Die Schlachtfohlensaison hat wieder begonnen
In jedem Jahr im Herbst ist es die gleiche traurige Geschichte. Die Almpferde kommen zurück in die Dörfer. Darunter hauptsächlich Stuten mit ihren im Frühjahr geborenen Fohlen. Für den überwiegenden Teil der Pferdekinder bedeutet dies der Weg zum Schlachter, oder noch schlimmer als der baldige Tod, der Transport in die Mastanlagen (meist nach Italien). Vor allem Haflinger, Noriker (in Österreich) und Freiberger (in der Schweiz) sind davon betroffen. Sie haben einen wunderbaren Sommer mit ihren Müttern auf der Alm verbracht, doch in den Ställen ist kein Platz für sie. Also müssen sie im Herbst verkauft werden und daher gehen sie nun auf die Auktionen. Einige wenige werden von den Zuchtverbänden gekauft, weil sie ganz besonders schön sind oder haben das Glück, privat erworben zu werden. Die allermeisten von ihnen aber kommen in den Fleischmarkt. Vor der Versteigerung waren sie noch neben Mama angebunden und konnten dort Schutz suchen, doch gleich danach werden sie auf die LKWs getrieben. Verzweifelt wiehern die Mütter nach ihren Kindern und ebenso verzweifelt antworten die Fohlen, aber natürlich haben sie keine Chance… Ein vorheriges Absetzen, damit sie sich langsam entwöhnen können, ist nicht üblich. Stattdessen wird von einem Moment auf den nächsten die enge Mutter-Kind-Verbindung einfach auseinandergerissen.
Ändert es etwas an der Gesamtsituation, wenn einzelne Fohlen gerettet werden? Diese Frage muss ich leider mit einem Nein beantworten. Denn die aufgezählten Rassen werden seit jeher nicht nur als Arbeits- oder Reitpferde gezüchtet, sondern nun einmal auch für den Fleischmarkt. In vielen Ländern wird gerne Pferdefleisch gegessen und auch viele Hundehalter in Deutschland verfüttern es. Genauso wenig, wie es etwas am Schicksal der Kälber oder anderer Schlachttierrassen im Allgemeinen ändert, wenn man einzelne davon rettet, kann man durch den Erwerb eines Schlachtfohlens Einfluss auf diesen Prozess nehmen. Umgekehrt aber fördert man das System auch nicht, indem man ein solches Fohlen kauft, denn es wird mit oder ohne Fohlenrettungen weiterlaufen, solange Fleisch gegessen wird. Die Sichtweise, dass dadurch evtl. mit dem Mitleid der Menschen Geld gemacht wird, ist falsch. So oder so wird der Züchter seine Fohlen los.
Und genau deshalb sind wir der Meinung, dass es richtig ist, wenn wir versuchen, einigen von Ihnen ein Leben zu schenken.
Es sind wunderbare, korrekte, gesunde Fohlen, die beste Voraussetzungen mitbringen, ihren Menschen ein toller Partner zu sein. Leider ist es nicht billig, ein Fohlen freizukaufen. Als Kaltblutfohlen wiegen sie auch mit ihren durchschnittlich 6 Monaten schon recht viel, die Fleischpreise in Italien sind hoch. Daher zahlen auch die Schlachter auf der Auktion etwa 800 Euro pro Fohlen, mit Papieren und Steuer kommt man dann in der Regel auf 1000 Euro, mal etwas mehr, mal etwas weniger. Hinzu kommen für uns bei einer solchen Rettung ca. 400 Euro Transportkosten pro Fohlen nach Deutschland in einen Aufzuchtsplatz.
Vor 5 Jahren haben wir schon einmal einige der kleinen Kerle freigekauft und auf gute Plätze vermittelt. Aus ihnen sind prächtige, glückliche Tiere geworden. Mit eurer Hilfe möchten wir dieses Jahr noch einmal einigen ein Leben schenken. Bitte unterstützt uns dabei. Auch brauchen wir Paten für die Kleinen. Der Aufzuchtsplatz muss bezahlt werden und natürlich brauchen sie etwas Zusatzfutter, regelmäßig den Hufbearbeiter, ab und zu eine Wurmkur usw. Eine Patenschaft liegt bei 100 Euro im Monat. Natürlich sind auch Teilpatenschaften möglich. Wer eine Patenschaft übernimmt, bekommt eine Urkunde und wir werden euch mit Bildern und Updates von eurem Patenkind versorgen, da wir die Pferdekinder regelmäßig besuchen werden.
Wir möchten mit euch gemeinsam Tom (rechts),
Smaragd und Viktor in der BP-Familie Willkommen heißen!
Wenn ihr uns unterstützen wollt:
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Sparkasse Merzig-Wadern
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Smaragd
Viktor