhalb Tage - 50 Hunde