Tierheim-News 26.11.2020

Startseite / Tierheim News / Tierheim-News 26.11.2020

Abschied von Zelda

 

Es ist immer schwer sich von einem jungen Wesen zu verabschieden. Vor diesem Satz saß ich jetzt einige Minuten, aber es nutzt nichts mit dem Schicksal zu hadern.

 

Zelda wurde herumirrend aufgefunden, sie war ein dünnes, aufgeregtes Ding, immer am hüpfen, auf den Beinen oder schlicht hungrig. Ihr fehlte vorne eine Pfote, das Ganze sah sauber verheilt, nicht groß vernarbt aus, wie als wäre sie operativ amputiert worden. Zelda war gechipt, aber ihre Besitzer konnten nicht ausfindig gemacht werden.

 

Aber so eine nette, junge, freundliche, verschmuste junges Hündin würde ganz bestimmt ganz schnell ein neues Zuhause finden. Sie zog in Hausnähe, damit ich sie besser zufüttern konnte, denn sie war nach Eingewöhnung immer noch sehr dünn.

 

Kurz darauf fiel Zelda mit einer ganzen Krampfanfallsserie auf. Es dauerte zwei drei Tage, bis wir sie medikamentös stabilisieren konnten. Das waren heftige Tage mit ungewissem Ausgang.

 

Sie wurde dann mit Medikamenten eingestellt und für ein paar Wochen schien es ihr gut zu gehen bis sie wieder anfing zu krampfen, jeweils mit mehreren Anfällen. Nach und nach musste die Dosis immer mehr erhöht werden, ein weiters Medikament wurde dazu genommen, jeweils immer nur für kurze Zeit Besserung bringend.

 

Untersuchungen, die hier vor Ort gemacht werden konnten brachten keine Diagnose, eine Reise war ihr nicht mehr zuzumuten. Es wurde uns langsam klar, dass Zelda nur noch begrenzte Zeit leben würde.

Wann also Zelda gehen lassen? Wenn sie von einem Anfall in den nächsten taumelt? Dann ist es ja wohl irgendwie zu spät.

 

Zelda war ein sehr süßer und sensibler Hund, sie war schnell beeindruckt und irgendwie musste die Chemie stimmen. Dann spielte sie ausgelassen und sprühte nur so vor Energie und Lebensfreude. Mit der Zeit gewann sie an Selbstvertrauen und zeigte sich kess, forderte auch den Neuling direkt zum Tänzchen auf. Nachdem sie schön zugenommen hatte verlor sich auch die Unruhe, sie lag in sich ruhend auf der Terrasse und schien ausgeglichen.

 

Also wann? Wenn die guten Zeiten die schlechten Zeiten nicht mehr überdecken war unser Plan. Doch es wurde schlicht zu gefährlich für Zelda, da sie sich in ihren Anfällen aufbäumte und unkontrolliert durch den Zwinger flog war sie einer massiven Verletzungsgefahr ausgesetzt und viel schlimmer, die anderen Hunde begannen auf sie zu reagieren, sie betrachteten sie in ihrem Verhalten als Gefahr.

Ich ging mit ihr noch mal auf und ab, ein wenig schnuppern, raus aus dem Zwinger. Ich merkte, dass sie erschöpft war. Anschließend hat Arpi sie eingeschläfert.

Sie war ein so super netter Hund, den jeder gleich mochte. Zelda mit ihrer verrückten Struppelfrisur…

Es tut mir sehr leid. 🙁