Wir sind glücklich, glücklich euch zu haben. Als wir zu Beginn der Coronakrise in Europa um Unterstützung baten damit wir uns mit allem Möglichen eindecken konnten, um genügend Futter und Baumaterialien auf längere Zeit zu haben wurden wir gut bedacht 🙂
Relativ schnell entspannte sich die Situation bei uns, leider war dieses Glück nicht überall gegeben. Im städtischen Tierheim in Slatina wurden fast alle Hunde eingeschläfert, nur 24 konnten durch beherztes Eingreifen und mit Hilfe von Tierärztin Nina Schöllhorn vor dem Tod bewahrt und in ein Hundeverwahrlager gebracht werden. Leider erkrankten einige dort an Staupe, 19 Hunde sind noch am Leben. Inzwischen sind sie genesen und ausreisebereit, doch zeigte sich, dass die Hälfte der Hunde stark traumatisiert ist. Die Hunde müssen dringend aus dem bestehenden Umfeld heraus, Plätze in Deutschland sind unter den gegebenen Umständen schwer zu finden. Wir haben für 6 dieser Hunde einen Platz in unserem Tierheim anbieten können. Mehr konnten wir nicht übernehmen, da die Quarantäne zum Teil noch besetzt war, denn in Rhegin herrschte ebenfalls Handlungsbedarf.
Das Tierheim in Rhegin wird durch den Verein Robin Hood betreut, doch leider konnten sie aufgrund der Coronamaßnahmen das Tierheim nicht wie gewohnt engmaschig vor Ort unterstützen und begleiten. Tierärztin Nina Schöllhorn war beauftragt den Tierarzt des Tierheims durch Kastrationen der Tierheimhunde zu schulen und zu unterstützen, denn dort wurde das Tierheim mit Hunden überfüllt. Sie machte darauf aufmerksam, dass akuter Handlungsbedarf bestand, tägliche tödlich endende Kämpfe, abgemagerte, kranke, verletzte Hunde in vielen Zwingern. Es konnte in Gemeinschaftsarbeit Robin Hood und Tasso ein Transport nach Deutschland fahren. Auch wir erfuhren von der kritischen Lage, wir konnten als Vermittler eines weiteren Transportes nach Deutschland helfen und übernahmen kurzfristig 16 Hunde, davon 12 Welpen. Schon beim Ausladen der Hunde war klar, dass es einem Welpen schlecht geht, der direkt durchgeführte Test bestätigte den Verdacht auf Parvovirose.
In diesen beiden Fällen konnten wir das Glück weitergeben, dass wir durch euch erhalten haben und Hunden aus anderen Gegenden helfen. Diese beiden Fälle zeigen aber auch ein grundsätzliches Problem, Seuchen wie Parvovirose und Staupe machen es fast unmöglich, dass man irgendwo unter die Arme greift und aushilft.
Bei all diesen Aktionen werden Hunde erst in Tierheimen oder sogenannten Pensionen zusammengepfercht und diesen Krankheiten ausgesetzt. Möchte man also hier helfen holt man sich zwangsläufig irgendwas davon „ins Haus“. Parvovirose ist auch in Miercure Ciuc ein Dauerthema, Staupe allerdings nicht und wir werden alles dafür tun dies auch nicht zu ändern.
Im Falle der Slatinahunde bedeutete das, dass wir nicht früher helfen konnten, dass die Hunde in schrecklicher Lage und krank ausharren mussten, bis es ungefährlich wurde sie zu übernehmenImmer wieder schimpfen wir vor uns hin, dass es ist wie es ist.
Doch heisst es nicht umsonst „besser ist es ein Licht anzuzünden, als über die Finsternis zu schimpfen“ (Konfuzius). Wir beabsichtigen das Thema Impfkampagnen anzustossen und auszuarbeiten. Jährlich werden im Land die Hunde gegen Tollwut geimpft, das ist gesetzlich vorgeschrieben und wird durch Haustierärzte jedes Jahr im Frühjahr durchgeführt, ein Pflichtveranstaltung sozusagen. Wir wollen versuchen bei dieser Aktion einen Fuß in die Türe zu bekommen, damit die Hunde einmalig eine Kombiimpfung erhalten. Das ist zwar Zukunftsmusik, aber ein echtes Anliegen unsererseits. Desweiteren halten wir Ausschau nach bestehenden Projekten um uns ggf. anzuschließen oder nach eigenen Möglichkeiten aktiv und effizient gegen Staupe vorzugehen. Diese Krankheit hat lange genug Hunde leiden lassen, schleichend, quälend und dahin raffend, diese Krankheit hat lange genug das Tierschutzgeschehen in Rumänien beherrscht, es reicht. Dabei ist die Lösung so unglaublich simpel.
Sarah
Es ist so großartig, dass ihr es immer wieder schafft, euch trotz der schier unermesslichen Arbeit in MC auch um andere Projekte zu kümmern und versucht zu ändern, wo und was auch immer nur geht! Die Kraft und Zeit die diese ganzen Unternehmungen kosten möchte man sich gar nicht vorstellen.
Ich habe allergrößten Respekt, dass ihr trotzdem immer dran seid und euch nicht entmutigen lasst! Jeder noch so kleine Erfolg ist ein Erfolg!
Habt Dank für euer unermüdliche Engagement.