Kastrationsaktion in Cálugareni

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Kastrationsaktion in Cálugareni bei Bukarest

Ioana und Ruxandra Nastaze betreiben ein kleines Tierheim in Cálugareni bei Bukarest. Schon länger war es ihr Wunsch, eine Kastrationsaktion durchführen zu können. Wenn man täglich das Elend der Straßenhunde vor Augen hat, verletzte, ausgesetzte, abgemagerte Tiere findet und nicht mehr weiß, wo man sie noch unterbringen und wie man sie versorgen soll, liegt dieser Wunsch sehr nah: Nachwuchs muss unbedingt verhindert werden! Sowohl bei den Hunden auf der Straße, wie auch bei denjenigen, die zu einem Haushalt gehören. In Rumänien ist es weit verbreitet, dass Hunde frei im Garten leben oder dort angekettet sind. Werden die Hündinnen läufig, sind sie für freilaufende Rüden gut zu erreichen. Trotz einer gesetzlichen Kastrationspflicht, die (leider) Rassehunde und Arbeitshunde als Ausnahme zulässt, ist der Großteil an Hunden in Privathaushalten noch immer unkastriert. Sei es aus mangelndem Wissen oder weil sich die Menschen die Operation einfach nicht leisten können. Behördlich überprüft wird die Kastrationspflicht nur sehr selten, es scheitert dabei schon alleine an den personellen Ressourcen. Umso wichtiger, dass Tierschutzvereine Kastrations-Kampagnen durchführen und dafür umfassend Werbung machen, damit man möglichst viele Tierhalter:innen erreicht.

Für dieses Vorhaben konnten Ioana und Ruxandra Dr. Radu George und sein Team gewinnen. Dr. George und seine Mitarbeiter:innen führen regelmäßig große Kastrationsaktionen durch. Sie arbeiten auf einem hohen Niveau mit einer minimalinvasiven Technik und einer guten Narkoseführung. Wir legen großen Wert darauf, dass nur sehr gut geschulte Tierärzt:innen für diese Arbeit engagiert werden. Große Schnitte, lange Narkosen und unsichere Nähte können ein großes Risiko darstellen für Hunde, die postoperativ natürlich nicht so versorgt werden können, wie dies z.B. in einer Klinik der Fall wäre. Beim Team von Dr. Radu George wussten wir die Tiere gut aufgehoben und konnten wieder einmal beobachten, wie die Hunde schon kurz nach der Narkose aktiv und unbeeindruckt durch die Gegend sprangen und sich auch keine Folgeprobleme einstellten.

durch die Gegend sprangen und sich auch keine Folgeprobleme einstellten.

Im Vorfeld der Aktion hatten Ruxandra und Ioana mit den Behörden gesprochen. Der Bürgermeister war begeistert, machte Werbung für die Aktion und stellte ein geeignetes Gebäude zur Verfügung. Er sorgte dafür, dass dort ein provisorischer OP eingerichtet wurde, der den Tierärzt:innen die Bedingungen bot, die sie benötigten. Auf den öffentlichen Aufruf meldeten sich viele Leute, die ihre Hunde kastrieren lassen wollten. Oft ist aber der Transport der Tiere ein Problem, da sehr viele Familien kein Auto haben. Erfreulicherweise begleitete die Animal Police die Aktion, indem sie die Menschen, die nicht mobil sind, mit ihren Tieren abholten und nach der Operation auch wieder nach Hause fuhren. Zusammen mit Ruxandra und Ioana gingen sie außerdem von Haus zu Haus, klärten Tierhalter:innen über die Notwendigkeit von Kastrationen auf und konnten so weitere Menschen gewinnen, die dieses Angebot nutzten.

 

 

 

Die Möglichkeit einer kostenfreien Behandlung ermutigt natürlich auch Menschen, denen es sonst finanziell nicht möglich wäre ihr Tier oder ein ihnen bekanntes Streunertier mit gesundheitlichen Problemen vorzustellen. Der Cane Corso mit Augenproblem und der arme dünne Streuner mit einer sehr schlimmen entzündeten Pfotenverletzung sind nur zwei Beispiele für Hunde, die sonst vermutlich keine medizinische Hilfe erfahren hätten. Für das Streunerchen war es sicher die Rettung in letzter Minute. Er hätte es nicht mehr lange geschafft, sich damit durchzuschlagen.

Besonders betroffen macht es uns alle, wenn erkennbar ist, dass die Tiere nicht schön gehalten werden. Immer wieder treffen auch Besitzer:innen mit Hunden an Ketten ein. Hunde in Anbindehaltung sind leider noch immer ein tägliches Bild. Natürlich werden dann Gespräche geführt und Hilfe angeboten, um z.B. einen Garten oder einen Gartenbereich sicher einzuzäunen, damit die Tiere sich frei bewegen können. Tatsächlich kommt es immer mal wieder vor, dass man sich darauf einlässt und Unterstützung annimmt. In vielen Fällen bleibt es aber dabei, dass wir uns nur vor Augen halten können, dass eine Hündin an der Kette nun zumindest nicht mehr während der Läufigkeit von Rüden nahezu überfallen wird und später in diesem begrenzten Lebensraum ihre Welpen gebären und großziehen muss, bis sie ihr schließlich weggenommen werden.

Neben den Privathunden war es der Plan, auch herrenlose Hunde zu fangen, zu kastrieren und später in ihrem angestammten Gebiet wieder freizulassen. Viele ließen sich ohne Schwierigkeiten einsammeln. Aber nicht immer sind die eigenständigen Hunde zugänglich. Und auch von denjenigen, die sich sonst problemlos anfassen lassen, wird so mancher misstrauisch, wenn er merkt, dass man etwas Ungewöhnliches vorhat. Es ist immer wieder interessant, wie gut die Tiere unsere Gedanken und Emotionen erfassen können und jede noch so kleine Aufgeregtheit oder Anspannung spüren. Doch auch für diese Fälle hatte man vorgesorgt und jemanden mit ins Boot genommen, der die Genehmigung und das Knowhow besitzt, Hunde mit einem Blasrohr zu narkotisieren. So konnten auch scheue Tiere eingefangen werden, die nun endlich keine Würfe mehr auf die Welt bringen müssen. Dieser Teil des Plans war also ebenfalls voll aufgegangen.

 

Am Ende konnten während der Kampagne innerhalb von 2 Tagen 90 Hunde und einige Katzen kastriert werden. Ruxandra und Ioana waren während dieser Tage unermüdlich im Dauereinsatz, obwohl der Tierheimbetrieb ihnen schon mehr abverlangt, als eigentlich zu schaffen ist. Überglücklich bedankten sie sich immer wieder für die finanzielle Unterstützung, damit sie diesen so immens wichtigen Teil von Tierschutzarbeit umsetzen konnten. Die Kastrationskosten der Hunde wurden getragen von der Bernd-Stephan-Tierschutzstiftung www.bernd-stephan-tierschutz-stiftung.de, Tiere in Not Austria www.tiere-in-not-austria.at und dem Freundeskreis Bruno Pet e.V. www.freundeskreis-bp.de. Die Kosten drumherum und die ganze fabelhafte Organisation vor Ort stemmte Ari Paws www.ari-paws-dogs-in-need-romania.com.

Liebe Tierfreunde, diese gelungene Aktion konnte stattfinden, weil wieder einmal viele Rädchen ineinander griffen und wir mit mehreren Organisationen an einem Strang gezogen haben. Netzwerkarbeit ist so wichtig und fruchtbar, denn gemeinsam sind wir stärker und können gute Dinge entstehen lassen. Möglich war all das aber letztendlich nur dank der Hilfe unserer Spender. Die Kastration eines Hundes kostete 30 Euro. Ihr könnt uns dabei unterstützen, weitere solcher Aktionen anzubieten, indem Ihr Kastrationen spendet. Denn nur wenn wir nicht nachlassen, wird sich die Situation der Hunde nachhaltig zum Besseren wenden.

Jede Kastration hilft!

Spendenkonto

Freundeskreis Bruno-Pet
Sparkasse Merzig-Wadern
BIC: MERZDE55XXX
IBAN: DE75 5935 1040 0007 1052 08
Verwendungszweck: Kastrationen
oder über Paypal:

2 thoughts on “Kastrationsaktion in Cálugareni

  1. Es ist immer wieder so schön zu lesen, wie solche Projekte durch gemeinsame Arbeit so gut funktonieren! Wenn dann auch zur Abwechslung von behördlicher Seite Unterstützung statt Hürden kommen ist das wirklich ein großes Glück.
    Habt vielen Dank, dass ihr ein Teil dieser tollen Aktion wart!

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