Abschied von Franklin

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Vor zwei Tagen mußten wir uns schwersten Herzens von Franklin verabschieden – es ging ihm schon geraume Zeit nicht mehr gut, in den letzten zwei Wochen war es nicht mehr nur sein Magendarmtrakt, sondern auch seine Wirbelsäule, so daß er in der letzten Woche gar nicht mehr alleine aufstehen konnte + beim Laufen umfiel –

Ich weiß, daß große Hunde oftmals nicht sehr alt werden, obwohl ich es nicht verstehe, weil große Menschen ja auch nicht zwangsläufig früh versterben…daß Bernhardiner aber größtenteils noch nicht mal 10 Jahre alt werden, wußte ich nicht – Franklin war also mit seinen 8 Jahren auch noch ein recht alter Hund, was die gesamte Genesung nicht positiv beeinflusst hat –

Franklin war etwas mehr als einen Monat bei uns + hatte in dieser Zeit grad mal ein knappes Kilo zugenommen – er war so unglaublich dünn + stellte dann auch das Essen ein – ich glaube, er konnte einfach nicht mehr, so sehr er auch gewollt hat…

Franklin war wirklich ein Bild des Jammers, als er zu uns kam – Haut + Knochen, entzündete Augen + Ohren, so lange, krumme Krallen – vom Wesen war er gutmütig, sanft + von gar nichts zu beeindrucken –

Futter allerdings war in den ersten Wochen verständlicherweise etwas, bei dem er über seine Kräfte hinaus aufgeregt wurde + nicht selten hat er uns schon beim Reinkommen den Napf aus der Hand geköpft –

Es scheint, als hätte Franklin in der ersten Zeit nochmal alles gegeben, um den Dreh zu bekommen – er war so ein menschenbezogener, verschmuster Typ + jeder mochte ihn, er hatte viel Kontakt zu den Menschen hier + wir waren alle sehr hoffnungsvoll – einzig das mit dem  Nicht-Zunehmen hat uns Sorgen bereitet –

Franklin mochte Daisy sehr gern, sie hatte anfangs Bedenken, weil er so groß + sie so klein ist, doch mit jedem Tag bzw. Abend, den die Beiden in der Praxis zusammen verbrachten, ist ihre Scheu gewichen –

 

An dem Tag, an dem wir Franklin seinen Weg verkürzten, waren alle Hunde auf einmal sehr gesellig + hielten sich bei uns in der Nähe auf – wir haben mit Franklin auf seinem Bett gesessen, Kaffee getrunken, Daisy lag neben Franklin + sogar AlmÖhi legte sich dazu, was sonst gar nicht seine Art ist –

Franklin ging es ziemlich schlecht, doch diese Stunde hat er sichtlich genossen, angelehnt an uns Menschen, umgeben von netten Artgenossen –

Franklin, du warst mal wieder so einer, der viele Menschen vom ersten Augenblick sehr berührt + einen Platz in ihren Herzen erobert hat – rest in peace, großer Freund! :*