Tierheim News – 21.07.2021

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Abschied von Romi

Das erste Bild (hab ich leider nicht mehr) das uns von Romi erreichte, und ich denke jedem im Gedächtnis geblieben ist, stammt aus 2007. Darauf war Romi in völlig abgemagertem Zustand zu sehen. Jeder glaubte, dass sie alt ist, denn sie trug damals schon ihren weißen Bart. Es ging einen durch Mark und Bein sie so dürr zu sehen. Als ich 2009 hier aufschlug war dieses Tierheim ein düsterer, trauriger Ort und Romi saß mit Romana in einem dunklen, nassen Loch. Unglaublich, dass die beiden das überlebt haben. Zäh musste man da sein, das war sie auch, zäh und willenstark. Es war nicht so einfach dieses dunkle Loch zu betreten, man stand sich ja auch praktisch direkt gegenüber.

Die Löcher haben wir abgerissen, die Zwinger wurden größer und größer. Mit zunehmendem Platz und abnehmendem Leidensdruck konnten die Hunde auch ihre Interessen vertreten. So machte Romi klar mit wem sie leben möchte und mit wem nicht, worauf Romana erst in die Krankenstube und anschließend in den Hausbereich zog.

Romi blieb lange in Zone 2, wo ehemals die Löcher standen. Es war eine schöne Ecke, mit mehreren größeren Zwingern. Vor ca. 5 Jahren verloren wir den Teil des Tierheims durch die Umbauten der angrenzenden Mülldeponie. Für Romi war der Wandel kein Problem, sie zeigte sich neugierig und aufgeschlossen.

Die ersten Jahre blieb Romi gut auf Abstand zu uns Menschen, doch irgendwann legte sie ihr Misstrauen ab und Neugier blitzte hervor. An den Fingerspitzen schnuppern, Leckerchen nehmen, mehr Nähe ließ sie freiwillig nicht zu. Aber sonst veränderte sie über die Jahre ihre Haltung. Wach, freudig, zugewandt stand sie da, wenn man kam. Auch stand sie immer parat, wenn man im Nachbarzwinger war und schaute einem zu. Es war Vertrauen und Respekt, den wir füreinander hegten.

Ihre letzten Jahre verbrachte sie in einem der Freilaufzwinger mit Hamlin, Jeydee und Nino und siehe da, am Schluss auch noch mit Käthe. Käthe ist praktisch eine junge Romi. Die beiden fanden sich ziemlich gut. Romi war die anerkannte Herrscherin des Reiches, da gab es bis zum letzten Tag keine Zweifel ohne das Romi dafür hätte je was tun müssen. Hamlin war ihr steter Begleiter, immer in ihrer Nähe. Käthe und Hamlin waren gerade an ihren letzten Tagen unentwegt an ihrer Seite. Interessant war, dass Käthe anfing am Zaun auf und ab zu patrouillieren.

Wir haben gemeinsam die Finsternis besiegt. Es wurde ein würdevolles Leben, das Romi hier leben konnte. Ich bin froh und dankbar, dass uns das gelungen ist.

Vermutlich sind einige erschrocken über die vielen Todesfälle in letzter Zeit. Wir haben viele alte, richtig alte und/oder gebrechliche Hunde im Tierheim. Romi wurde stolze 16 Jahre alt.