Kastrationsaktion in Miercurea Ciuc – April 2011

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Bericht über einen Kastrationseinsatz in Rumänien von Tierärztin Nina Schöllhorn Rumänien ist für mich das Land der Gegensätze. Sie begegnen einem auf Schritt und Tritt, auch auf unserer langen Fahrt, die jedem unserer Einsätze zwangsläufig voraus geht. Zum einen die beeindruckende Schönheit des Landes, die Weite und friedvolle Ruhe der einsamen Landstriche, die einen selbst kurz innehalten und Luft holen lassen. Man hat das Gefühl, hier endlich wieder Kraft tanken zu können, zur Ruhe zu kommen und spielt schon fast mit dem Gedanken, ob es nicht möglich wäre, hier noch etwas länger zu verweilen.

Doch plötzlich wird man sehr unsanft aus seinen Gedanken gerissen: Am Straßenrand eine Gruppe von Hunden, sie alle sind sehr dünn und suchen verzweifelt nach Futter, eine Hündin offensichtlich hochtragend… Sogleich ist nicht mehr an Entspannung zu denken. Machtlosigkeit, Mitleid und große Sorge um diese Hunde kreisen in unseren Köpfen. Wir sind nun schon oft in Rumänien gewesen, doch gewöhnen kann man sich an diesen Anblick nie und er versetzt einem immer aufs Neue einen Stich. Wir sind hier um zu helfen. Doch niemals werden wir allen helfen können. Wir müssen also damit leben, regelmäßig die Augen zu verschließen, was keinem von uns jemals leicht fällt und für eine immer irgendwo in uns bestehende Traurigkeit sorgen wird.

Bitte lesen Sie den vollständigen Bericht von Nina Schöllhorn inklusive einleitender Worte von Constanze Haag auf der Seite des Tierärzte-Pools.https://tieraerztepool.de/404.php

Die Kastrationsaktion Zwar wurde es als landesweit geltendes Gesetz vom Parlament abgelehnt, doch nun sollen die Gemeinden selbst entscheiden können: Es geht einmal mehr darum, ob Rumänien sich seiner Straßenhunde durch Einfangen und Töten entledigt.

Ein grausames und sinnloses Vorgehen, welches zu keinem langfristigen Erfolg führen wird!

Obwohl die Streuner an vielen Orten durch Hundefänger eingefangen und in ein Lager oder Tierheim ge- bracht werden, sind die Straßen von Rumänien weiterhin von herrenlosen Hunden bevölkert!

Der Nachwuchs von Straßenhunden hat eine geringe Überlebenschance. Es überleben aber die Welpen, die im Schutze von Menschen geboren werden, deren Mütter ein Zuhause haben. Diese Hunde findet man später auf den Straßen wieder!
Daher ist es wichtig, auch das Kastrieren von privaten Hunden zum Thema zu machen. Das Einfangen von Hunden und Verbringen ins Tierheim bzw. das Töten der Hunde ist keine Lösung, das Streunerproblem bleibt bestehen!

Mit angehaltetem Atem beantragten wir eine erneute Kastrationsaktion in Miercurea Ciuc: Wie würde sich der Bürgermeister wohl entscheiden? Und so jubeln wir nun, die Kastrationsaktion ist beim Bürgermeister und bei der Amtsveterinärbehörde durch!
Am 18. April 2011 wird ein Kastrationsteam des Tierärztepools (www.tieraerzte-pool.de), bestehend aus Nina Schöllhorn und Melanie Stehle, erneut gegen die Flut an Hunden ankämpfen und bis zum 29. April 2011 so viele Hunde und Katzen kastrieren, wie die Helfer vor Ort herbeibringen können.

Bitte helfen Sie uns mit einer Spende, diese positiven Entwicklung in Miercurea Ciuc zu unterstützen!
Hier besteht eine echte Chance, das Streunerproblem auch lang- fristig zu verändern!

Wir möchten uns für Ihr Interesse und Ihre Hilfe herzlich bedanken!

Freundeskreis Bruno-Pet
Sparkasse Merzig-Wadern
BLZ: 59351040
Konto: 7105208
Verwendungszweck: Kastrationen

https://www.spendenportal.de/geldspenden/projekt/12124
Kastrationstagebuch
18.04.2011
Die Kastrationsaktion läuft gut an, bis jetzt 7 Hunde und 2 Katzen. Davon drei riesige Capatian Sheepdogs mit einem richtig traditionellen Schäfer. Leider kam ein schwer verletztes Kätzchen, sie wird gerade operiert, aber ihre Chancen sind gering.
Drei riesige Ciobanesc Carpatin werden von einem Schäfer gebracht:
Ein Rüde wird im Vorraum narkotisiert, während ein anderes Tier auf dem OP-Tisch behandelt wird
Melanie kastriert den Rüden.
19.04.2011
Gestern wurden 10 Hunde und 4 Katzen operiert. Eins davon war das verletzte Kätzchen, welches leider eingeschläfert werden musste. Die Verletzungen waren zu massiv.

Leider musste heute auch Hesse erlöst werden. Sein eines Kniegelenk war vollkommen zerstört und auf der anderen Seite lief er die ganze Zeit auf einem ebenfalls verletzten Kniegelenk herum. Dazu hatte er schwere Arthrose, der Hund war ein einziges Bündel aus Schmerz.

Das Bürgermeistergespräch war insgesamt positiv, der Herr ist sehr dafür, dass Privathunde kastriert werden und möchte sich gezielt für dieses Thema auch einsetzen. Desweiteren können wir die Genehmigung für Kastrationsaktionen als „Standard““ ansehen.