Manni und Lulu, kennengelernt hatte ich die beiden 2009, da saßen sie zusammen in einem Zwinger in Zone 1, Manni und Lulu, waren junge Erwachsene, wild entschlossen ihr Leben zu verteidigen und nicht klein beizugeben. Das war noch zu einer Zeit, als sich das Tierheim nicht von all den anderen Löchern im Land unterschieden hat. Zum Glück für die beiden und vielen anderen haben wir in die Hände gespuckt, Wände eingerissen und vieles mehr.
Manni und Lulu fügten sich überall ein, nahmen jede Veränderung mit und konnten dem Leben immer etwas abgewinnen. Sie lebten in ihrem eigenen kleinen Kosmos, wo sie Menschen nicht brauchten. Sie hatten sich und kamen mit anderen Hunden aus. Manni war lange Zeit auch gefürchteter Wadenjäger, eigentlich bis er schlicht zu alt wurde um einen zu erwischen. Tatsächlich hat er aber ganz, ganz selten wirklich zugehackt (z.B. Tierarzt beim Rausgehen nach dem Impfen), aber glauben lassen, dass er es tut hat er alle.
Eine richtig gute Zeit hatten sie mit Salgo, jahrelang war das Trio zusammen. Manni und Salgo hatten Spaß, wenn ihnen die Gelegenheit geboten war mal die Gegend zu erkunden, Lulu war blieb jeweils im Türrahmen stehen und schauten den beiden zu, froh, wenn sie wieder zurück kamen.
Als Salgo ausreiste fanden sie in Saimor einen neuen guten Kumpel, inzwischen recht betagt war er schon mehr ein Beschützer. Alle 3 zogen in den Freilauf. Während Manni wieder mutig voran schritt brauchte Lulu längere Zeit sich wirklich wohl zu fühlen. Manni erblindete zusehens, was ihn sehr verunsicherte. Das Band zwischen Manni und Lulu schien sich zu lockern. Nach Einzug von Anton war von Manni eigentlich nicht mehr viel zu sehen. Er teilte sich eine Zeitlang mit Rodney eine große Autobox, die als gemütliches Lager umfunktioniert wurde. Lulu zog in den alten Pferdestall daneben und blieb mehr in dieser Gruppe. Über die letzten Monate hatte Lulu zunehmend Schwierigkeiten sich stabil fortzubewegen, ihr Gangbild war teils abenteuerlich.
Der Winter war vorbei, das Gras wurden schon mehrfach geschnitten, die Sonne schien, doch Manni verließ kaum noch die Kiste. Abends irrte er manchmal umher und suchte nach dem Weg zurück. Wir sprachen darüber, ob das denn noch lebenswert ist oder ob es nicht Zeit wäre zu gehen. Da brach Lulu zusammen und kam nicht mehr hoch. Wir haben sie beide im Alter von 17 Jahren eingeschläfert und so gingen sie wieder zusammen ihren Weg.