abschied von itte

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um einen nachruf zu schreiben, braucht man ein wenig besinnung + muße – so ist es nun schon ein paar tage her, daß itte starb – sie lag eines morgens einfach tot in ihrem zwinger, unverletzt + ohne, daß wir vorher irgendeine veränderung in ihrem verhalten festgestellt hätten –

dies hier gehört zu meinen lieblingsphotos von itte – sie hat es immer so genossen, mit ihrem lebensabschnittsgefährten aus dem zwinger zu laufen + draußen rumzuflitzen – da sah man eine itte, die man sonst nie zu gesicht bekam; ausgelassen, überschwänglich + voller Freude –

itte kam 2013 mit knappen drei monaten zu uns – sie + ihre 8 geschwister waren extrem scheu + gerieten in näherem menschenkontakt regelrecht in panik – wer unsere tierheimnews schon länger verfolgt, erinnert sich vielleicht daran; wir haben sie damals die 9 katastrophen genannt…

damals waren wir lang nicht so gut aufgestellt wie heute + meli + ich waren grad mal ein halbes jahr hier vorort – wir haben viel zeit damit verbracht, diesen welpen zu zeigen, daß menschen nicht nur kacke sind, doch haben wir im laufe der zeit nur 6 von ihnen einen weg aus diesem tierheim ermöglichen können – itte, jones + drago gehörten nicht dazu…

so wuchsen ittes beine + sie wurde zum teenager, immer noch sofort auf der flucht, wenn wir uns näherten – ab in die hütte + kam erst wieder raus, wenn wir wieder gingen – fühlte itte sich unbeobachtet, war sie interessiert am geschehen um sie herum + eine lustige mitbewohnerin für andere hunde –

aus dem teenager wurde eine junge erwachsene, dann eine erwachsene hündin – einzig für leckerlies war itte irgendwann mal bereit, sich trotz menschlicher anwesenheit aus ihrer hütte zu bewegen, aber eine unbedachte bewegung + sie war sofort wieder verschwunden –

auch ihre entspannten mitbewohner konnten sie im laufe der jahre nicht davon überzeugen, daß menschen durchaus positiv zu betrachten sind –

ihr ganzes leben hat itte bei uns verbracht, 7,5  jahre in mal mehr, mal weniger großen zwingern gelebt + in kleinen gruppen, größeren gruppen wie auch zweierkombinationen gelebt – sie war nun eine gestandene hündin, die wußte, was sie wollte + wo der hase hier lang läuft –

 

itte hat für sich natürlich das beste aus ihren lebensumständen gemacht, sonst wäre sie ja auch kein hund gewesen – wir menschen betrachten das leben ja reflektierter, hadern + wollen es besser machen – denke ich an itte, werde ich traurig, sowie bei vielen anderen hunden ihrer art auch; so gern würden wir solchen hunden einfach einen großen, grünen auslauf bieten, in dem sie ihr leben ausgefüllter + mit mehr bewegung leben könnten – leider haben wir nur ein begrenztes platzangebot solcher freiläufe + eine viel größere zahl an hunden, für die sowas wichtig wäre –

dein leben hätte echt völlig anders laufe sollen, kleine itte…

rock heaven! :*