„Es sind doch unsere Hunde, auch wenn es Straßenhunde sind. Sie haben niemandem etwas getan!“ Betroffen hören wir, was die erste Vorsitzende des Vereins FÜLES aus Gheorgheni uns berichtet. Immer wieder stocken ihre Worte, weil sie die Tränen hinunter schlucken muss, die ihr in die Augen schießen. Seit Jahren kümmern sich die Damen von FÜLES um die Straßenhunde in dem Ort Gheorgheni, nicht weit von Miercurea Ciuc entfernt. Ebenso lange dauert ihr Kampf um ein eigenes Tierheim. Unermüdlich versuchen sie den Bürgermeister des Ortes davon zu überzeugen, dass ein Tierheim und systematische Kastrationen der einzig vernünftige Ansatz zur Lösung des Straßenhundeproblems ist. Bisher sind sie immer auf taube Ohren gestoßen, sie wurden vertröstet, hingehalten, man legte ihnen immer wieder Steine in den Weg.
Der Bürgermeister hatte seine eigene Vorstellung davon, wie mit dem Problem „Straßenhunde“ umzugehen sei und so sollte der 1. April 2009 ein furchtbarer Tag für 91 Hunde werden, die in Gheorghenis Straßen lebten.
Vier Wagen der SPGA, einem Ordnungsdienst der Stadt Brasov, eigens zur Bekämpfung der Straßenhundeproblematik ins Leben gerufen, fuhren in Gheorgheni vor. Uniformierte Männer, ausgestattet mit Narkosegewehren, stiegen aus und begannen eine schreckliche Jagd. Sie schossen auf die Hunde, mitten in belebten Straßen, ungeachtet der Tatsache, dass zahlreiche Passanten, darunter auch Kinder, ihre Wege kreuzten. In ihrer Todesangst kämpften die getroffenen Tiere bis zum Ende ihrer Kräfte gegen das Narkosemittel an, versuchten zu fliehen, sich zu verkriechen. Doch es gab kein Entkommen.
Stundenlang zogen die Männer durch die Straßen, auf der Suche nach ihren Opfern. Erst als die Tiere bis zur Decke der vier Kastenwägen gestapelt waren, traten sie ihre Fahrt Richtung Brasov an. Als die ersten Hunde wach wurden, lagen zahlreiche betäubte Körper auf ihnen. Enge, fehlender Sauerstoff, dazu grenzenlose Panik.
Viele der Hunde überlebten den zweistündigen Transport nicht. Die anderen brachte man in die Tötungsstation von Brasov. Hunde, die in diesem Tierheim untergebracht sind, werden getötet, wenn sich nach dem Ablauf einer Frist von 14 Tagen niemand gemeldet hat, der sie übernimmt und für sie verantwortlich zeichnet. Jeden Freitag sind es 150 Hunde, die dort ihren Weg in den Tod finden. Die SPGA hat inzwischen mit 15 Gemeinden Verträge geschlossen, die sich das Töten der Hunde in Brasov zunutze machen. Sie zahlen eine bestimmte Summe und die SPGA fährt vor, fängt die Hunde und „entsorgt“ sie. Eine dieser Gemeinden ist nun auch Gheorgheni. Die Frauen zeigen uns die Bilder, die während der Jagd auf die Hunde entstanden sind. Sie kommen gerade aus Brasov zurück und haben dort ihre Hunde identifiziert. Nicht alle haben sie finden können…
Weil sie sich als verantwortliche Personen gemeldet haben, sind die Hunde nun erst einmal vor der Todesspritze sicher. Allerdings muss nun ein Unterbringungsplatz gefunden werden, denn es ist den Frauen nicht erlaubt, die Hunde wieder in Gheorghenis Straßen zu entlassen. Der Tierschutzverein Milioane de Pritieni aus Brasov unter der Leitung von Christina Lapis, kämpft seit langer Zeit gegen die Tötungsstation in Brasov und leistet vor Ort wertvolle Tierschutzarbeit. Unterstützt werden sie durch den Bund gegen den Missbrauch der Tiere (BMT). Als ich mit Petra Zipp, der zweiten Vorsitzenden des BMT und dort verantwortlich für den Bereich Auslandstierschutz, telefoniere, wird schnell klar, dass wir die selben Ziele verfolgen. Zusammenarbeit ist nun wichtiger denn je. Wir sind guter Hoffnung, durch gemeinsam ausgeübten politischen Druck endlich etwas gegen den Betrieb der Tötungsstation unternehmen zu können.
Auch den Hunden aus Gheorgheni möchten wir gemeinsam helfen. Die Hälfte der Hunde wird das Tierheim der Milioane de Pritieni aufnehmen, die andere Hälfte wird in unserem Tierheim der Associata pro Animalia in Miercurea Ciuc eine Unterkunft finden. Diese Hunde müssen behandelt, geimpft, kastriert werden.
Dazu benötigen wir dringend Ihre finanzielle Unterstützung. Bitte helfen Sie uns dabei, den geschundenen Hunden aus Gheorgheni zu helfen, damit sie ihre furchtbaren Erlebnisse in einer sicheren Umgebung verarbeiten können.
One thought on “Grausamer Hundemord in Brasov”
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Die wollen doch alle da gar keine Lösungen finden, weil für die die Hunde bares Geld bedeuten. Ein Hundeleben in Rumänien ist wertvoll geworden, zu wertvoll genaugenommen. Inzwischen hat sich in Rumänien eine regelrechte Hunde-Mafia organisiert, die großes Interesse daran hat, dass der tierische Rohstoff für das einträgliche Geschäftsmodell nicht ausgeht. Es werden Gelder für jeden Hund kassiert, mit dem Wissen, der Hund wird eh gleich gekillt. Somit viele Einnahmen, aber keine Ausgaben. Je mehr Hunde desto besser……….oft werden Hunde aus Gärten geklaut und gleich gekillt, um gut zu verdienen. Aus diesem Grund hat man es bei den Oberen dort so schwer, mit Kastrationen durch zu kommen. Es gäbe keine Straßenhunde mehr, mit denen man Geld machen kann. Für einen Hund wird dort so viel gezahlt, dass man damit locker mehrere Hunde von einer Zahlung kastrieren könnte. Aber irgendwann kämen ja keine Hunde mehr nach, wenn alle kastriert wären und somit auch kein Geld. Es ist eine Schande und macht einen krank was diese armen Seelen durchmachen müssen! Wenn ich nur könnte wie ich wollte…………………………………Scheiß Geld!!!