9 – 16 April 2005
Am Samstag gegen 16.00h bin ich zusammen mit Dieter Ernst vom Tierschutz Hennef von Dreieich Richtung Suceava losgefahren.
Dieter arbeitet seit Jahren mit dem ETN (Europäischer Tier- und Naturschutz) und mit Robert Smith zusammen, und ich war sehr froh mit ihm fahren zu können.
Wir sind ohne größere Pausen durchgefahren, bei Passau haben wir eine Kleinigkeit gegessen und dann sind wir bis über die rumänische Grenze weitergefahren. Bei Oradea nach ca. 1220 km haben wir lediglich ca. eine Stunde im Auto geschlafen und sind dann weiter gefahren. Es war ca. 07.00h am Sonntag morgen. Autobahn gibt es bis nach Budapest, dann eine gute Landstrasse. Von Oradea bis Cluj Napoca, eine nicht ganz so gute Landstrasse, noch mal 145 km. Die letzten 260 km von Cluj nach Suceava waren die längsten Kilometer, die ich je gefahren bin. Die Strasse ist eng und führt über die Karpaten. Und ist voller riesiger Schlaglöcher. Die relativ kurze Strecke von Oradea nach Suceava hat ca. 9 Stunden gedauert. Um 16.00h am Sonntag waren wir bei Bruno Pet. Mein Routenplaner hatte 18 Stunden gerechnet, gedauert hat’s 24. Ca. 1800 Kilometer.
Wir waren mit Eugenia kurz bei Bruno Pet und dann im städtischen Tierheim (das war für mich auch das erste Mal). Bruno Pet eine Baustelle – da war schwer was los ! Kommentar von Dieter zu Bruno Pet – natürlich überfüllt, aber auf keinem Fall schlimmer als viele andere Tierheime in Südeuropa.
Im städtischen TH haben wir uns nicht so lange aufgehalten – da war ja nicht viel zu sehen, viel Hunde auf engen Raum, Männlein und Weiblein wie immer schön gemischt.
Dieter ist gleich weitergefahren – er hatte einen Termin mit Robert Smith am nächsten morgen in Focsani (gespr. Fockschan). Noch mal 275 km, aber wesentlich weniger Schlaglöcher ! Dieter und Robert haben einige „Castrate and Release“ Verträge am Montag, Dienstag und Mittwoch mit verschiedenen Gemeinden gemacht. Toll !
Kosten
Am Sonntag Abend hatte ich eine Besprechung mit der Buchhalterin von Bruno Pet, ich hab’s bis ca. 21.00h geschafft, dann war ich bewusstlos.
Wir haben unter anderem über Futterkosten gesprochen.
Ein 15 kg Sack Trockenfutter kostet € 13,83.
Eine halbe Tagesration pro Hund ist durchschnittlich 200 gr. (Einmal am Tag bekommen die Hunde Frischfutter)
Es werden ca. 5 Säcke pro Tag gebraucht = ca. € 70,00 pro ½ Tag.
D.h. Trockenfutter für einen Monat kostet über € 2.000.
Die zweite Mahlzeit ist, außer Mittwochs und Sonntags, Hühnerhälse/Karkassen mit Getreide und Gemüse. Mittwochs und Sonntags bekommen die Hunde Pasta mit Milch.
Die Bauarbeiten
Als ich ankam war alles noch voll in Arbeit und als ich ging waren sie so gut wir fertig.
Man sieht alles recht gut auf den Bildern.
Es wurde die „Strasse“ zwischen den Gehegen betoniert, die Gehege selbst wurden betoniert bzw renoviert und ein Teil des Vorplatzes wurde betoniert.
Und natürlich eine riesige Sickergrube (Kläranlage). Dies muss regelmäßig geleert werden. Es war eine Mordsarbeit.
Jetzt wo die Gehege glatt betoniert sind, sind sie viel einfacher sauber zu halten.
Überhaupt eine sehr saubere Lösung.
Da Eugenia ihr Auto hat verkaufen müssen (sie hat noch ein Dienstauto GsD), war ich auf Taxis angewiesen. Ein Taxifahrer konnte recht gut Deutsch und hat mir sehr geholfen. Wir haben uns mit dem Bauherrn unterhalten und die Herren haben mir bestätigt, dass Zement genau so teuer ist wie bei uns (der Taxifahrer hatte eine Weile in Schaffhausen gewohnt!) und dass der Preis für diese Arbeit angemessen sei.
Chippen und Tollwut-Titer
Ich bin Montag morgen erst in die Praxis von Dr. Rusu, TA, um mit ihm mein Hauptgrund der Reise zu besprechen. Wir wollten 50 Hunde chippen und Blut abnehmen für die Tollwut-Titerbestimmungen. Wir haben Termine für Dienstag und Mittwoch ausgemacht.
Dr. Rusu kam mit einem Assistenten und wir haben an den zwei Tagen 50 Hunde gechippt und Blutproben genommen. Eine Zentrifuge hatte er dabei und hat gleich das Serum gemacht. Ich habe erstmal ein Photo von jedem Hund gemacht, und dann die Impfpässe mit Chipnummer, Name usw. ausgefüllt während Dr. Rusu mit dem Hund gearbeitet hat.
Die Hunde wurden willkürlich von den Pflegern ausgesucht (außer Collin 🙂 der schon ein zukünftiges Frauchen hat ), aber sie sind ja alle schön !
Die Proben sind jetzt alle im Labor in Giessen, und ich hoffe bald die Ergebnisse zu bekommen. Wenn dass alles klappt, kann man ab Ende Juli/August die Hunde ganz legal nach Deutschland bringen.
NB : Wenn jemand Interesse an einem bestimmten Hund hat, als Pflegehund oder zu adoptieren, bitte so schnell wie möglich bei uns melden !
Eine letzte gute Nachricht …
Am Mittwoch Abend kurz vor der Rückreise erhielten wir einen Anruf von Thomas Busch vom ETN. Herr Busch ist TA, und arbeitet viel im Ausland, vor allem zusammen mit Stefan Grothus und Arche Noah Kreta. Er war schon in Rumänien und wollte Bruno Pet besuchen. Ich habe ihn leider nicht persönlich kennen lernen können, er war aber letzte Woche bei Bruno Pet und hat die letzten paar Hunde dort kastriert (Hündinnen, die bei der Kastrationsaktion von Robert Smith kleine Welpen hatten). Eugenia war von ihm begeistert 😉