Tierheim-News 01.05.2021

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Abschied von Till

Till ist seinen Weg zu Ende gegangen, ruhig, unaufgeregt, wie Till so war.

Alt war er ja schon immer, jetzt nicht so alt wie Methusalix, aber halt auch kein junger Hüpfer mehr. Er kam 2015 zu uns, vor ziemlich genau 6 Jahren und wurde auf 12 Jahre geschätzt.

Zu uns kam er durch die Hundefänger, die es damals noch gab. Er war verständlicherweise ziemlich verwettert und konnte uns nicht wirklich leiden.

Till brachte eine Verletzung mit, der Mittelfuß war gebrochen, zudem war auch die Achillessehne angerissen. Die Verletzung führte zu einer dauerhaften  Bewegungseinschränkung der Pfote, aber sicher nicht von Till 🙂  Er bekam lange Schmerzmittel, auch wenn sich das Gangbild nicht mehr verbesserte.

 

 

Till machte lange Zeit einen griesgrämigen Eindruck und blieb maximal auf Abstand. Mit der Zeit entspannte er sich mehr und mehr, nahm die Abläufe an, zeigte Freude auf Futter, dann traute er sich Leckerchen am Zaun abzuholen. Auch das Einfinden in eine feste Gruppe mit Hunden, die ebenfalls eher nicht das Tierheim verlassen brachten einen zufriedenen, gelassenen Till zum Vorschein. Zufrieden und gelassen, in einem der großen Zwinger, etwas Schabernack bei der Zwingergestaltung, so war das mit Till.

Vor ca. 3 Jahren ging es Till plötzlich nicht mehr gut, er nahm ab, wirkte regelrecht eingefallen. So zog er in einen Zwinger, der an den Hausbereich grenzt, um gepäppelt und beobachtet zu werden. Nachdem er sich wieder gefangen hatte, zunahm, teilnahm, wurde er plötzlich nochmal ganz anders lebendig, denn er fing an mit den anderen Hunden zu spielen. Das war regelrecht sensationell, das hatten wir vorher nie bei Till gesehen.

In den letzten 1,5 Jahren wurde er merklich ruhig und richtig alt, er zog in Zone 1/2 als freilaufender Hund und das fand er schick. Ich sehe noch vor mir, wie er den Bereich abschritt, sich verwundert umschaute und dann wieder den richtig zufriedenen Till rauskramte.

Über die Jahre hatte er sich mit uns angefreundet, richtig angefreundet. Klar hatte Futter da eine tragende Rolle gespielt, denn verfressen war er bis zum Schluss. Trotzdem wurde Till die letzten Wochen immer dünner, langsamer, schwächer und am Dienstagmorgen hatte er dann auch keinen Appetit mehr. So war es Zeit zu gehen, Till lag an einem seiner Stammplätze, als Arpi ihn einschläferte.

Mach’s gut, du alter Kauz, es war uns eine Freude für dich da zu sein.