Tierheim-News vom 2013-07-17

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Pedro war schon 2007 im Tierheim, als BP im September die ersten Bilder erhielt. Soweit ich mich erinnere lebte er zu diesem Zeitpunkt mit Miguel zusammen und in der Folgezeit war er lange Partner von Sophie. Viel, viel Zeit verbrachte er in winzigkleinen Zwingern, zeigte sich oft sehr schüchtern, aber freundlich und neugierig. Ich weiss nicht mehr genau wie es dazu kam, dass Pedro in den Freilauf zog. Ich glaube, der kleine Zwinger krachte einfach in sich zusammen. Hm, schade, ich weiss nicht mehr wie das war... Jedenfalls hatte sich Pedro ganz gut geschlagen im Freilauf, war sicher eher am unteren Ende der Hierarchie zu finden, aber er kam nicht zu kurz. Pedro hatte Angst bei Unwetter und schlüpfte meist unter der Türe durch zu Zone 4. Kaum hatte man die Kuhle, die er dafür grub zugeschüttet hatte er sie auch wieder aufgegraben. Wo er sich schließlich dann bei Blitz und Donner versteckte kann ich nicht sagen, ich habs nie rausgefunden. Im Laufe der Zeit hat Pedro Gefallen an uns gefunden, machte alberne Spielaufforderungen, bekam kleine Rennanfälle und Bauch kraulen war für ihn das Größte.

Letzten Montag fand Sabine Pedro versteckt halb unter dem Schuppen, offensichtlich verletzt, Schürfungen an der Flanke, Bisswunden am Schwanz. Auf den ersten Blick sah es zwar nicht so gut aus, aber erst beim zweiten Hinschauen und genaueren Untersuchen stellte sich heraus, dass alles schon massiv entzündet, das Ende der Rute bereits dunkel verfärbt war. An diesem Nachmittag erreichten Nina und Christina das Tierheim, am nächsten Tag sollte die Kastrationsaktion beginnen, doch statt in Ruhe alles vorbereiten zu können wurden sie direkt mit Patienten konfrontiert. Trotz ihres Einsatzes, all der Antibiose konnte der weitere Verlauf nicht gestoppt werden. Pedro erlag seinen Verletzungen letzte Nacht, gestern noch hielt er schwach wie er war seinen Bauch zum Kraulen hin...

Pedro nach OP, noch im Aufwachen



Duck und DaisilyAls wir die 11 Hunde aus dem Blogeintrag vom 06.07. endlich in den Zwinger bringen konnten tummelten sich alle 11 munter und bunt gemischt im Zwinger. Für die allerkleinsten stand eine separate Box, die sie gerne annahmen und es gibt eine Rampe auf die hohe Terrasse. Fröhlich liefen Duck, Daisily, Donald und Monta zwischen den Größeren und Großen rum. Marianne, Cera und Arabella tragen Ohrmarken, wurden also bei der vorherigen Kastrationsaktion kastriert. Tigra, ein Welpenmädchen von ca. 4 Monaten konnte also nicht die Tochter von Marianne sein, obwohl sie ähnlich schön gestromt war. Die Jungs Hanno und Nanno, ebenfalls so um die 4 Monate waren noch recht verwirrt und schüchtern am Anfang, doch Leckerchen stimmten sie schnell um. Djerba wurde zügig nach Ankunft kastriert und weil es irgendwie passte, der Zwinger eh so voll war und weil sie halt so ist wie sie ist blieb sie am Haus. Sehr ruhig und schüchtern, mit großen Augen uns anschauend, nach der OP... wollten wir sie nicht in die quirlige Jungbandentruppe zurückbringen. Djerba ist eine lustige, nette Nudel, soviel kann man schon zu ihr sagen.

TigraAm Dienstag waren Duck, Tigra und Daisily offensichtlich krank, wir separierten die 3 in dem Behelfszwinger hinter dem Haus, noch hofften wir, es möge nicht Parvo sein ... am nächsten Tag war Duck tot, am Tag darauf Tigra. Daisily war schwach und dazu noch allein. Wir versuchten ihr so gut es ging Gesellschaft zu leisten und Reize zu bieten um ihren Lebenswillen zu erhalten. Sie war sehr reinlich und mochte ihre Box nicht beschmutzen, die kleine Daisily, so zart und zerbrechlich. Sie verstarb letzte Nacht in Sabines Armen. Nanno ist krank und wir hoffen...

 

Kleine tapfere Daisily



Letzte Nacht... Pedro, Daisily und es nimmt kein Ende. Morgens fand Joska einen der Fox-Terrier in einer Hütte zitternd vor dem Tierheim. Er brachte ihn zu seinem Zwinger zurück und fand nur noch einen Terrier vor. Die Arbeiter machten sich auf die Suche und fanden Charles von den Müllkippenhunden getötet auf. Niclas blieb verschwunden... nach mehreren Suchaktionen wurde Sinka Joska am Abend fündig. Trotz einer großen Bisswunde am Hals und deutlich weniger Locken im Fell macht er einen fidelen Eindruck. Charles, der Schüchterne, der am Anfang erstmal schaut wer man ist. Mir tut es auf so viele Weise leid was und wie es passiert ist kleiner Charles.



Ein Mann kam während der Kastrationsaktion zum Tierheim. Er betreute eine Straßenhündin, doch die Nachbarn drohten mit der Vergiftung von ihr. Um sie vor einem grausamen Giftmord zu bewahren wollte er sie ins Tierheim bringen. Pipilotta wurde direkt kastriert, alles verlief problemlos und sie erwachte in der Praxis neben den anderen Hunden, die während der Kastrationsaktion gebracht wurden. Sie war so brav und ruhig und da sie sehr verflitzt war kümmerte sich Johanna ausgiebig um ihre  Fellpflege. Eine wunderhübsche Pipilotta mit samtigen Fell kam zu Vorschein. Ihre sanfte Art lud ein sie länger als gewöhnlich im Aufwachbereich zu lassen, jeder mochte sie auf Anhieb. Da Orange durch Reds Auszug alleine war wurde sie zu ihm gebracht. Am ersten Tag nach OP hatte sie noch keinen rechten Appetit, doch am 2. Tag fraß sie und stand mit Orange zusammen am Zaun. Samstags war am frühen Morgen schon emsiger Betrieb, denn 29 Hunde traten die Reise nach Deutschland an. Kaum war das Auto vom Hof gefahren stand Istvan am Zaun, mit betretenem Gesicht... ich eilte mit ihm... Pipilotta war tot. Was war geschehen? Wir wissen es nicht. 2 Stunden später stand der Mann, der Pipilotta betreut hatte und sie in Sicherheit bringen wollte freudestrahlend vor dem Tor, er wollte sie besuchen.



Ich möchte den Blogeintrag an dieser Stelle beenden. Zuviel Trauriges, Unfassbares ist geschehen. Aber es gibt auch andere Dinge zu berichten wie zum Beispiel von der Kastra-Aktion, der Abfahrt von 29 Hunden, Reds Auszug, Dobis Einzug und dem Leben der Hunde im Tierheim.