Dann erzähl ich mal von Max weiterem Krankheitsverlauf. Inzwischen wurde ein Röntgen gemacht, Max hat eine Wirbelfraktur, Beckenschaufelfraktur, und das Becken steht schief. Irgendwas ist da luxiert, ich verstehe aber noch nicht, was genau. Durch den Unfall hat Max noch diverse Schürfverletzungen und jede Menge Hämatome. Leider kann er kein Pipi machen, auch Kot konnte er erst nach Abführmaßnahmen absetzen. Aber... heute morgen lag ein dicker Haufen abseits seines Schlaf-/Sitzplatzes, also irgendwas - irgendwie, wie auch immer kann er kontrollieren. Auf den glatten Fliesen rutscht sein Popo natürlich leicht, aber er schafft es, sich auf wenigstens ein Hinterbein anzuheben, er kann selber die Lage wechseln etc. Klar gibt es jetzt Stimmen, die sagen, dass man den Max vielleicht doch lieber einschläfern sollte ... aber der kleine Kerl hat einen immensen Lebenswillen, hat tapfer bisher alles ertragen und wird zunehmend mobiler. Die Blase kann man durch ausdrücken entleeren. Das ist bitternötig, da sein ganzer Bauch durch den Unfall aufgeschürft ist und die ständige Nässe durch Urin die Wundheilung massiv beeinträchtigt.
Vor 2 Tagen kam dann noch Merlin, ein kleiner Welpe, was passiert ist wissen wir nicht, er konnte nicht auf den Hinterbeinen stehen. Das Röngtenbild von heute zeigt, dass er einen Oberschenkelhalsbruch hat. Merlin war evtl ganz frisch verletzt, denn heute Abend konnte er trotz der Fraktur wieder gut aufstehen und lief sogar flott durch die Praxis. Morgen wird er operiert.
Matzes Mutter ist weitergezogen, zumindest haben wir sie seit 3 Tagen nicht mehr gesehen. Matze selbst hat es hier schwer, da er der Kleinste ist und von den anderen Welpen sogar blutende Bisse abbekommen hat. Kleine Fürze - 2 Monate alt... da fällt einem nichts mehr ein.
Layka hat sich eine Verletzung am Bein zugezogen, die leider einige Tage unbemerkt blieb. Nun sitzt sie in einem der "Krankenzwinger" und wird täglich behandelt und verbunden. Layka ist sehr scheu, doch sie erträgt den Verbandswechsel tapfer. Es ist ein *guter* Zeitpunkt, dass wir uns intensiver miteinander beschäftigen. Layka macht die offene Gestaltung des Zwingers allerdings zu schaffen, deshalb haben wir ihre Box quer gestellt, damit sie sich wenigstens ein etwas verstecken kann und nicht das Gefühl hat, völlig schutzlos zu sein.
Projekt 7 - ein Seniorzwinger sozusagen und eigentlich schon länger in Bearbeitung. Anfänglich war es eine langweilige Fläche mit grünem Gestrüpp, das ein Saubermachen nicht wirklich ermöglichte. Entsprechend zugekackt war der Bereich. Nach dem Entfernen des Grünzeugs war es eine ebenso langweilige Fläche ... Ein Teil des Zwingers war mal ein baufälliger Schuppen. Dieser Teil wurde soweit geräumt, dass er eine Fläche bot, aber die Wände waren nach wie vor baufällig, der Boden eingebrochen, ein Dach nicht wirklich vorhanden. Dieser Bereich wurde nun mit Spanplatten ausgekleidet und abgedichtet, der Boden rausgerissen und mit Kies aufgefüllt. Eine dicke Ladung Stroh ließ eine kuschelige Ecke entstehen. Um dem Zwinger etwas Abwechslung zu geben, haben wir eine Hackschnitzelkiste gebaut. Die Hütten sind zum Teil ... eigentlich zum Entsorgen, diese wurde nochmal repariert. Ich weiß gar nicht, wann der Handwerker Marci und sein Helfer das alles bauen sollen, was hier zu bauen ist. Die Hütten haben wir auf Paletten gestellt und eine Liegefläche vor eine Hütte gebastelt. Irgendwie sind wir mit dem Ergebnis noch nicht so richtig zufrieden und leider haben wir auch nicht so viele Bilder gemacht. Fortsetzung folgt...
Die Bauarbeiten für die Welpenstation schreiten voran. Als die Betonplatte gegossen war, musste sie vor den Freilaufhunden geschützt werden. Laci - einer der Arbeiter - nahm das in die Hand und zog einen Maschendraht um die Platte. Auch bespritze er sie in regelmäßigen Abständen mit Wasser, wie der Bauleiter es ihm zuvor erklärte. Da nun grad Fachmänner da waren, haben wir die Wasseranschlüsse in Zone 2 und 3 reparieren lassen bzw wurden die Anschlüsse ausgetauscht, damit sie im Winter nicht mehr einfrieren. Die Schächte wurden ausgekleidet und erhielten eine vernünftige Abdeckung. Seitdem ist auch der Wasserdruck im Haus deutlich besser...
Gaby hat einen Welpen gefunden und zum Impfen gebracht. Nicky-Sue heisst die Kleine, Gaby wird sie bis zu ihrer 2. Impfung in Pflege nehmen.
Scola hat sich am Haus gut eingelebt, sie ist eine freundliche und menschenbezogene Hündin - ca. 4 Jahre alt. Man merkt aber, dass ihr der ganze Trubel mit den vielen anderen Hunden doch zuviel ist. Oft zieht sie sich an einen ruhigen Ort zurück.
Das Leben im Zwinger war für Dodoma sehr beschwerlich. Die meiste Zeit war sie damit beschäftigt, die vollen Näpfe zu bewachen, die sie bis zum nächsten Morgen dann geleert hatte. Mit der Zeit hatte Dodoma deutlich zuviel auf den Rippen und das Aufstehen fiel ihr zunehmend schwerer. Andere Hunde waren durch dieses Verhalten in ihrer Bewegung ebenfalls sehr eingeschränkt, wodurch Dodoma eigentlich nur noch Tessa als Gesellschaft hatte. Da Tessa aber eine spielfreudige, agile und zunehmend dünne Hündin ist, wollten wir sie nicht länger in diesem Zwinger lassen. Da war Dodoma dann allein... Wir haben sie mit ans Haus genommen, und Dodoma strahlt nun den ganzen Tag über das ganze Gesicht. Freudig wird jeder Mensch begrüßt, auch mit den anderen Hunden kommt sie gut klar. Sie steht zwar noch schwer auf und bekommt auch weiter noch Schmerzmittel, aber wenn sie auf den Beinen ist, läuft sie doch recht flott. Dodoma wird separat gefüttert und ohne rumstehende gefüllte Näpfe gibt es auch kein Problem.
Und wo wir beim Thema Näpfe sind... es ist ja auch immer wieder auf den Bildern zu sehen, ekelig dreckige Näpfe. Bei den Arbeitsbeschreibungen der Arbeiter wurde von jedem "dish washing" aufgeschrieben... Tatsächlich sahen die Näpfe im Allgemeinen mindestens so aus.
Dazu gab es noch viele Variationen aus sehr alten Zeiten wie diese Holzreusen, Autoreifen etc. In manchen Zwingern waren viel zu wenige und viel zu kleine Näpfe, der Arbeiter, der diese befüllen musste, konnte gar nicht schnell genug im Kreis rumrennen, damit jeder Hund auch genug abbekam. Deshalb wurden diese Näpfe nun entsorgt und gegen neue Eimer ausgetauscht. Ihr könnt euch alle vorstellen, dass die Freude der Arbeiter über die neuen Wasserschläuche schnell gedämpft war, als sie realisierten, dass nun der Punkt *dish washing* von mir aufgegriffen wurde und ab jetzt tägliches Eimer spülen angesagt ist.
Guten Appetit und gute Nacht :)