Tierheim-News vom 2014-10-23

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Den Kampf gegen den Krebs verloren...

Im Mai wurde bei Rumba die Diagnose Krebs festgestellt. Es handelte sich um einen Kiefertumor am Gaumen, der sich bereits ausbreitete.

Wir waren sehr traurig - Rumba so gar nicht. Hunde leben mit ihrer Erkrankung, den Kampf führen wir Menschen. Doch liegt es auch an uns zu erkennen, ob es überhaupt Hoffnung gibt und die nötige Konsequenz daraus zu ziehen.

Bei Rumba gab es keine Aussicht noch irgendwas verbessern oder gar heilen zu können. Ihr letzter Lebensabschnitt hat begonnen.

Wir haben alles uns Mögliche getan, damit Rumba hier einen schönen Lebensabend haben konnte. Sie hatte viel Platz, sie hatte gute, zu ihr passende Hundegesellschaft und wir waren täglich bei ihr. Sie hatte immer Spaß in den Backen, gemeinsam rumrennen, aber auch ausgiebiges Schmusen fand sie sehr schön. Hätte ich sie am Tag ihrer Namensgebung schon besser gekannt hätte ich sie wohl eher Polka genannt. Mit Schwung und voller Fahrt lachend einmal rauf- und runtersausen, so war unsere Rumba. An einem Tag ging ich mit ihr Spazieren und sie fand es ... gar nicht schön. Sie wollte zurück, sie wollte nach Hause. Einerseits war ich fast enttäuscht, doch zeigte es auch wie sicher und wohl sie sich hier fühlte.

Sie lebte noch über 4 Monate lang in vollen Zügen und ganzer Freude. Ich habe nicht das Gefühl einen Kampf verloren zu haben, es gab nichts zu kämpfen, jeder Tag war ein Gewinn.

Mach es gut Rumba, lass es krachen wo immer du jetzt sein magst.

 

 

 

 

 

Ähnlich und doch anders war es mit Patrick. Bei Patrick war es lange unklar, was die massive Schwellung am Oberschenkel verursachte und als es klar war wussten wir einfach nicht wie es weitergeht. Klar war nur, dass es nicht zu beheben ist und der Prozess fortschreiten wird. Patrick hatte diese seltene Form eines entarteten Lipoms.

Patrick war schon eine ganz eigene Type, mit uns war er total normal, doch mit Artgenossen und Männern... nicht einfach. So war es leider nicht möglich, dass er in der Hausgruppe lebte. Naja, da saß er dann allein in einem weniger attraktiven Zwinger, mit seiner Erkrankung und seiner Einstellung zu Gesellschaft nahezu aussichtslos auf Veränderung. Also musste die Veränderung hier geschehen und in Etappen verschafften wir ihm einen freizügigen Bereich mit viel Ansprache und eine taffe Partnerin an seine Seite, die Flori.

Mit Fortschreiten seiner Erkrankung konnten sich auch die Arbeiter mit Patrick anfreunden, im Zweifelsfall war er einfach nicht mehr schnell genug und eine Flucht war möglich. Ja, den Patrick hat hier wirklich jeder gekannt :)

Über ein Jahr hat Patrick noch gelebt und die letzten Monate hatte er es wirklich schön. Es war nochmal ein schöner Sommer und Herbst, wir waren auch bei Patrick täglich anwesend, verbrachten Zeit mit ihm und Flori. Es war immer eine schöne Zeit, Momente der Ruhe, des Beisammenseins, friedlich und entspannend. Patrick war mit uns sehr anhänglich, er schmuste gerne oder mampfte in unserem Beisein zufrieden getrocknete Lunge.

Auch du Patrick, lass es dir gut gehen, von deinem Bein hast du dich maximal bremsen, aber nie aufhalten lassen.