abschied von mandra

gestern morgen mußten wir uns von mandra verabschieden – so schwer es uns fiel, waren wir es ihr schuldig, sie so nicht weiter leben zu lassen –

mandra konnte seit vorgestern gar nicht mehr allein aufstehen, hatte kein gefühl mehr in den hinterbeinen, drehte ihren kopf vom leckersten essen weg + schaute uns einfach nur mit großen augen an –

grad noch hatte sie andauernde gleichgewichtsstörungen + schwindel einigermaßen überstanden + eigentlich waren wir schon fast wieder guter dinge – doch auch da fiel schon auf, daß mandra in den hinterbeinen gar kein schmerzempfinden + ebenfalls nur noch einen ganz schwachen stellreflex hatte –

mandra kam im dezember 2018 zu uns, schon da war sie sehr betagt + bestand nur aus haut + knochen, hatte einen riesigen mamatumor + einen weiteren dicken tumor am hals, der sich später als schilddrüsentumor herausstellte – beides wurde von arpi erfolgreich operiert + verschaffte ihr so noch zwei richtig gute jahre –

mandra war von der stillen, unauffälligen art – viele besucher haben sie erst im laufe der zeit ´entdeckt´, drängelte sie sich nicht in die erste reihe + mochte es generell auch eh lieber gemütlich als trubelig –

lange behielt mandra diesen dramatischen blick – als senior auf einmal in unbekannte gefilde katapultiert – alles neu, wer weiß, was hier passiert – nach ein paar wochen sah man sie dann aber ganz anders schauen; sorgenfreier, sicherer, angekommen, aufgehoben – manchmal sogar richtig freudig strahlend 🙂

wenn es zu spät ist, neigt man ja dazu, dinge zu bedauern… ich bedauere wirklich sehr, mit mandra nicht öfter spazieren gegangen zu sein – anfangs mußte man sie zwar regelrecht anschieben, doch einmal unterwegs fand sie das dann richtig gut – mandra ging 1a an der leine + hätte vermutlich gar keine gebraucht –

sowieso war mandra eine so außergewöhnlich freundliche hündin, wie man sie selten trifft – ich komme auf keine handvoll an gelegenheiten, in denen in mandra mal aus der facon habe geraten sehen –

manda, yaya + halfdan – drei von vielen alten hunden, die bei uns am haus leben – hier wirkt mandra fast klein, dabei war sie schon eine stolze erscheinung mit ihrem dicken bärenfell, das man unendlich lang bürsten konnte + trotzdem immer weiter eine einkaufstüte voll wolle rausbekam –

ich bin sehrsehr traurig, daß mandra nun nicht mehr bei uns ist – obwohl sie erst seit zwei jahren mit uns war, kommt es mir vor, als wäre sie schon immer dabei gewesen –

wir hatten schöne kleine rituale, die mich sicher noch lange begleiten + an sie denken lassen werden –

liebe mandra, ich glaube, jeder, der sich etwas zeit genommen hat, dich kennenzulernen, wird dich nie vergessen  + wenn mein stündlein mal irgendwann geschlagen hat, freue ich mich  darauf, dich wieder an meiner seite zu haben! :*