Hand in Hand

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Hand in Hand

Ende März hieß es wieder für uns: Auf nach Rovinari zur halbjährlichen Kastrationsaktion. Wie auch schon bei den letzten Aktionen bereitete das Tierheim-Team um Monalisa Mares alles vorbildlich vor. Die Räumlichkeiten wurden hergerichtet, alle Transportboxen noch einmal gründlich gereinigt und viel Wert auf die Öffentlichkeitsarbeit gelegt. Zusätzlich zur Ankündigung in den lokalen Medien suchte das Team auch diesmal wieder gemeinsam mit der Animal Police die Menschen der Stadt und den umliegenden Ortschaften zu Hause auf. Die Tierhalter*innen wurden über die Kastrationsaktion informiert und daran erinnert, dass es in Rumänien (bis auf wenige Ausnahmen) Pflicht ist, seinen Hund kastrieren zu lassen. Innerhalb kurzer Zeit, war der Terminkalender erfreulich voll. So voll, dass statt der üblichen drei Tage, ein vierter Tag spontan angehangen wurde.

Besonders erfreulich ist auch die enge Zusammenarbeit mit der Kreistierschutzbehörde. Auch diesmal waren sie wieder rund um die Uhr mit ihrem Team und Transportfahrzeugen im Einsatz. Viele Menschen wohnen abgelegen, teilweise in sehr armen Gegenden und verfügen nicht über eine eigene Transportmöglichkeit. Ohne den Service der Behörde, die die Tiere bei den Menschen abholen und sie ihnen auch wieder nach Hause bringen, würde man diese Haushalte nicht erreichen und hier keinen Nachwuchs verhindern können. Auch einen weiteren wichtigen Aspekt trägt die Behörde zur Kastrationsaktion bei. Sie sorgt dafür, dass der Chip- und Registrierungspflicht von Privathunden nachgekommen wird. Die Transponder und auch die Kosten für die Registrierung im rumänischen Haustierregister werden von der Behörde übernommen. So erhält jeder Hund nach der Kastration einen Chip und wird in RECS auf den Namen und die Adresse seines Halters oder seiner Halterin eingetragen.

Die verbliebenen Termine wurden wie immer mit herrenlosen Hunden aufgefüllt, die im Anschluss wieder an ihre angestammten Plätze zurückgebracht werden konnten. Eine große Hilfe sind dabei Tierschützer*innen vor Ort, die uns die Plätze zeigen können, wo sich freilebende Hunde aufhalten und gefüttert werden. Die Hunde vertrauen ihnen, weil sie regelmäßig Futter bringen und kommen meist schon freudig angerannt. Viele Hunde lassen sich von den ihnen vertrauten Personen problemlos in die Transportboxen setzen. Für die misstrauischeren Exemplare haben wir unsere Hundefalle dabei. Mit etwas Dosenfutter lassen sich die meisten überreden, ihre Skepsis zu überwinden und der Futterspur in die Falle zu folgen. Wenn die Falle zuschnappt ist das jedes Mal ein kleines Erfolgserlebnis für uns. Für den Hund ist es ein Schreckmoment, denn leider weiß er ja nicht, dass das Leben ohne Rivalenkämpfe und Fortpflanzungsstress ein viel einfacheres sein wird. Bei unseren Besuchen in Rovinari treffen wir regelmäßig auf alte Bekannte – Hunde, die wir bereits bei unseren vorangegangenen Aktionen kastrieren lassen konnten. Es ist sehr schön zu sehen, dass diese Hunde in der Regel richtig gut und gesund ausschauen, da sie sich voll und ganz auf das eigene Überleben konzentrieren können.

Für vier Tage herrschte also wieder reges Treiben im städtischen Tierheim von Rovinari, denn dort findet die Kastrationsaktion zweimal im Jahr statt. Insgesamt konnten in dieser Zeit 448 Hunde und Katzen kastriert werden. Diese beachtliche Zahl war nur möglich, weil so viele motivierte Menschen gemeinsam Hand in Hand arbeiteten, oft bis in die Nachtstunden hinein. Neben Monalisa, den Pfleger*innen im Tierheim, den Angestellten der Kreistierschutzbehörde und vielen anderen fleißigen Helfer*innen geht unser Dank auch an das tolle medizinische Team sowie an Mira – Tierhilfe e.V. und Tiere in Not Austria, die mit uns gemeinsam diese Kastrationsaktion organisierten.

Bitte unterstützt uns bei der Finanzierung dieser wichtigen Kastrationsaktion.

Unsere Kontodaten:

Freundeskreis Bruno Pet e.V.
IBAN: DE75 5935 1040 0007 1052 08
BIC: MERZDE55XXX

Paypal: spenden@freundeskreis-bp.de

Bitte werft auch einen Blick auf die Bildergalerie unten.

Eine paar Worte noch zu Kastrationsaktionen im Allgemeinen. In der letzten Zeit musste ich in den sozialen Medien des Öfteren lesen, dass doch tatsächlich von guten, sinnvollen und schlechten, nicht sinnvollen Kastrationsaktionen gesprochen wurde und wird. Dieser Sichtweise möchte ich widersprechen. Jede einzelne Kastration in einem Land wie Rumänien ist sinnvoll, denn mit jeder Kastration wird Nachwuchs verhindert. Natürlich ist es umso erfreulicher und nachhaltiger, wenn in einer Gegend möglichst alle Hundehalter*innen erreicht werden können, auch jene, zu denen der Zugang mit Schwierigkeiten verbunden ist. Aktionen, die dies nicht schaffen, jedoch als sinnlos darzustellen, ist meiner Meinung nach völlig falsch. Eine 100% Quote wird man so bald in keiner Gegend schaffen und auch die Parameter Zu- und Abwanderung spielen eine Rolle, genau wie die Tatsache, dass sich Menschen ggf. von außerhalb wieder einen Welpen oder einen unkastrierten Hund anschaffen werden. Vereine und einzelne Personen in ihren Bemühungen um Kastrationen zu demotivieren, indem man ihre Arbeit als nicht effektiv genug bewertet (ohne tatsächliche empirische Grundlage), kann nicht der richtige Weg sein. Eine Kastrationsaktion kann kein Missstand sein, den es aufzudecken gilt, sondern ist grundsätzlich (wenn medizinisch kompetent durchgeführt) immer ein wünschenswertes Unterfangen. Wir sollten uns darauf besinnen, uns gegenseitig zu unterstützen. Anstatt andere mit Negativität zu beschweren und zu lähmen, sollten wir uns beflügeln mit guten Ideen und mit dem Teilen von Erfahrung, Kompetenz und Erfolgen. Es gibt genug schlimme Dinge, die uns in unserer täglichen Tierschutzarbeit begegnen. Lasst uns also nicht die guten Dinge schlechtreden sondern gemeinsam die Situation für unsere Schützlinge besser machen.

One thought on “Hand in Hand

  1. Jede einzelne Kastration in Rumänien ist ein Erfolg und verhindert hundertfaches Tierleid
    Menschen ohne erforderliches Grundwissen, die permanent kritisieren müssen, um glücklich zu sein, braucht die Welt nicht. Glücklicherweise gibt es die nicht zu Hauff und deshalb: nicht ärgern, ignorieren und keine Energie daran verschwenden.
    Ihr macht einen hervorragenden Job, der täglich nervenaufreibend genug ist. Danke dafür

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