Abschied von Mathieu

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Abschied von Mathieu

Leider war uns nicht viel Zeit miteinander vergönnt, dennoch fehlt Mathieu sehr. Er wurde von seinem ehemaligen Besitzer im Eingangsbereich unserer Praxis angebunden. Der Besitzer redete aufgeregt auf jeden ein und erklärte, dass Mathieu seit drei Monaten schlimmen Husten habe, der trotz Behandlung nicht besser werde. Der Mann war überzeugt, dass Mathieu sterben würde, wenn wir ihm nicht sofort helfen könnten. Dann ging er aufgebracht davon.

Mathieu war in einem sehr ungepflegten Zustand: verfilzt, dünn und stark hustend. Wir dachten optimistisch, dass es schon mit entsprechender Pflege und Medikamenten besser werden würde. Doch der Husten blieb therapieresistent. Beim Abhören stellte unser Tierarzt fest, dass etwas nicht stimmte, und Mathieu bekam daraufhin Herzmedikamente, die bald in Höchstdosis verabreicht werden mussten. Ein Röntgenbild zeigte, dass sein Herz massiv vergrößert und die Lunge stark beeinträchtigt war. Dies war möglicherweise das Ergebnis eines zurückliegenden Infektes, ein Zustand, der sich nicht mehr verbessern würde.

Wir versuchten das Beste daraus zu machen, doch die Atemnotattacken, vor allem nachts, machten das Leben für ihn sehr beschwerlich. Bevor er tatsächlich noch erstickt wäre, entschieden wir uns schweren Herzens, ihn einzuschläfern.

Mathieu war vom ersten Moment an immer einfach nur nett, anhänglich und verschmust. Menschenkontakt war ihm sehr wichtig. Er kam auch mit jedem Hund aus, auch wenn er keine engen Freundschaften einging. Die letzten Wochen lebte er am Haus bzw. mit mir und meinem Hund und selbst Carlotta mochte ihn.

Mathieu hatte gute Tage, an denen er einem Ball hinterherflitzte, präsent war und sich unter die anderen Hunde mischte. Er hatte auch schlechte Tage, an denen er nur auf einem Kissen lag und vor sich hin hustete. Meistens war es eine Mischung aus beidem. Aber immer war er froh, wenn man ihn streichelte und mit ihm schmuste – das war sein ganzes Glück. So ist er dann auch eingeschlafen, gehalten und gestreichelt bis zum letzten Atemzug.

One thought on “Abschied von Mathieu

  1. Kann man einem Hund mehr geben als „sein ganzes Glück“?
    mein Herz hat sich beim Lesen der Nachricht sehr erschrocken.
    Ich wollte einfach, trotz Vorwarnung, nicht glauben, dass das Schicksal so ungnädig mit ihm war. Auf allen Bildern sieht er so ausgeglichen, ja glücklich aus; ich war öfters auf seiner Seite und nach dem Video, wo er sich so genussvoll auf dem Teppich wälzt, war mir klar, er schafft das.
    Lieber kleiner Mathieu, komm gut über die Regenbogenbrücke und R.I.P.

    Danke, dass ihr ihn bis zu seinem letzten Atemzug glücklich gemacht habt.

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