Tierheim-News vom 2017-12-24

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Ich hatte vor 11 Tagen einen Blogeintrag angefangen es aber nicht geschafft ihn zu Ende zu schreiben. Es gäbe mal wieder viel zu berichten, aber heute soll es nur um Oma Ida gehen. Gestern kam Mesi rein und sagte, da wäre ein sehr alter Hund, er könne sich nicht bewegen und wäre nur am zittern. Ein alter Mann habe ihn gebracht, den Hund könne er nicht mehr brauchen und er nähme ihn auch auf keinen Fall mehr mit. Ich bekam noch die Info, dass er 15 Jahre alt sein soll. 

Ich bat sie den Hund in die Praxis zu bringen, da ich in dem Moment dabei war Medikamente aufzuziehen. Nachdem ich einen Blick auf den Hund warf sagte ich nur noch, da kannst du direkt Arpi anrufen. Sie lag wie ein Frosch auf dem Boden und war nicht in der Lage sich fortzubewegen. Das Zittern war sehr ausgeprägt, mit unkontrollierten Bewegungen von Kopf und Beinen. 

 

Bis Arpi kam hatte ich einen Platz eingerichtet und sie mir genauer angeschaut. Sie war nicht in der Lage zu stehen, wollte weder Futter noch Wasser und war auch einfach nicht richtig klar. In beiden Milchleisten hat es mehrere Tumore. Sie fühlte sich kühl an.  

 

 

Ihre Körpertemperatur lag bei 33 Grad stellte Arpi fest und machte ein ernstes Gesicht. Ich verblieb mit Arpi, dass ich ihn am nächsten morgen anrufe. Ich wollte sehen, ob es dem Hundchen nach einer Nacht an der Heizung nicht besser geht. In der Nacht hatte das Zittern bereits fast aufgehört, sie war aber noch wirr. 

Heute morgen um 6 lag sie tiefschlafend auf einem dicken Handtuch, nicht mehr auf dem schmucken Kissen. Sie hat wohl Stuhl und Urin verloren und deshalb den Platz gewechselt. Nachdem das Kissen frisch hergerichtet war ging sie dort auch direkt wieder hin. Beim ersten Streicheln konnte sie die Nase kräuseln, sie hat einen kleinen Happen gefuttert und bevor sie sich hoch aufwendlg auf dem Kissen einkringelte wedelte sie mich kurz an.

 

Natürlich hatte ich den Gedanken, dass der alte Mann wohl selber bald in hilfloser Lage sein wird. Ich habe mir gewünscht, dass er Hilfe bekommt und dann an seinen Hund denkt und ihm bewusst wird was er getan hat. Aber wer sagt denn, dass er nicht an seinen Hund denkt. Vielleicht wusste er sich einfach nicht anders zu helfen. Vielleicht konnte er es nicht mit ansehen, wie es ihr ging. Gerade bei alten Menschen hier ist Euthanasie noch völlig fremd, da lebt der Hund draussen, da nimmt die Natur ihren Lauf. Ich kann mich noch gut an die Situation erinnern, wie hier einmal 2 Männer auftauchten mit ihrem Hund, halb tot, mit ganz ähnlichem Verhalten. Nach einer Diskussion stellte sich auch nichts anderes heraus als dass sie einfach nur wollten, dass das Leid ein Ende findet. Sie veranschiedeten sich tränenreich, als der Arzt kam und ihn einschläferte. Vielleicht ist es so, dass der Mann, der Oma Ida brachte heute im Weihnachtsgottesdienst sitzt und für sie betet.

Ich wünsche euch allen frohe Weihnacht!