Reisebericht März 2008

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Reisebericht
14.03.08 – 22.03.08
Am 14.03.08
starteten Anja, Sandra und Conny mit einem vollgeladenen Sprinter Richtung
Miercurea Ciuc. Nachdem sie den Transporter vor Ort ausgeladen hatten,
verschafften sie sich einen ersten Überblick über die Hunde
und deren Gesundheitszustand. Der erste Eindruck war bedrückend,
es waren doch einige bekannte Hunde verstorben und einige Hunde in Zone
4 waren noch von der Staupe betroffen, 2 Hunde mussten eingeschläfert
werden. Sandra machte sich auf die Suche nach den Patenhunden, von denen
uns noch Informationen fehlten und machte neue Fotos von ihnen.

Da die geplante
Kiesaufschüttung wegen der zu hohen Kosten nicht möglich war wurde
Stroh bestellt und in den Hütten und Zwinger verteilt. Die Hunde hatten
großen Gefallen daran und wälzten sich ausgibig darin. Es konnten
kleinere Reparaturarbeiten an den Zwingern durchgeführt werden, doch
eine große Anzahl der Zwinger in Zone 2 sind in einem furchtbaren
Zustand. Die Zwinger sind meist sehr klein, bekommen wenig Sonne und trocknen
dadurch nicht ab. Durch den in Folge dessen stets schlammigen Boden ist
das Fell der Hunde fast immer feucht, die Näpfe und das Trinkwasser
verdreckt, das Holz modrig, die Zwinger nicht vernünftig zu reinigen
und es riecht alles ziemlich streng. Die Zone 2 ist sehr verschachtelt gebaut,
die Gänge sind sehr schmal und die Hunde stehen dort deutlich mehr
unter Stress und sind krankheitsanfälliger. So sind zum Beispiel die
meisten an Räude erkrankten Hunde dort zu finden. Dies ist keine akzeptable
Umgebung für die Hunde und deshalb muss dringend die Zone 3 ausgebaut
werden! Für diesen Ausbau bestehen Baupläne und Baugenehmigung
der Stadt, es fehlt aber an den finanziellen Mitteln. Die Stadt lieferte
einen Laster mit altem Strassenbauschutt, womit wenigstens die Gänge
aufgeschüttet werden konnten.
Die Hunde
wurden anhand der von Franzi und Jutta gesammelten Informationen bezüglich
auffallender Gesundheit überprüft. Die „Räudehunde“
wurden behandelt und ein Behandlungsplan erstellt. Inas und Karlies Wunden
erholten sich zwischenzeitlich gut, Shania wurde die Kordel in ihrer Halswunde
entfernt und ein völlig isoliert lebender „aggressiver“ Schäferhund
namens Pongo wurde befreit und in einen „normalen“ Zwinger gelotst.
Ossiris und Swantje warfen ihre Welpen, Cucina steht kurz davor. Die Kastrationsaktion,
für die wir nach wie vor dringend Geld brauchen, ist wirklich dringend
erforderlich. Auch das Umsetzen von Hunden ist nicht so einfach, da die
Hunde ja meist unkastriert und durchaus fortpflanzungswillig sind.
Das Haus
ist für die Kastrationsaktion soweit fertiggestellt und alle nötigen
Materialien wurden von Anja, Conny und Sandra sortiert und zurechtgelegt
bzw. wurden einige noch fehlende Utensilien bestellt.

Auf dem Rückweg
sollten natürlich wieder einige Hunde mitfahren und so wurden Reisevorbereitungen
getroffen. Es wurden Hunde ausgewählt, gechipt, mit Flohmittel behandelt
und Pässe ausgefüllt. Doch ein unter Tollwutverdacht stehender
Fuchs, der tot in einem 10km entfernten Dorf aufgefunden wurde, machte
die Ausreisepläne zunichte. Es wurde durch die Veterinärbehörde
eine Quarantäne im Umkreis von 30 km verhängt. Die Hunde dürfen
bis zum 5. Juni nicht ausreisen.

Eva ging es
ziemlich schlecht, als die Entscheidung der Amtsvets endgültig war.
Es hätte dem Bestand wirklich sehr gut getan, wenn nochmal ein paar
Hunde raus gekommen wären. Die Kastrationsaktion wird aber eine ziemliche
Erleichterung bringen wird. Die Hunde sind dann viel einfacher zu kombinieren.
Man kann die Geschlechter mischen und so z.B. rüpelige Rüden mit
Mädels zusammen setzen. So sind die Möglichkeiten einfach viel
größer und es entsteht weniger Stress.