tierheimnews 18.9.19

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am montag haben wir uns von furkan verabschiedet – seine nieren bauten innerhalb von wenigen tagen so rapide ab, daß auch unser tierarzt keine andere möglichkeit mehr sah, als ihn einzuschläfern – leider konnten wir furkan ( + uns) kein letztes fest bereiten, wie wir es bei allen tun, deren letzter weg beschritten ist, denn er wollte nichts von dem, was wir im angebot hatten… keine besonders leckere mahlzeit, keinen superkauartikel + keine abschiedsbesuche von uns tierheimmitarbeitern…

so schlief er ein, wie er gelebt hat; im engsten kreise seiner langjährigen mitbewohner, in narkose dann endgültig in melis arm –

2009 kam furkan in dieses tierheim, war damals um die drei jahre jung + leider so wenig an menschen interessiert + so vehement in seiner ablehnung, daß es sehr schwierig war, einen zugang zu ihm zu finden –

im laufe der jahre gewöhnte sich furkan zwar an uns menschen – von freundschaft kann man jedoch auch nicht sprechen; furkan erwartete gutes im sinne von essbarem, hatte man sowas nicht dabei, blieb man doch eher uninteressant + näherer kontakt unerwünscht –

irgendwann haben wir das so akzeptiert, große versuche der überzeugung oder zähmung gelassen + stattdessen versucht, ihm + seinen gleichgesinnten mitbewohnern einen annehmbaren lebensraum zu gestalten, was gewissen widrigkeiten unterlegen war, da diese gruppe berühmtberüchtigt war für grabeaktionen, zwingerausbrüchen + daraus folgenden ausschreitungen mit nachbarshunden…somit mußte es ein zwinger sein, der wenigstens einseitig keine nachbarn hat + sehr gut grabegeschützt ist –

viele jahre hat die gruppe um furkan nun in einem vergrößerten + extra verstärkten zwinger mit im boden betonierten zwingerwänden gelebt – kam man sie besuchen, war immer allgemeines weghuschen angesagt – beobachtete man sie unbemerkt, schien die stimmung sehr entspannt –

nun mittlerweile alle in ein gewisses alter gekommen + gemächlicher geworden, zogen die vier in diesem juli in unseren größen + grünsten zwinger, mit zwei großen bäumen, lauschigen eckchen + vielen möglichkeiten, zu liegen, zu schauen + sich zu bewegen –

der umzug gestaltete sich als sehr problemlos + die eingewöhnungszeit ebenso – schon nach zwei tagen war eigentlich alles wieder, wie wir es von vorher kannten – die gruppe fühlte sich dort offensichtlich direkt wohl –

traurigerweise hat seit dem umzug noch niemand von uns dort fotos gemacht…

furkans geschichte ist keine, die mich mit glück oder wirklicher zufriedenheit erfüllt – wir haben unser bestes gegeben, ihm unter den hier gegebenen bedingungen ein gutes leben zu ermöglichen, haben uns aber immer etwas anderes für ihn gewünscht – mehr abwechslung, mehr grün, mehr platz – letztendlich das, was man allen langzeitinsassen hier wünscht + nur einer begrenzten anzahl bieten kann…

hätte, wäre, würde – alles müßig, es war, wie es war + nun ist es einfach vorbei –

furkan, ich wünsche dir für das nächste leben ganzganz erheblich mehr glück! :*